mögliche Querschneider von der Ostalb?

Begonnen von feldspat, 25. März 2019, 20:33:16

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feldspat

Servus,
diese beiden Stücke fand ich auf einem bandkeramischen Acker der schwäb. Ostalb.
Handelt es sich um 2 Querschneider? Bisher hatte ich mit denen noch kein Glück.
Beste Grüße
Christian

Querschneider 1


feldspat


Nanoflitter

Der erste ist sicher keiner, der zweite sollte an beiden Bruchkanten deutliche Retuschen aufweisen, um in der Querschneidenliga mitzuspielen. Gruss..

feldspat

Danke dir,
ich hab eben nochmal geschaut. Auf einer Seite scheint er Retuschen zu haben. Auf der anderen Seite allerdings nicht :besorgt:
Ich mache morgen nochmal Bilder von den beiden Seiten.
Beste Grüße
Christian

Neos

Moin, Nanoflitter,

Zitat von: Nanoflitter in 25. März 2019, 21:15:18
Der erste ist sicher keiner, der zweite sollte an beiden Bruchkanten deutliche Retuschen aufweisen, um in der Querschneidenliga mitzuspielen.

ich habe denselben Eindruck von den beiden Stücken: Der erste ist tendenziell eher keiner, beim zweiten würden die Form und auch die vermeintlichen Retuschen sehr gut passen.

Was die Retuschen an beiden Lateralen angeht bin ich anderer Ansicht. Natürlich wünscht man sich - allein hinsichtlich der Eindeutigkeit - einen derart retuschierten Querschneider. Ein Muss sind sie jedoch, zumindest nach der AG Steine, nicht: https://www.academia.edu/38196827/AG_Steine_Definitionen_zum_Silexmaterialdes_Neolithikums_in_Norddeutschland (s. Seite 52).

Viele Grüße

Neos

Nanoflitter

Ja, Neos, Retuschen sind sicher kein Muss für den Gebrauchswert als Querschneide, doch für ein eindeutiges Ja bei derartigen Einzelfunden ist die klassische Topologie schon das mindeste, was der Fund einhalten sollte. Sonst wäre fast jedes mediale Klingenbruchstück umstritten. Gruss..

feldspat

Servus,
hier Bilder der einen Seite welche ich für retuschiert halte. Auf der anderen Seite ist alles glatt  :-)
Beste Grüße
Christian


Nanoflitter

Danke für die Bilder, aber um querschneidebewaffnete steinzeitliche Horden nachzuweisen musst du nun noch paar richtige finden, dann kannst du die evtl. mit einsortieren..  :-) Gruss..

feldspat

Danke dir :)
Schade, dann versehe ich das Stück erstmal mit einem Fragezeichen und hoffe, dass in der nächsten Saison evtl noch ein paar Stücke kommen, die zu diesem passen  :-)
Beste Grüße
Christian

Neos

Hallo, Christian,

ja, schade! Die von dir vermuteten Retuschen sind leider keine. Und wenn du sagst, dass die andere Seite glatt ist, dann haben wir hier leider auch keinen Querschneider. Nächstes Mal!  :smoke:

Beste Grüße

Neos

Steinkopf

#10
Moin,
mit den Pfeilschneiden ist es so ne Sache.
Bezieht man sich auf eine Typologie, dann sind Retuschen an beiden Kanten gefragt.
Schaut man sich diesen Typus bei Grabungen an, tauchen manchmal auch nur einseitig
retuschierte Stücke im Kontext auf.

Typologien streben nach Vollkommenheit und können nur begrenzt auf regionale Besonderheiten
eingehen.
Etwas anders ist der Anspruch bei dem von Neos eingestellten Link.
Es ist eine Typologie für die Aufnahme von Funden einer bestimmten Region mit den dortigen Fundgut.
Dabei kommen auch Stücke vor, die nicht alle Merkmale tragen aber eben auch entsprechend zu erfassen sind.

Die Pfeilschneiden des Mesolithikum im Norden sind überwiegend aus Klingen gemacht - aus dünnen Klingen!
 
Von neolithischen Plätzen kenne ich auch diese nicht (noch nicht?) fertig retuschierten Stücke.
Ob es opportunistisch gesammelte Rohlinge waren kann nur spekuliert werden.
Aber auch diese Stücke sind Artefakte der Vorgeschichte.

LG

Jan