faustkeilähnlich Flint ?

Begonnen von Wiedehopf, 15. Mai 2023, 23:16:28

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Wiedehopf

Guten Abend,

als zweiten fraglichen Fund aus dem Geschiebe ein (ich weiss nicht wie ich es genau beschreiben soll, vielleicht 'prismenförmiges') Stück aus Feuerstein, ca. 8 cm hoch und 6,5 cm breit. Mit einem dickeren, knollenförmigen Ende an dem der 'Spitze' gegenüberliegenden Seite. Insgesamt massiver und kompakter als das zuvor gezeigte Stück. Ein ähnliches Stück habe ich auch noch aus Quarzit.   

Viele Grüße
Michael   

hargo

#1
Guten Abend,

schon erstaunlich was die Kilometer dicken Eismassen erzeugen können.
Könnte mich auch blenden.

mfg

Wiedehopf

Hallo hargo,

ja, das ist hier ein Segen und ein Fluch zugleich.

Einerseits wurde mir hier (ich interessiere mich auch für Gesteine) das fast komplette süd-skandinavische Gesteins-Sammelsurium freundlicherweise vom Gletscher vor die Haustür gekippt. Unterschiedlichste Granite, Gneise, Glimmerschiefer, Flint in unterschiedlichsten Patinierungen etc, manches wurde auch noch zusätzlich auf dem Weg durch die norddeutsche Tiefebene aufgelesen und hier abgeladen. Ich mag z.B. sehr die roten Porphyre. Mein Garten ist inzwischen so eine Art Geschiebemuseum geworden.

Andererseits ist es für mich noch schwer vermeintliche Artefakte von echten zu unterscheiden da einmal in dieser Hinsicht die Eismassen sehr 'kreativ' waren und auch für die heutigen landwirtschaftlichen Maschinen sehr reichhaltiges Material zum Erzeugen von Pseudoartefakten herumliegt. Ich habe inzwischen einiges gelernt, durch Literatur und insbesondere die Diskussionen hier im Forum. Trotzdem habe ich allein in diesem Jahr schon wieder einen Karton voll mit messerscharfen 'Klingen', mit 'Schabern', mit 'Faustkeilen' etc. aufgelesen, nur leider ohne die charakteristischen Merkmale auf die es ankommt. Erst bei neolithischen Artefakten mit ihren Pick- und Schleifspuren wird es dann sicherer in der Beurteilung für mich.

Viele Grüße
Michael                 

hargo

Die vor deine Haustür "gekippten" Steine finde ich sehr spannend.
Deren Herkunft zu erfassen, ist vielleicht sogar interessanter als jedes (seltene) Artefakt, welches sich dazwischen befinden könnte zu dokumentieren.

mfg

Wiedehopf

ZitatDeren Herkunft zu erfassen, ist vielleicht sogar interessanter als jedes (seltene) Artefakt, welches sich dazwischen befinden könnte zu dokumentieren.

Ja, das stimmt. (Süd)skandinavien ist geologisch so sehr zergliedert und kleinteilig strukturiert, dass man tatsächlich einzelne hier bei uns gefundene Geschiebe konkreten Regionen dort oben zuweisen kann. Hilfreich ist hier spezielle Geschiebeliteratur wie z.B. 'Steine aus dem Norden - Geschiebe als Zeugen der Eiszeit in Norddeutschland' von Per Smed.

Viele Grüße
Michael     

Steinkopf


Ein interessantes Museum, in dem unter anderem Nordisches Geschiebe ausgestellt
und redaktionell behandelt wird ist das Hunebeddencenter in Borger NL.
Hunebedden ist niederländisch für Großsteingrab und Geschiebesteine sind Zwerfstenen -
soviel zum Einstieg in die Niederländische Terminologie.
Im Internet vertreten unter:   
https://www.hunebednieuwscafe.nl/category/zwerfstenen/

Schöne Maifeiertage!

Jan

Wiedehopf

Hallo Jan,

danke für den Tip   :super:

Viele Grüße
Michael