Bei uns gibts selten Schaber..eher Kratzer

Begonnen von Silex, 04. November 2007, 22:02:11

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Silex

Dies ist wohl ein Schaber...er scheint mir einen älteren Anteil der endpaläolithischen Hauptmasse des Fundortes anzuzeigen. Vielleicht weil er keine Entsprechung "hier" hat. Oder weil er irgendwie anders aus dem Boden gekommen ist...irgendwie älter....anderer Typ...andere Welt...
Schöne neue Woche wünscht euch
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Offa

hi Edi,
bei vang Petersen ist ein sehr ähnliches Gerät abgebildet,Abschlag mit Rückenretusche heißt es dort
:winke: Offa

Silex

Danke, Offa, für Deine Beispielsuche. Die Ähnlichkeit verblüfft in der Tat aber bei  meinem Findling ist es  keine "Rückenretusche" (die meiner Meinung nach immer nur zur Stumpfung oder Schäftung verfertigt wurde) sondern eine einseitige Retuschierung mit dem erkennbaren Willen einen scharfen, stabilen Kratzergrat anzustreben.
Bei der  Art der zeichnerischen Darstellung der Retuschen Deines "Fundstücks" scheint mir  eine Rückenretuschierung irgendwie nicht glücklich dargestellt (außer es befände sich noch eine erläuternde Draufsicht derselben daneben).
Oder der Begriff "Rückenretusche" ist auch in verschiedenen Deutungen und Begrifflichkeiten unterwegs.

Dein Bild aber nötigt mich  das Stück nochmal genauer zu begutachten.

Bis bald

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Offa

nabend Edi,
für das gezeigte Stück aus vang Petersens "Flint fra danmarks oldtid" gibt es leider keine Seitenansicht.Ich denke das es sich auch nicht sonderlich dazu eignet,deine südlichen Werkzeuge zu bestimmen.Das Buch behandelt ja ausschließlich die nordische Steinzeit.Zu dem von mir gezeigten Stück steht in der Beschreibung was zu den Retuschen,aber mein dänisch ist ist nicht so gut,das ich es übersetzen könnte.Vielleicht erbarmt sich Agersoe? :-D

:winke:Offa




Der Wikinger

Na klar, Offa  :zwinker:

30. Abschlag mit Rückenretusche.
Abschlag mit einer guten Schneidekante, der auf der gegenüberstehende Kante einen retuschierten, gebogenen Rücken zur Stütze der Zeigefinger hat, wird auch Bogenmesser genannt.
Solche Bogen- oder Halbmondmesser waren in Phasen mit schlecht entwickelter Klingentechnik gewöhnlich, z.B. in der älteren Maglemose-Zeit und in der älteren Ertebölle-Zeit. Sie sind auch zahlreich von der frühen (Düssezeit) Hünengräberzeit? bekannt. Einige haben auf der Schneidekante, nahe des Bulbus, eine retuschierte Partie, die wohl zur Stütze des Mittelfingers war.

(...Ob das nun auch so ein Gerät ist, weiss ich noch nicht !!  :zwinker: :winke: )