Moin,
heute möchte ich euch einen Fund aus meiner Heimat vorstellen.
Dieses jung- bis mittelneolithische Klingenfragment ist immerhin noch 84 mm lang und könnte
einmal 120 mm lang gewesen sein.
Das Material der Klinge, kein nordischer Flint, ist völlig opak.
Ein ansehnlicher Schlagflächenrest sowie ein Bulbus mit Schlagnarbe ist vorhanden.
Der Bruch am terminalen Ende erscheint mir alt gebrochen.
Beide Lateralkanten sind retuschiert.
Die Kanten weisen viele (Gebrauchs-?) Aussplitterungen auf, ansonsten sind die Kanten
und die Dorsalgrate ebenfalls leicht verrundet.
Das ganze Stück ist mit seidenmatter Patina überzogen.
Der Fundort (Mülheim an der Ruhr), nicht sehr weit weg von mir.
Oberhalb der Ruhr (Luftlinie ca. 4,0 km) auf einer Mittel-/Niederterrasse (100 m).
An einem Bach, der hier talwärts fließt, hat es jemand vor annähernd 5000 Jahren verloren.
Aufgrund der Textur und Farbe könnte es sich um Rijckholt Feuerstein handeln.
Das würde bedeuten, dass das Rohmaterial oder die Klinge selber importiert wurde.
Daher würde ich mich freuen, wenn auch jemand zu diesem Material was sagen kann.
Gruß
Jürgen
Sorry, noch ein Bild nachgeschoben... :glotz:
Hallo Jürgen,
mit dem Material liegst du richtig. Zum Vergleich (http://www.steinzeitwissen.de/rohmaterial-der-steinzeit/rijckholt-feuerstein). Schön, dass du auch mal was in der Nähe gefunden hast, das schont die Reisekasse. :super:
Jo, danke Christian,
das Bild 2 of 10 "Rickholt, typisch" bei Dir in "Steinzeit & Co" (http://www.steinzeitwissen.de/) ist dieser Klinge hier sehr ähnlich. :super:
Danke
Gruß
Jürgen
PS für die Steine fahre ich ja nicht extra an die Ostsee :dumdidum: da mache ich nur zufällig Urlaub :-D
Moin,
der Archäologe hat sich gefreut, steht dieser Fund tatsächlich in einem größeren Zusammenhang
steinzeitlicher Funde aus diesem Gebiet, welches allerdings mehr und mehr betoniert wird.
So konnten bei diversen Baumaßnahmen u. a. Beilfragmente und Feuersteinabschläge gesichert werden.
Eine ganz ähnliche Klinge, wie die von mir hier vorgestellte, wurde ebenfalls in der Nähe gefunden.
Die Datierung Mittel- bis Jungneolithikum ist somit bestätigt. Rijckholt als Herkunft für das Material hält
er ebenfalls für möglich. Größe und der Querschnitt sowie die beidseitige Lateralretusche sprechen für Neolithikum.
Der Glanz/Lackglanz (?) rührt wohl vom Gebrauch her. Schneiden von Getreide, "Grünes" ist möglich und ebenfalls
ein Zeichen für die Jungsteinzeit.
Gruß
Jürgen
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