Neue Fundstelle

Begonnen von Schoerschus, 28. September 2023, 19:32:06

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Schoerschus

Moin Suchergemeinde!
Jetzt bin ich endlich dazu gekommen die kleinen Kartons die seit dem Sommer im Schrank liegen, auszupacken und ein paar Fotos zu machen. Wir waren unter anderem an der Ostsee, und ich hatte zufällig  :glotz: am Wegesrand einen Abschlag bemerkt. Nach zwei Tagen gelegentlichem Rumsuchens konnte ich dann auf einem Acker eine erhebliche Fundkonzentration finden. Also vier Schritte, einmal Bücken.  :staun:

Hier das Foto nach etwa 10 Minuten suchen. Hab die einfachen Abschläge da gelassen und nur ein paar Stücke mitgenommen.

Für mich erstaunlich wie viel da aus dem Bodrn kommt!


Schoerschus

Die Fundstelle liegt in MW Mecklenburg, nahe der Ostsee.
Hier erstmal einige Abschläge mit Gebrauchsspuren oder Retuschen.

Schoerschus

Und einige Klingen waren auch dabei. Allerdings in sehr unterschiedlicher Qualität. Die kompletten Klingen sind nicht besonders gearbeitet, von den "guten" leider nur Bruchstücke. Auf dem Übersichts Foto unten links, ein Klingenbruchstück mit zwei parallelen Graten und retuschierter Kante, das wäre wohl die beste gewesen, wenn sie nicht gebrochen wäre.

Kann man das schon in etwa zeitlich zuordnen? Es kommen Mesolithikum oder Neolithikum in Frage denke ich. :kopfkratz:

Grüss und danke schommal für alle Kommentare

Schoerschus

Wiesenläufer

Moin Schoerschus,

eine schöne Kollektion an Flintmaterial hast Du da gefunden.  :super:

"Für mich erstaunlich wie viel da aus dem Boden kommt!"

So sehen unsere "Suchgänge" im allgemeinen immer aus.  :zwinker:

Eine zeitliche Einordnung finde ich aufgrund der Abschläge und selbst der Klingenbruchstücke ziemlich schwierig. Einordnen würde ich sie vorsichtig erstmal Richtung Neo, denn auch die BZ käme noch in Frage.
Unsere Fundplätze sind meistens sehr gemischt.

Auf dem ersten Bild, letzte Reihe, dritte von links, könnte ein Kernstein sein.
Schade, dass Du nicht alles eingetütet hast oder hast Du  ihn mitgenommen ?
Messpunkt wäre ja aufgrund der Bilder vorhanden, wenn es sich um einen "neuen" Fundplatz handeln würde.

Liebe Grüße

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo


Moin!

Ich sehe das auch erstmal in Richtung Bronzezeit. Da war der Feuerstein noch lange, das preiswerte Ausgangsmateriel im Alltag.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Schoerschus

#5
Moin Zusammen,
Und Danke für die Antworten.

@Gabi
"So sehen unsere "Suchgänge" im allgemeinen immer aus.  :zwinker: "

Das hab ich mir schon gedacht, solche Funde wie hier gezeigt werden sind ja nur das Sahne Häubchen von vielen vielen  Artefakten. Ihr könnt euch glücklich schätzen solche Stellen regelmäßig aufsuchen zu können!

Ja den Kern hab ich eingetütet. Ich mach noch mal mehr Fotos von den anderen Artefakten. Hab etwa 30 mitgenommen und bestimmt 100 Abschläge da gelassen. Die Fundstreuung (nicht jedes einzelne Stück) hab ich Bildlich vor Augen und könnte sie auf einen Plan übertragen.

@Thomas
BZ kann natürlich auch sein. Basierend auf meiner sehr geringen Erfahrung hatte ich nur auf den zwei Endneolitischen/BZ Fundorten keine Klingen als Grundform zur Werkzeugherstellung gefunden, sondern jediglich Abschläge. Nimmt die Klingenproduktion zum Ende hin nicht etwas ab? Die Herstellung von Klingen ist doch auch Geografisch begrenzt und kommt z.B. in Nord Amerika nicht vor.

Beste Grüße,

Schoerschus


StoneMan

Zitat von: Schoerschus in 28. September 2023, 19:32:06Also vier Schritte, einmal Bücken.

Moin,

jau, das ist ein Kreuz hier oben. Bei mir ist es oft umgekehrt, ein Schritt, viermal bücken. :dumdidum:

. . . . .

Zitat von: Schoerschus in 28. September 2023, 19:32:06Hab die einfachen Abschläge da gelassen und nur ein paar Stücke mitgenommen.

Da wäre es schön, wenn Du auch einmal ein paar typische (einfache) Abschläge gut abbildest.  :glotz:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin Schoerschus,

die feine (wie ich sie immer nenne) Klingenproduktion , nimmt zum Ende des Mesolithikums ab.
Auch auf den neolithischen und BZ Fundplätzen habe ich Klingen.
Die sind, einfach ausgedrückt, nur größer, weniger und nicht mehr so filigran.

Liebe Grüße

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiedehopf

@ Schoerschus

ZitatDie Herstellung von Klingen ist doch auch Geografisch begrenzt und kommt z.B. in Nord Amerika nicht vor.

Interessante Info ! Ist das kulturell bedingt oder abhängig vom zur Verfügung stehenden Material ?  Zumindest wo es gut geeignetes Material gab, z.B. in Alaska (Flint) und in Mexiko (Obsidian) gab es auch Klingenkulturen. Dazwischen scheint in der Tat eine riesige Lücke zu klaffen in der die Geräte generell nur als Kerngeräte aus Abschlägen gemacht wurden und Klingen so wie wir sie kennen nicht vorkommen.

Viele Grüße
Michael             

Schoerschus

Moin Leute,
Ich bin leider im Moment mit den kleinen Herausforderungen des Alltags beschäftigt und das Wetter ist immer noch zu gut  :smoke: und komme nicht zur weiteren Auswertung, aber werde bald noch ein paar Bildchen einstellen!
@Michael dass es in Alaska und auch in Mexiko Klingen Kulturen gab wusste ich nicht, danke für die Info! Ich finde die Technologie wirklich faszinierend im Vergleich zu Kerngeräten die oft ansprechender aussehen. Die Klingen sind ein gewaltiger Technologischer Schritt zur Optimierung des Materials und Standardisierung :idee:
@Gabi filigran ist bei meinen wirklich nur eins der Bruchstücke.   Der Rest eben sehr grob gearbeitet. Freut mich dass dies evtl. sogar als Datierungsmerkmal dienen kann. Ich werde bei Zeiten noch die andren interessanten Funde beschreiben, vielleicht ergibt sich noch was. Pfeilspitzen waren nur leider keine dabei, trotz der Funddichte. Vielleicht zu klein, es war noch nicht richtig abgeregnet.
@ Jürgen, vier mal Bücken, hab gelacht  :heul:

Schoerschus

Und hier auf die Schnelle ein einfacher Abschlag, und einer der sich bei genauerem hinsehen doch als Werkzeug entpuppte  :glotz: Ich hatte die Kanten Bearbeitung erst als Schlagflächenvorbereitung identifiziert, die Kante ist aber so stark abgerundet, also wenn das keine Gebrauchsspuren sind dann weiss ich auch nicht. Hoffe die Fotos helfen weiter,

Grüße
Schoerschus

Schoerschus


Schoerschus

Doch was Werkzeugiges?

Wiesenläufer

Moin Schoerschus,

"Doch was Werkzeugiges"

Auf jeden Fall ein Abschlag mit vielen Steckenbleibern.
Bild 204023 und 204137 sehen zwar verdächtig nach einem Schaber aus aber festlegen möchte ich mich da nicht.

Liebe Grüße

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)