Kieselschiefer Kern? schwierig..

Begonnen von Nanoflitter, 27. Oktober 2024, 17:05:43

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Nanoflitter

Aus Westhessen. Ein schwer zu deutendes Stück aus schwierigem Material. Ob das wirklich was ist, schwer zu sagen. Gruss..

Steinkopf

Hi nanoflitter,

Du hast bei so vielen Funden aus mir nicht vertrautem Material wirklich Ausdauer gezeigt.

Bei diesem Stück würde ich auch den Kern erkennen.

LG
Jan

hargo

Zumindest glauben wir etwas zu erkennen  :glotz:
Bin auch für, ja!
Was sagt >RockandRole<, der Spezialist für Kieselschiefer?


mfg

RockandRole

Servus,

die einzige Erklärung die ich für so etwas haben könnte, vorausgesetzt das Stück ist artifiziell, ist dass man beim Antesten des Gerölls erst eine relativ homogene Stelle erwischt hat und dann alles andere in einer Katastrophe geendet ist.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

hargo

#4
Also vermutlich nichts!
Trotz all der Negative.

mfg

Levante

Guten Morgen,

ich habe so Stücke auf meiner Projektfläche im Ebsdorfergrund relativ häufig, meine Ansprache ist in der Regel Reststück Kategorie 3.

Kategorie 2 sind Artefakte die sich typologisch und zeitlich gut bestimmen lassen, wie beispielsweise Kernkantenklingen aus dem Jungpaläolithikum.

Darauf folge Kategorie 2, welche Artefakte umfasst, die eine sichere Bearbeitung aufweisen, sich aber typologisch und zeitlich kaum oder bislang nicht zuordnen lassen.

Kategorie 3 sind mögliche Artefakte, die zwar vermutlich bearbeitet wurden, dies aber nicht mit Sicherheit zu beurteilen ist. Aber auch diese Stücke sind mir wichtig um eine Ausdehnung einer Trümmerstelle, bzw. eines Schlagplatzes sowohl quantitativ als auch in der flächigen Ausdehnung beurteilen zu können.

Die Aufteilung in die drei Kategorien habe ich mir natürlich nicht selber ausgedacht. Ich folge da dem Vorschlag von Thomas Terberger und Tilman Böckennförde. Die Umstellung macht natürlich zunächst einmal etwas Arbeit, erleichtert jedoch die Ansprache sowie die Inventarisierung ungemein.

Grüße

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Nanoflitter

Dieses Teil wurde heute von Lutz Fiedler als Polyeder angesprochen, das Thema war auch gerade mit Beispielen im Vortrag. LG

RockandRole

Hey Nano,

die Qualität von dem Kieselschiefer ist ja sehr schlecht, da konnte man nichts zielgerichtetes rausholen. Polyeder sind ja zielgerichtet hergestellt, genauso ein Kern respektive ein Kern als Rest von der Grundformproduktion. Deshalb könnte ich persönlich gar nicht sagen was das jetzt ist. Ich kann nur sagen, dass das kein Naturprodukt ist und die Form eher zufällig entstanden ist.

Liebe Grüße von einem Fan der Polyeder.
gefährliches Drittelwissen

Schuhnagel 2

Zitat von: RockandRole in 05. April 2025, 21:37:07Hey Nano,

die Qualität von dem Kieselschiefer ist ja sehr schlecht, da konnte man nichts zielgerichtetes rausholen. Polyeder sind ja zielgerichtet hergestellt, genauso ein Kern respektive ein Kern als Rest von der Grundformproduktion. Deshalb könnte ich persönlich gar nicht sagen was das jetzt ist. Ich kann nur sagen, dass das kein Naturprodukt ist und die Form eher zufällig entstanden ist.

Liebe Grüße von einem Fan der Polyeder.

In Bestätigung: Natürliche Bruchflächen sind nach meiner Erfahrung meistens plan.
Viele Grüsse
Ulrich

Herlitz

Hallo,

Polyeder kann ich nachvollziehen. Wenn man diese Artefaktkategorie als Wurf-oder Schleudersteine interpretiert, braucht man auch nicht noch dem Nutzen der Abschläge zu forschen, das waren nicht unbedingt die Zielprodukte der Zurichtung dieses Kerns.
"Das einzige ableitbare Herstellungsziel des Polyeders könnte seine Verwendung als Wurf- oder
Schleudergeschoß gewesen sein, seine eckige Form macht es als Waffe effektiver." werden Fiedler und Cubuk hier zitiert:
https://www.regionalgeschichte.net/fileadmin/Superportal/Bibliothek/Autoren/Humburg/Deutscher_Text_des_Humanities-Artikels.pdf
 :winke:  Sven

Nanoflitter

Ja, so wurde es auch in dem Vortrag rübergebracht, die kantige Form soll für Verletzungen sorgen und die allgemeine Kugelform ist wohl ballistisch besser. Seit der Altsteinzeit bis heute sind Schleudern im Einsatz. Es gibt verschiedene Scalierungen, je nach Ziel oder Beute. Kleinere wurden oft zu mehreren abgeschossen. Ein Polyeder wäre schwieriger zu schlagen, als ein Faustkeil.. Gerade bei Flint entstehen dann natürlich die typischen Abschlagsmerkmale, was natürlich oft zur Interpretation als Kern führt, was sie ja im weitesten Sinne auch sind, nur das die Abschläge und Klingen nicht das Ziel waren. LG

Wiedehopf

Vielleicht im Zusammenhang mit den Sphäroiden / Polyedern für euch interessant:

https://www.techno-science.net/de/nachrichten/was-sind-spharoide-diese-geheimnisvollen-prahistorischen-objekte-N25659.html

Viele Grüße
Michael