Arnhofener Splitter

Begonnen von Silex, 19. Januar 2008, 23:17:48

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Silex

2 abgebrochene Relikte von einem Mittagspausenacker, vermutlich aus der Jungsteinzeit, aus dem nicht weit entfernten Arnhofener Rohstoffabbaugebiet (im Fundbereich fand sich der keramische "Mittagspausenlesefund").
Das größere Bruchstück hat eine seltsame Basis...Ähnliches findet man nur im neolithischen Umfeld- (was sagt ein Steinschläger dazu?)....ist distal abgebrochen und hat an einer Seite eine feine Perlretuschierung.....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

und hier das Miniding mit flachdreieckigem Querschnitt. Die Unterseite ist absolut plan , ohne Retuschierung und Ausbrüche...eine Lateralseite mit Rinde, gegenüberliegend eine sehr feine Retuschierung mit "Sichelglanz"anmutung. Aber das Fundstück ist nur 9 mm breit und 1,3 cm cm lang.... konnte man so etwas als Einsatzmesser implementieren....oder wars ein einfaches Messerchen?
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

mit Foto gehts leichter Antworten zu kriegen
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Der Kern lag dabei...das Material scheint durchgeglüht oder stark patiniert, deswegen kann ichs nicht einschätzen.
In jedem Falle sehr, unüblich, leicht.
Vielleicht kann jemand eine Vermutung, eventuell auch in Bezug auf die Zeitstellung, miteinfließen lassen.
Die Klingenmodifikationen und Abschläge  (ca 10) waren alle aus Arnhofener Material. der Kern muss aber was anderes sein


Gute Nacht Freunde
bis bald
edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

wühlmaus

Darf man hier auch was schreiben, wenn man schon ein paar Bierchen intus hat?  :engel:

Ich glaube ja ...  :zwinker:

Heute war ich ziemlich freudig erregt auf einem meiner niederrheinischen Äcker, da ich glaubte, endlich ein Arnhofener Artefakt vor die Füße bekommen zu haben  :jump: :jump: :jump:
Das Hochgefühl dauerte etwa 9,5 Sekunden ... Es war das Fragment einer Hornbrille ...  :nono: :heul:

Abseits vom Mesolithikum kenne ich diese winzigen Klingen und kegelförmigen Mini-Restkerne bei uns von Stellen mit Jung- bzw Endneolithikum-Verdacht ... Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich effektiv "freihand" benutzt werden konnten ... es sei denn es waren wirklich Zwerge am Werk  :zwinker:
... die müßen geschäftet oder eingesetzt worden sein ...

Hier mal zum Vergleich ein Winzling+Kern von einem -durch den Fund einer verzierten Armschutzplatte- glockenbecherzeitlich datiertem Platz ...

:winke:
Gerd

Silex

Danke , wühlmaus, du hast mir ein langersehntes Schmunzeln entlockt. Hornstein, Hornbrille...in der Tat ähnelt sich der schlierige Charakter dieser beiden Materialien...selbst der erfahrene Sucher greift da zu.
Jurahornstein ähnelt manchen Vogelkackkünstlern...wenn da die Sonne richtig steht....gibts ärgerliches Suchergegrunze.
Altes Glas und Plastikfolie kann einem auch den Acker verderben.
Bei mir zuhause finde ich Arnhofener Plattenhornstein zu 90% im endpaläolithischen Zusammenhang. Dort wo ich diese Dinger gefunden habe liegt nahebei das Abbaugebiet und dort sind solche Fundstücke typisch für die Jungsteinzeit.
Kann "das Kleine" ein Sicheleinsatz gewesen sein?

Bis bald
Edi
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