:-)
Auf einem seit 8 Jahren intensiv prospektierten Fundgelände am Niederrhein kam eine Anzahl von kleinformatigen Beilklingen mit zutage die aus Geröllen aus Tonschiefer angefertigt worden sind. Die Formgebung war stets opportunistisch von der Grundform des jeweils verwendeten Geröllstücks abhängig. An diesem Fundbeleg, der erst vor wenigen Monaten ans Tageslicht gekommen ist, ermöglichen zwei tiefe Einschläge die Ansicht des Rohgesteins und im Bereich der zugeschliffenen Oberflächenpartien ist die Struktur der Zurichtung durch Schliff gut optisch zu erfassen.
Solche Hiebgeräteeinsätze sind Gebrauchsstücke die bei Bedarf am Ort selber angefertigt werden konnten, während die Beilklingen aus Amphibolit und Basalt in den Fundinventaren aus weiter Entfernung ausgetauscht worden sind.
glG thomas :winke:
Servus Thomas,
ein schönes, wenn auch für mich ungewohntes Material zur Beil-und Dechselherstellung. :super:
Ist Dir bekannt wie es zu den eigentlich atypischen recht scharf abgegrenzten Ausbrüchen kommen kann?
Grüße
Peter :winke:
Es sind offensichtlich seitliche Bestoßungen, doch warum das Material so tief eingebuchtet ausbricht
kann ich mir (noch) nicht näher erklären!
glG thomas :winke:
Hallo Thomas!
Das ist ja mal wieder eine aus dem üblichen Fundspektrum herausfallendes Stück.
Für wie geeignet erachtest Du denn Kieselschiefer als Beilrohstoff?
Dieses Teil scheint ja keine Gebrauchsspuren zu tragen.
LG
Jan
Hallo Thomas,
wirklich ein tolles Stück. Was dein Fundplatz so alles freigibt, echt ´ne Wucht. :super: Von Beilklingen, traumhaften Schabern, retuschierten Klingen, Pfeilspitzen ohne Ende und dann den neulich gezeigten Geröllkeulenkopf. Fantastisch!
Bin mal ein bisschen abgeschweift, aber das musste jetzt mal gesagt werden.
Zu dem Stück: Könnten die Ausplatzungen nicht auch Frostabsprünge sein? Vielleicht war der Stein dort rissig und hat Wasser gezogen. Nur so´ne Idee.
Viele Grüße
Ralf :winke:
Zitat von: Siebenpapagei in 09. Februar 2012, 21:37:45
...
Zu dem Stück: Könnten die Ausplatzungen nicht auch Frostabsprünge sein? Vielleicht war der Stein dort rissig und hat Wasser gezogen.
Nur so´ne Idee.
...
Moin,
diese Assoziation hatte ich ebenso.
Radiolarit bestehen aus Schalen und Resten von Radiolarien und sind kohlenstoffhaltig (daher die dunkle/schwarze Farbe).
Kieselschiefer hat zwar eine zum Teil feine Körnung, aber richtungslos verteilt.
Es bilden sich scharfkantige bis muschelige Brüche.
Da kann ich mir vorstellen, dass Frostabsprenger (besser Frostabbröseler) so ganz anders aussehen als bei Silex.
Gruß
Jürgen
Auch beim wiederholten Betrachten scheinen das Ausschläge zu sein.
Die Bruchflächen sind ja selber rau, was wohl eher bei spröden und weniger homogen ausgeprägten Gesteinen der Fall sein wird.
Der Erhaltungszustand dokumentiert das Material als äußerst resistent und haltbar.
So klein war es wohl eine Behaubeilklinge ggf. für feinere Arbeiten an Hölzern.
Im selben Fundinventar gibt es ein weiteres kleinformatig-rechteckiges Exemplar aus einem Tonschiefergeröll.
Sonst stammen aus diesem Inventar zwei Fragmente von Axtklingen, fünf Belege sonstiger Steinbeilklingen und annähernd 200 Silexbeilklingenbelegstücke zusammen mit hunderten Belegstücken sonstiger Artefakte wie Kratzern, Pfeilspitzen, Pfeilschneiden, Bohrer, Klingengerätschaften, Feuerschlagsteine, sonstige Silexformen, Debitage, Schlagsteine, Mahlsteine, Schleifsteine von der in der Ausdehnung sehr übersichtlichen Grundfläche dieses einen Fundpunktes im Gelände.
Die auf einer Geländestufe gelegene Stelle ist über längere Zeit hinweg und wohl auch zu verschiedenen Zeiten immer wieder aufgesiedelt worden.
glG thomas :winke:
Moin,
auf den hervorragenden Bildern :super: (a4 + a5) kann man sehr schön die saubere Formgebung
und die Schleifspuren sehen :glotz:
@Thomas, ist da die markierte Stelle auch im Begriff sich zu "verabschieden"?
Kann man denn dort den Aufschlagpunkt einer Schlageinwirkung erkennen?
Gönne uns doch noch ein/zwei Ansichten davon.
Gruß
Jürgen
Zitat von: thovalo in 10. Februar 2012, 07:48:22
Auch beim wiederholten Betrachten scheinen das Ausschläge zu sein.
Die Bruchflächen sind ja selber rau, was wohl eher bei spröden und weniger homogen ausgeprägten Gesteinen der Fall sein wird.
Der Erhaltungszustand dokumentiert das Material als äußerst resistent und haltbar.
So klein war es wohl eine Behaubeilklinge ggf. für feinere Arbeiten an Hölzern.
Im selben Fundinventar gibt es ein weiteres kleinformatig-rechteckiges Exemplar aus einem Tonschiefergeröll.
Sonst stammen aus diesem Inventar zwei Fragmente von Axtklingen, fünf Belege sonstiger Steinbeilklingen und annähernd 200 Silexbeilklingenbelegstücke zusammen mit hunderten Belegstücken sonstiger Artefakte wie Kratzern, Pfeilspitzen, Pfeilschneiden, Bohrer, Klingengerätschaften, Feuerschlagsteine, sonstige Silexformen, Debitage, Schlagsteine, Mahlsteine, Schleifsteine von der in der Ausdehnung sehr übersichtlichen Grundfläche dieses einen Fundpunktes im Gelände.
Die auf einer Geländestufe gelegene Stelle ist über längere Zeit hinweg und wohl auch zu verschiedenen Zeiten immer wieder aufgesiedelt worden.
glG thomas :winke:
Servus Thomas,
vielleicht könntest Du das angesprochene Stück noch hier anhängen, würde mich schon sehr interessieren. :super:
Grüße
Peter :winke:
Dann ma .......
etliche weiter Bilder -------- zunächst der Macken!
:-)
Dannoch zusammen mit der zweiten kleinen Beilklinge!
Servus Thomas,
vielen Dank für die zusätzlichen, sehr informativen Fotos. :super:
Grüße
Peter :winke:
GERN! :winke:
Als schlichte ad-hoc-Arbeiten des Rheinischen Spät- oder Endneolithikums würde ich diese kleinen Beilklingen aus Geröllen einschätzen.
glG thomas
Moin Thomas,
das interessiert Dich sicher: "Kieselgeoden als wichtiger Rohstoff für die Beilproduktion im Neolithikum" (http://www.jungsteinsite.uni-kiel.de/pdf/2004_diedrich.pdf)
Gruß
Jürgen
Zitat von: StoneMan in 12. Februar 2012, 10:26:53
Moin Thomas,
das interessiert Dich sicher: "Kieselgeoden als wichtiger Rohstoff für die Beilproduktion im Neolithikum" (http://www.jungsteinsite.uni-kiel.de/pdf/2004_diedrich.pdf)
Gruß
Jürgen
Vielen Dank für den "link", den ich bereits gut kenne!
LEIDER sind das keine Kieselgeodenbeilklingen!
Das Material ist im Hebungsprozess des Urrheins aus dem Siebengebirge ausgebrochen und dann in den Schotterablagerungen des Niederrheins weithin verteilt worden!
Die Gerölle liegen hier auch unbearbeitet mittenmang in der Ebene!
glG thomas :winke:
Zitat von: thovalo in 12. Februar 2012, 15:08:50
Vielen Dank für den "link", den ich bereits gut kenne!
:winke: :friede:
Zitat von: thovalo in 12. Februar 2012, 15:08:50
LEIDER sind das keine Kieselgeodenbeilklingen!
...
Da verstehe ich jetzt allerdings Deinen Einwand nicht.
Es geht dort um den
Rohstoff Kieselgeoden für die Beilproduktion im Neolithikum,
Beilklingen- Äxte- und Meißel aus Kieselgeoden sind auch als Abbildungen enthalten.
Gruß
Jürgen
Neeeee ...... missverstanden!
Die beiden Oben sind Beilklingen aus Geröllen aus dem Rhein ...... :friede:
:prost: