Hohl und am Ende

Begonnen von Avatar11Retirement, 25. Mai 2011, 21:34:08

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Avatar11Retirement

Weil wir es heute ausnahmsweise mit denen haben.
Aus LSA, mal so in den Raum gestellt.
Man bedenke die rechte lat.Kante des abgebrochenen Distalendes ist retuschiert, und bildet eine zinkenförmige Spitze.
Bohrertypische Gebrauchsspuren ventral sind nicht vorhanden.
Wenn es eine ist , dann dürfte sie den südlichen Ausläufern des nordischen Mesolithikums angehören, ein schönes Kernbeil stützt morphologische Verwandtschaft.
m.
PS.: Foto verzerrt, in natura ausgeprägtere Krümmung.

Harkonen

Hallo,
sorry, da muss ich passen!!

Einen Bohrer könnte ich mir vorstellen.  :kopfkratz:
mit diesem Stück sind wohl die nördlich tätigen Steinesucher gefordert.

Grüße
Harkonen

Avatar11Retirement

Is bei all den endretuschierten Klingen bisher ohne Vergleichsstück geblieben. Weit unter 1% unserer Funde.
Bohrer treten hier in ihrer virtuosesten Form auf.
Dieses -ehemals längere- Ding an dieser Spitze drehen schwer vorzustellen. Pfriemeliger glaub ich.

steinwanderer

Moin,
meiner Meinung nach ist das ein hohlendretuschiertes Klingenbruchstück bei dem es durch die Benutzung zu den Ausbrüchen gekommen ist, die eine Spitze sugerieren.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Harkonen

Zitat von: steinwanderer in 25. Mai 2011, 22:19:42
Moin,
meiner Meinung nach ist das ein hohlendretuschiertes Klingenbruchstück bei dem es durch die Benutzung zu den Ausbrüchen gekommen ist, die eine Spitze sugerieren.
Gruß Klaus

Hallo Klaus,
das ist schon klar, Hohlendretuschiert aber mit gleichzeitiger leichter Einbuchtung rechts zur "Pseudobohrerspitze" hin, das finde ich interessant!
Diese Tatsache betont ja eigentlich erst die "Bohrerspitze" oder hebt sie optisch hervor und die leichte Spitze hebt daher vom Kantenverlauf der Klnge ab.
Ist das gewollt?
Gruß
Harkonen

Avatar11Retirement

Hej Klaus, das war schlau.
In der Tat, die rechtwinklig steile Buchtungsretusche ist nur an der Bucht.
Alles andere kann von Gebrauch bis zu Beschädigung alles sein.
Schade, daß das Stück nicht mehr ganz ist.
Beschränken sich derartige Endretuschen bei Euch auf das Mesolithikum, oder treten sie dann im späteren Neolithikum auch noch auf?
Vom selben Suchtag stammt ein geschliffener Flintbeilnacken, das sind hier rare Teile, die von den postRössen(glaube ich) und späteren nordischen Einflüssen zeugen.

Avatar11Retirement

Das ist das schöne an diesem FO. Hier kommt Mittelneolithikum, mit spätneolithischen Ausreissern nordischer Gattung, 200m weiter inmitten von durchgängig verzierter LBK eine Traumdechsel, auf dem Weg zum Auto Stichel nund Kernbeile, dort der Nacken von einem überschliffenen Flintbeil, hier der Nacken eines "Dicknackenbeiles?", das macht es nicht leichter.....v.a. bei solchen Stücken.
Ähnlich bunt das Material.......isses ohnehin. 
Kleine Winterauswahl.....

steinwanderer

Moin Avatar,
die hohle Endretusche an Klingen ist bei uns typisch für die Erteböllekultur (spätes Mesolithikum). Zu dieser Zeit war bei Euch die Rössener. Die Dicknackenbeile datieren bei uns in die Einzelgrabkultur (Mittelneolithikum).
Der gezeigte Flint, besonders Bild B4, erscheint mir nordischen Ursprungs. Es ist als ob die ein fertiges Beil von hier oben mitgenommen haben.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav