mesolithisches Klingenfragment

Begonnen von Wiesenläufer, 13. Mai 2021, 17:20:57

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Wiesenläufer

Moin,

heute mal ein paar Funde von einem mesolithischen Fundplatz.

Recht kleine Stelle und auch nicht viel Material was da kommt.
Vielleicht liegt der Fundplatz aber auch mehr im Wald.

14mm langes Klingenfragment mit Kantenretusche.
Die Retusche ist unter dem Objektiv besser zu erkennen, als unter  der Lupe.  :staun:

Weißer Flint oder durchpatiniert. Er sieht sehr homogen aus.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

Die Modifikation (Retusche) scheint phänomenal, da halte ich mich zurück.
Ansonsten, Klifra medial.

mfg

Wiesenläufer

Moin hargo,

wie meinst Du das ?

Zitat von: hargo in 14. Mai 2021, 00:27:15
Die Modifikation (Retusche) scheint phänomenal, da halte ich mich zurück.

ist das ungewöhnlich ?

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

#3
Zitat von: Wiesenläufer in 16. Mai 2021, 05:19:59
...
wie meinst Du das ?

ist das ungewöhnlich ?

...

Die Kantenretusche (lateral) ist überaus deutlich.
Das ist zumindest auffällig.

Leider kann ich das Objekt heute nicht abschließend deuten : (
(ein Armutszeugnis).

Wie war das noch mit dem weißen Flint?
Gibt es den überhaupt natürlicherweise in deiner Region?
Ich glaube nicht.
Wäre bei der Ansprache allerdings nebensächlich.


mfg

Wiesenläufer

Moin hargo,

nein, den weißen Flint gibt es hier nicht.
Wenn ich es von neulich noch richtig in Erinnerung habe,  :kopfkratz:
"der weiße Flint mal Richtung Polen schauen".
Hatte das Teil bei meinem Besuch mit dabei.

Die Retusche kann man so gar nicht sehen, gerade mal fühlen.
Ist wirklich fein gemacht. Hat mich auch einige Bildaufnahmen gekostet um sie abzulichten.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Steinkopf

#5
"...den weißen Flint gibt es hier nicht."

Die Beobachtung tauchte bei einer Grabung von Henning Haßmann in Büdelsdorf SH auf.
Und zwar bei neolithischen Beilen. Die Herkunft des Roh-Materials ist nicht bekannt.

Bei Oberflächenfunden bin ich auf Pfeilschneiden, Erntemesser, Kratzer etc., die
Beilschliff trugen, auf diese Materialvariante gestoßen.
Die Verwendung von havarierten Beilen als Rohmaterial für Kleingeräte ist durchaus üblich.
Hier war die 'besondere DNA' sichtbar - wenn man denn sehen will.

Die neolithischen Beile aus besagtem Material sind im Norden verbreitet
und auch in Museen (zumeist unerkannt) zu sehen.
Ob es bei Gabis Klingenfragment zutrifft, kann ich auf diese Entfernung nicht erkennen.

LG
Jan

thovalo



Guten Tag!

Der weiße Flint ist weithin ein Rätsel. Aus dem Projekt am rechten Niederrhein bei Duisburg stammen drei Belege von Beilklingen aus weißem nicht patinierten Feuerstein, dessen Herkunft nicht einer Lagerstätte der Maasregion zugeordnet werden kann. An den Ort gelangten Artefakte aus Feuerstein und Felsgestein aus allen Himmelsrichtungen, von Dänemark bis Norditalien, von Frankreich bis Polen.

Ich weiss, dass es auch Fundbelege von Beilklingen aus weißem Feuerstein aus Westfalen gibt und von dort aus dann über den Hellweg die Linie bis an den Niederrhein. Leider habe ich dasnicht mehr so auf dem Schirm, aber weiser Feuerstein ist meie rErinnerung nach auch in Ablagerungen von Gletschergeschieben  gezielt geucht und abgesammelt worden. Es kann ja durchaus auch eherere Quellen gegeben haben.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinkopf

Danke Thomas, für diesen erhellenden Beitrag!

LG
Jan

Wiesenläufer

Moin,

Schliff kann ich bei diesen Fragment nicht erkennen (dazu ist es auch zu klein)
und ob im  Mesolithikum weißer Flint bekannt war/verarbeitet wurde, weiß ich nicht.  :nixweiss:

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)