hauchfeine Klingenfragmente

Begonnen von Wiesenläufer, 22. Januar 2019, 15:43:41

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Wiesenläufer

Moin,

und wieder habe ich etwas, was seit 1 1/2 Jahren bei mir schlummert, weil ich nicht mehr hingekommen bin.  :besorgt:

Hauchdünn, dass ich sie fast zerbrechen könnte. Ich brauche Eure Ansprache für diese Fragmente.  :glotz:

Nr. 1-3 Mikroklingen oder einfach nur Klingenfragmente ? keinerlei Retuschen zu fühlen.
Nr. 4     Rest von einem Kernstein für Mikroklingen oder gar nichts ?

Der Rest besteht nur aus 4 Abschlägen und ein etwas breiteres Klingenbruchstück aber ebenso dünn.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Fischkopp

Hallo Wiesenläufer,

deine Funde passen sehr schön in einen neolithischen Zusammenhang.
Nr. 4 hat in meinen Augen nichts artifizielles. Bin gespannt auf weitere Meinungen und Funde deinerseits.

LG Fischkopp

Wiesenläufer

Danke, Fischkopp,

also nix mit Meso.

Naja, irgendwann werde ich es auch noch begreifen.  :besorgt:

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

palaeo1

Doch ! Die passen genauso in ein Spätmesolithikum. 4 würde ich ebenfalls als nicht artifiziell einstufen.
- müsste man sich noch mal in die Hand nehmen.
LG palaeo1

Wiesenläufer

Wow,  :Danke2: palaeo 1

Die Fundstelle befindet sich knapp 15-20 M von einem größeren Feuchtgebiet. Könnte also gut passen. Vor langer Zeit hat mir mal ein Bodendenkmalpfleger sinngemäß gesagt: Am Ufer,  saß das Mesolithikum, etwas höher das Neolithikum und noch weiter oben die Bronzezeit. (Nur eine grobe Faustregel)

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Steinkopf

Hi Gabi,

Diese Faustregel kann ich für den NordWesten bestätigen.

LG

Jan

palaeo1

#6
Zitat von: Wiesenläufer in 23. Januar 2019, 08:27:10
Vor langer Zeit hat mir mal ein Bodendenkmalpfleger sinngemäß gesagt: Am Ufer,  saß das Mesolithikum, etwas höher das Neolithikum und noch weiter oben die Bronzezeit. (Nur eine grobe Faustregel)

In der Tendenz und als grobe Faustregel kann man das großräumig so sehen. Kleinräumig sind die topographischen Verhältnisse entscheidend. Im Raum Rotenburg habe ich eine Siedlung der TBK ausgegraben, die direkt auf einer mesolithischen Befundschicht lag. Bei zwei Siedlungsgrabungen im Ldkr. Nienburg/Weser lagen die bronzeitlichen Hausbefunde zusammen mit neolithischen Siedlungsgruben direkt zwischen den mesolithischen Fundstreuungen und Feuergruben. Im Ldkr. Verden liegen ebenfalls bronzezeitliche Befunde direkt mit mesolithischen Fundstreuungen vermischt. Man muss dazu sagen, dass die aktuelle Befundlage, insbesondere was mesolithische und neolithische Fundstellen anbetrifft, in keinster Weise repräsentativ ist.

Gruß
palaeo1

Neos

Moin, Gabi,

Zitat von: palaeo1 in 23. Januar 2019, 07:56:26
Doch ! Die passen genauso in ein Spätmesolithikum. 4 würde ich ebenfalls als nicht artifiziell einstufen.

diese Aussage von paleo1 entspricht zu 100 Prozent meiner Einschätzung. Diese Fundstelle würde ich an deiner Stelle einmal sehr genau unter die  :glotz: nehmen.

Viele Grüße

Neos

Neos

Zitat von: Wiesenläufer in 23. Januar 2019, 08:27:10
Vor langer Zeit hat mir mal ein Bodendenkmalpfleger sinngemäß gesagt: Am Ufer,  saß das Mesolithikum, etwas höher das Neolithikum und noch weiter oben die Bronzezeit. (Nur eine grobe Faustregel)

Auch das kann ich erfahrungsgemäß für Schleswig-Holstein bestätigen.  :super:

Beste Grüße

Neos

Wiesenläufer

Moin,

bei dem Frost ist sowieso nicht viel möglich und da werde ich mal eine kleine Rundfahrt unternehmen um zu sehen was gesät wurde.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

steinwanderer

Zitat von: Neos in 23. Januar 2019, 22:09:20
Auch das kann ich erfahrungsgemäß für Schleswig-Holstein bestätigen.  :super:

Beste Grüße

Neos


Moin moin,
das kann ich so nicht bestätigen. Meine TBK und spätneolithischen Plätze liegen alle in der Niederung.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Wiesenläufer

Moin,

natürlich sind die topographischen Verhältnisse entscheidend, wie palaeo schon bemerkt hat. Hier in unserem Kreis hat "etwas höher" und "noch weiter oben" vielleicht eine andere Bedeutung, denn wie bei Euch ist es ja flach. Meine neolithischen Plätze befinden sich oft an halber Hanglage, zwischen/an Söllen, auch auf leichten Kuppen. Die beiden mesolithischen Fundplätze befinden sich an größeren Feuchtgebieten, recht nah an den "heutigen" Uferbereichen, auf plateau artigen Einschnitten im Geländeprofil. Wobei man bei "Höhe" nicht unbedingt an viele Meter denken kann.  :-) Eine leicht erhöhte Sandlinse im ansonst, lehmigen Acker brachte den letzten neolithischen Fund hervor.

Gruß
Gabi


Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)