Hallo miteinander

Das unten abgebildete Flintartefakt (Länge: 38 mm, max. Breite: 19 mm, max. Dicke: 7 mm – die Aufnahme unten täuscht etwas) ist typologisch zweifelsohne ein Rückenmesser mit retuschierter Basis bzw. eine dementsprechende Rückenspitze, wenn von einer – was wahrscheinlich der Fall ist – Beschädigung der Spitze auszugehen ist. An der rechten Seite weist das Gerät geringe neuzeitliche Beschädigungen auf. Gefertigt wurde es aus einer weich geschlagenen Klinge. Die linke Seite wurde steil retuschiert, im Querschnitt ist es daher annähernd dreieckig.

Gefunden wurde es in Nordwest-Mecklenburg auf einem mehrphasigen Fundplatz, der neben anderen Funden bisher auch große Mengen an Flintartefakten geliefert hat. Außer Kernsteinen, Klingen und Abschlägen, wurden u.a. Mikrolithen (einfache Spitzen und Dreiecke inkl. einer gekerbten Mikroklinge und eines Mikrostichels als Vorarbeit/Abfall), Halbrundschaber und Klingenkratzer, Bohrer, zwei vollständige Kernbeile, weitere mesolithische und neolithische Kerngeräte und Bruchstücke davon, zahlreiche Scheibenbeile (auch mit flächenretuschierter Oberseite), ein neolithisches, ungeschliffenes, spitznackiges Beil ähnlich einem Viervitz-Beil, Bruchstücke und Absplisse von geschliffenen Beilen und Pfeilspitzen (zwei Querschneider, einer davon mit Schliffresten, zwei beidseitig flächenübergreifend kantenretuschierte Spitzen mit dreieckigem bzw. herzförmigem Umriss, eine flächenretuschierte Schaftzungenspitze und zwei partiell kantenretuschierte, lorbeerblattförmige Spitzen) gefunden.

Damit liegen mindestens vier verschiedene steinzeitliche Perioden allein von diesem Fundplatz vor: älteres Mesolithikum wohl borealer Zeitstellung (Maglemose-Kultur: einfache mikrolithische Spitzen und Dreiecke), jüngeres Mesolithikum (Scheibenbeile, insbesondere die mit flächenretuschierter Oberseite), Trichterbecher-Kultur (Querschneider), Einzelgrab-Kultur (flächenretuschierte Schaftzungenspitze).

Viele Grüße

Servus,

herzlich willkommen bei den Steinfreunden.
Da haste Dir aber einen seltsamen Nick ausgesucht, wir sind hier nämlich ein freundliches Völkchen, das auch mit denen von der Schüsselschwenker-Kopfhörerfraktion gut auskommt.
Naja.
Es wäre übrigens nicht schlecht, wenn Du die Dateianhänge in einem Bilderformat, .jpg würde ich beispielsweise vorschlagen, anhängen würdest. Die Forumssoftware läßt auch .pdf zu, das ist aber für den normalen faulen Leser wie ich einer bin, immer mit unnötiger Mausklickerei verbunden.

HG
RP

Herzlich willkommen hier auch von mir!
Hier gibt es (wie RP schon andeutete) ausgesprochen "denkmalfreundliche" Sondengänger.

Du sammelst bestimmt schon länger DeFei? Und wir freuen uns schon auf  Deine Funde und Dein Wissen....

Rückenmesser sind bei uns (Oberpfalz) auf das Endpaläolithikum beschränkt und fallen meist schlanker aus.
Wird Dein Fundstück  im Frühmesolithikum angesiedelt? Arbeitest Du auch mit den netten(?) Leuten vom Amt zusammen?

Bis bald

Edi

Hallo DF ! 

Auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns Steinies !

Hört sich sehr interessant an, was du dort alles gefunden hast, wir freuen uns mehr zu sehen. 

Zu deinem Nick kann ich nur sagen, naja.
Es gibt im Sucherforum jedenfalls keine Feinde, verschiedene Interessen ja, aber keine Feinde.

Ich bin selbst sowohl Detektorsucher als Augensucher !

@Detektorfeind

den Nick solltest Du aendern, wenn ich Dein Freund werden soll.   

Zitat von: vole in 26. März 2009, 23:09:40
@Detektorfeind

den Nick solltest Du aendern, wenn ich Dein Freund werden soll.   

Ich würde auch eine Änderung vorschlagen, der Name wird dir einfach zu viel negative Aufmerksamkeit geben ! 

Detektorfeind?

Suum cuique

Hallo Rolfpeter,

auch im Norden sind die Rückenspitzen des Spätpaläolithikums eher schmaler, so ca. 1 cm breit oder etwas weniger. Mit Facharchäologen arbeite ich schon recht lange und recht eng zusammen (seit 1991). Das gezeigte Artefakt (die jpg-Bilder waren größer als 100 kB, daher pdf) ist allerdings ein Neufund.

Meinen Namen ("Detektorfeind") hatte ich gewählt, da mir die Probleme von Raubgräberei und Sondengängern, die archäologische Funde meistbietend bei Ebay versteigern und überhaupt nicht an archäologischer Forschung interessiert, recht gegenwärtig sind. Von Schatzsucherei distanziere ich mich daher grundsätzlich. Den Namen werde ich aber trotzdem ändern, erstens, weil er wohl doch zu agressiv ist und Leute verschreckt, die ich gar nicht verschrecken möchte, und zweitens, weil das "Sondeln" durchaus eine archäologische Praxis ist, die manche Vorteile bietet.

Viele Grüße

Raubgräberfeind ??   

Zitat von: Detektorfeind in 27. März 2009, 09:53:44
Meinen Namen ("Detektorfeind") hatte ich gewählt, da mir die Probleme von Raubgräberei und Sondengängern, die archäologische Funde meistbietend bei Ebay versteigern und überhaupt nicht an archäologischer Forschung interessiert, recht gegenwärtig sind.

Ich möchte nicht wissen, welche Massen an Steinwerkzeugen bei ebay verschärbelt wurden....also nicht nur die bösen Sondengänger, ok? Ich denke, da tuen sich beide Seiten nicht viel.

Zitat von: Detektorfeind in 27. März 2009, 09:53:44
Von Schatzsucherei distanziere ich mich daher grundsätzlich.

Dann würde ich sagen, Du bist im falschen Forum. Schatzsucherei ist doch toll...solange gemeldet wird 

Ziemlich gewagter Auftritt....in einem Forum welches zu (Pi mal Daumen) 80% Sondengänger und Schatzsucher beheimatet 

Trotzdem heisse ich Dich herzlich Willkommen 

Gruß
Markus

Jetzt sollten wir bitte ruhig bleiben, der DF hat ja gesagt, dass er seinen Namen ändern möchte !! 

Hallo
Bei manchen Schatzsuchern sollten gewisse Leute immer eine Distanz einhalten.
WK Sucher sind auch nicht mein Geschmack.  aber die gibt es eben auch. 
Alles zu verallgemeinern ist einfach.

Hier besteht zu wenig Distanz. 

Salaam!

Unbeschadet des unglücklichen Namens, auch von mir ein herzliches Willkommen. Wer wollte sich davon freisprechen, dass er auch schon einmal daneben gelangt hat!?

Wie Ihr wisst, sammele ich nicht, weder per Brille noch per Metalldetektor. Und doch erlaube ich mir diesen Kommentar:

Überlassen wir es doch der totalen Selbstüberschätzung und der daraus resultierenden, völlig unzeitgemässen denkmalpflegerischen Arithmetik mancher baden-württembergischer und - wie mir vor kurzem zu Ohren gekommen ist - auch bayerischer Archäologen, die nach wie vor Sondengänger mit Raubgräbern gleichsetzen. Zeichen einer durch Hybris zutiefst geprägten Dummheit!

Vermutlich gibt es aber auch Archäologen mit derart eindimensionaler Fokusierung in anderen Bundesländern. Wollen wir nur hoffen, dass es sich insgesamt dabei um eine ältere Generation handelt, deren Einfluss sich - thanks to whomever - rein biologisch verflüchtigen wird!

Wer wollte ernsthaft bestreiten, dass die Suche mittels Detektor unter Berücksichtigung klarer denkmalrechtlicher Rahmenbedingungen ein Hobby wie zahlreiche andere sein kann?

Und nur deshalb, weil die Gefahr besteht, dass es Sondengänger gibt, die dort weitermachen, wo verantwortungsvolle Sondengänger aufhören, pauschal die Gesamtheit aller Sondengänger zu kriminalisieren, ist nicht gerechtfertigt.

Eine derartige Einstellung mancher Archäologen führt bei mir zu einem schalen Beigeschmack intellektueller Zumutung, dem ich mich nicht zu entziehen vermag!   

Herzliche Grüsse KIS