Bohrkernfragment ?

Begonnen von osman.herberger, 26. Juli 2009, 22:06:16

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osman.herberger

Servus miteinander,

von einer bereits bekannten und im Neolithikum durchgehend besiedelten Stelle stammt dieses Fundstück. Könnte das eventuell ein Bruchstück eines Bohrkerns sein ? Das Teil ist leider zu kurz, um festzustellen, ob es sich in einer Richtung verjüngt, wie das bei Bohrkernen typisch sein müsste. Die Außenwand ist aber regelrecht glatt geschliffen, was wiederum für einen Bohrkern spricht.

Danke und liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Silex

Da würde ich auf Bohrkern wetten, Stefan!
Durchmesser, Wandungsrillen, Material.....bassd!
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

neolithi

Dat seh isch genauso.

HG
neolithi

Marienbad

... moin Stefan,

das ist ein super Fund  :super: :super:  mein Glückwunsch  :prost:
Teilweise wurden die Kerne extra abgebrochen um den Bohrvorgang zu beschleunigen, es kommen
aber auch so flache Bohrkerne vor wenn dünne Steinplatten durchtrennt werden.
Schau mal auf http://www.steinharteknochentechnik.magix.net/website/   da sind Bespiele zu sehen.

HG  Manfred

osman.herberger

#4
Hallo Manfred,

danke schön ! Ja, ich hab mich schon zuvor auf Deiner sehr gut gemachten Homepage informiert. Da sind einige Bohrkerne zu sehen, die meinem sehr ähnlich sind. Aber zu welchem Zweck wurden dünne Steinplatten durchtrennt ? Doch nicht für irgendwelche Äxte oder ?
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Marienbad

...es wurden sicher nicht nur Beile Durchbohrt, alle steinerne Gegenstände die der Alltag erforderte und
die ein Loch brauchten. Zum aufhängen, fixieren und schäften.
Vermutlich ist Dein Teil länger gewesen und wurde mutwillig gebrochen.

osman.herberger

Alles klar, verstehe ! Das würde also bedeuten, dass dieser Hohlbohrungsansatz auf dieser flachen, kleinen Steinplatte http://www.sucherforum.de/index.php/topic,37394.0.html gar nichts mit einer Steinaxt zu tun haben musste. Ich dachte nämlich zunächst, dass es ein Bruchstück von einer Axt sein könnte. Das wäre dann aber vermutlich nicht so als Platte abgebrochen.
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Marienbad


Silex

Aber Belegstücke von Bohrungen in Platten gibt es zumindest in unserem Suchgebiet nicht,
Manfred.
Eher vielleicht im kultischen Bereich bei Euch?
Für  Stefans Stück dürfte die Wahrscheinlichkeit eines Hohlbohrrückstandes ungleich höher sein als alle anderen erdenklichen Möglichkeiten-  die es aber zweifelsohne auch zahlreich gegeben haben mag.

Darum bleibt bei solch seltenen Funden immer  ein "angenehmer" Vermutungsschleier bewahrt.
Das Objekt   und Desiderat des Werkelns fehlt....die Ariebsande der Bohrung   wären die Werkzeugabfälle und  der Lochrest sozusagen das Doppelloch  in unsere Vorgeschichte.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Marienbad

...naja Edi, aber das Steinplättchen mit der angebohrten Rille bezeugt doch das in flachen Steinen gebohrt wurde.
Ein Beil sollte es sicher nicht werden, dafür ist es zu dünn und ein Bruchstück von einem Beil scheidet daher sicher aus.
Bei uns im Norden (SH) liegt nur ein Bohrkern vor der archäologisch ergraben wurde. Es war hier sicher selten hohlgebohrt worden.

HG  Manfred