Restdechselklinge

Begonnen von sven, 17. Oktober 2013, 09:35:25

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sven





Hallo,

Nachdem ich etwa eine halbe Stunde fundlos über einen sonst reichen Acker gestolpert bin und aufgegeben hatte, konnte ich auf den letzten Schritten noch dieses Artefakt finden, das schon viel durchgemacht hat. Nachdem die Dechselklinge sicherlich öfter nachgeschliffen wurde (beidseitig, die ehemalige Schneide ist ganz schief), wurde der Stein als Hammer-Schlagstein verwendet. Die Spuren sind an beiden Enden zu sehen, die Schneide ist ganz stumpf. Dann lag das Stück etwa 7000 Jahre auf lößbedeckter eiszeitlicher Moräne in Mitteldeutschland und verwitterte ordentlich. Da dieser Hornblende-Aktinolith-Schiefer ein hochwertiges Gestein ist, hat sich die Form aber gut erhalten. Auch die landwirtschaftlichen Maschinen haben nur äußerlich ihre Spuren hinterlassen. Diese haben das Fundstück aber ans Tageslicht gebracht, wo ich es  dann glücklich bergen konnte.
Schießlich fotografiert und eingetütet wird es mal dem Amt übergeben um dann im Depot wieder auf unbestimmte Zeit zu verschwinden!
 :winke: Sven

Furchenhäschen

Hallo Sven,
das Glück ist Dir momentan Hold,
ein Felgesteingerät nach dem anderen.
Be diesem Stück handelt es sich wohl um eine schmal-hohe Dechselklinge, früher nannte man sie Schuhleistenkeil, manchmal auch noch heute.
Material wohl Amphibolit.

Beifunde Keine?

Grüße
Peter

sven

Hallo Peter,

an diesem Tag hatte ich keine Beifunde, in den vergangenen Jahren einige bandkeramische Keramikscherben und Silexabschläge und mehrere Geräte aus Amphibolit.  :smoke:
:winke: Sven

Birk

Moin Sven. Schöne stücke. Wie lange verschwindet es denn so in der Regel ? Ich habe da auch ein paar sachen abgegeben. Woraufhin mir gesagt wurde, daß ich es dieses Jahr wohl nicht mehr wiederbekomme. Na mal abwarten.

   Gruß
    Thomas

sven

Hallo Thomas,

die gesetzliche Lage ermöglicht es den Archäologen hier (Sachsen und Sachsen-Anhalt) nicht, mir die Funde wiederzugeben. Sie werden auf immer und ewig deponiert. Man duldet es aber, daß ich die Stücke nicht unverzüglich abgebe, wie es das Gesetz vorsieht. Ich melde aber zeitnah und werde auch alles abgeben, ich möchte das auch gar nicht alles zu Hause haben.  :zwinker:

Viele Grüße

Sven

Furchenhäschen

Hallo Sven,
danke für das nachgereichte Foto das einen schönen Überblick über die Felsgesteingeräte des Fundplatzes verschafft.  :super:
Interessante Stücke. Die Amphibolite waren sicherlich Handelware oder kennst Du Vorkommen des Gesteins in deiner näheren Umgebung?

Grüße
Peter

sven

Hallo Peter,

diese Art Amphibolit gibt es hier nicht. Dieser Aktinolith-Hornblendeschiefer dürfte vom Typ aus Jistebsko im bömischen Isergebirge sein. Dort sind Abbaugruben dieses Gesteins aus bandkeramischer Zeit nachgewiesen. Ob das Gestein nun gehandelt oder geholt wurde ist noch nicht abschießend geklärt. Aber auch für uns noch weite Strecken scheinen für diese Kultur  zu sein.
:winke: Sven

Birk

Zitat von: sven in 17. Oktober 2013, 19:55:56
Hallo Thomas,

die gesetzliche Lage ermöglicht es den Archäologen hier (Sachsen und Sachsen-Anhalt) nicht, mir die Funde wiederzugeben. Sie werden auf immer und ewig deponiert. Man duldet es aber, daß ich die Stücke nicht unverzüglich abgebe, wie es das Gesetz vorsieht. Ich melde aber zeitnah und werde auch alles abgeben, ich möchte das auch gar nicht alles zu Hause haben.  :zwinker:

Viele Grüße

Sven

  Moin Sven. Das wußte ich nun nicht. Meine Funde ( Kratzer, Pfeilspitzen,Bohrer) werde ich wohl wieder zurück bekommen . Das sagte zumindest die Archäologin  vom Amt.  Ich werde damit bei uns im Dorf dann eine kleine Vitrine bestücken, damit jeder etwas davon  hat. So habe ich es zumindest vor. Na mal sehen.

    Gruß
   Thomas

Furchenhäschen

Zitat von: Birk in 18. Oktober 2013, 21:04:24
 
 Moin Sven. Das wußte ich nun nicht. Meine Funde ( Kratzer, Pfeilspitzen,Bohrer) werde ich wohl wieder zurück bekommen . Das sagte zumindest die Archäologin  vom Amt.  Ich werde damit bei uns im Dorf dann eine kleine Vitrine bestücken, damit jeder etwas davon  hat. So habe ich es zumindest vor. Na mal sehen.
   Gruß
  Thomas

Hallo Thomas,
diese Idee halte ich für hervorragend. :super:
Klasse wenn sich jemand engagiert und einem jedem Bewohner des Heimatortes die Möglichkeit gibt, Fund-)Geschichte vor Ort zu erleben!
Dashalte ich für äusserst sinnvoll, Prima!!!!!!

Besser so als das die Funde in irgendeinem Kellerarchiv "vergammeln" und nie wieder das Tageslicht erblicken.

Grüße
Peter