Schaber mit flächiger Retusche ?

Begonnen von RockandRole, 17. Mai 2020, 11:56:22

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RockandRole

Hallo ihr Lieben,

hier ein weiterer Schaber ? von der gerade prospektierten Fläche, wo ich schon ein paar Artefakte vorgestellt habe

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,78029.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,78031.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,78035.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,77901.0.html

Diesmal ist die Retusche sehr flächig ausgeführt, was das Stück sehr dünn macht. Mit einem großen Abschlag wurde versucht das Teil vollends flächig zu machen, was aber gescheitert ist. Das Stück ist genau 40 mm lang. An eine Vorarbeit für eine flächig retuschierte Pfeilspitze glaube ich nicht, die Grate sind zu verrundet. Könnte das trotzdem noch etwas anderes sein wie ein einfacher Schaber? Blattförmiger Schaber?

liebe Grüße Daniel

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Merle2

Moin Daniel,

Ist denn im 2. Bild an der rechten Seite was alt weggebrochen?. Wenn es evtl an einer Kluft brach, könnte es ja auch ein kleiner Faustkeil gewesen sein. Ich hab ein Biface aus dem Material der ungefähr genauso groß ist.
Insgesamt finde ich das Stück zu aufwendig bearbeitet für einen einfachen Schaber. Die meisten Stücke sind deutlich pragmatischer gearbeitet.

Viele Grüße
Marc

Furchenhäschen

Hallo Daniel,

ein hervorragendes Stück aus dem schwierig zu bearbeitenden Material
das vom Aussehen her eine echte Augenweide ist.
Ja, meine ich auch, als blattförmiger Schaber kann man das m.E. ohne weiteres bezeichnen.
Ich denke das da nichts weggebrochen ist.
Ich meine ein immer wieder nachgeschlagener Schaber bis er ob der geringen Größe nicht mehr recht nutzbar war.
Tolles Stück!
@ Merle:Ich glaube der wäre sogar für einen Fäustel zu klein!

Grüße
Peter

RockandRole

Hallo ihr beiden,

ehrlich gesagt hatte ich auch ganz kurz einen Mini-Fäustel bzw. ein kleines Faustkeilblatt in Betracht gezogen, aber das war bevor ich mir die Retuschen genauer angesehen habe. Die kommen von der erstgezeigten Seite auf der Fläche nämlich nur von einer Seite, vielleicht eine von unten. Bei der Rückseite zielen die Retuschen steht's auf den Knubbel. Das könnte aber schon zu einem frühen Zeitpunkt in der Werkzeugkarriere stattgefunden haben. Selbst wenn das geklappt hätte, wäre die Form dann eher die einer Spitze. Denke mal das ist schon die Manier aus dem späten Mittelpaläolithikum.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo

Zitat von: Furchenhäschen in 17. Mai 2020, 13:59:32
Hallo Daniel,

ein hervorragendes Stück aus dem schwierig zu bearbeitenden Material
das vom Aussehen her eine echte Augenweide ist.
Ja, meine ich auch, als blattförmiger Schaber kann man das m.E. ohne weiteres bezeichnen.
Ich denke das da nichts weggebrochen ist.
Ich meine ein immer wieder nachgeschlagener Schaber bis er ob der geringen Größe nicht mehr recht nutzbar war.
Tolles Stück!
@ Merle:Ich glaube der wäre sogar für einen Fäustel zu klein!

Grüße
Peter

Das passt doch she rgut was Peter dazu sagt!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Danske

Hallo zusammen,

ich denke auch, dass es ein Schaber ist, Typ Limace mit abgerundeten Enden oder blattförmig.

Sehr schönes Stück, Daniel. Ich freue mich für Dich. :super: :prost:

Sollte es mal wieder ein Treffen der AG geben, bitte mitbringen. Und alle anderen Stücke der Fundstelle natürlich auch. :zwinker:

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

RockandRole

Moin Holger,

vielen Dank  :-) beim nächsten Treffen haben wir natürlich alles relevante dabei.

Ich denke, dass ein Limace eigentlich eher steile Retuschen haben sollte. Bisher haben wir da nur einen Verdachtsfall, aber der ist bei der alten Abgabe dabei. Da haben die sich noch gar nicht herangetraut. Sollte noch ein paar Jährchen dauern bis das Konvolut wieder kommt. 

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen