MK-Beil ?

Begonnen von Golo, 21. September 2014, 22:41:16

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Golo

Nach längerer Abwesenheit im Forum möchte ich euch heute noch etwas vorstellen.

Neulich, sonntags, i m Fernsehen lief gerade Lindenstraße,  :gaehn: :gaehn: sagte ich zu meiner Frau dass ich auf den Acker bei xy gehe und mich mal umsehe, da dort kurz zuvor Boden abgeschoben wurde. Ich also los, gehe keine zwanzig Meter weit und da sehe ich ein spitznackiges Beil im Boden stecken.  :hilfe3: :hilfe3:
Ich gehe von Michelsberger Kultur aus, gefertigt aus Kieselgeode, 90x50x25mm.

Fundschicht ca. 40 cm unter der Oberfläche, 2 Meter weiter ein Schleifstein/block aus Sandstein, drei Seiten als Schleiffläche benutzt und ein Klopfstein, bei dem ich mir aber nicht sicher bin.  

So viel erstmal vom Teutoburger Wald / Osning  

Viele Grüße

Bernd



StoneMan

Moin Bernd,

jetzt hatte ich gerade ein Déjà-vu  :irre:

Dann hatte es geklackert bei mir...  :narr:

Das ist ein feines Stück, aus einem sehr schönem Material.
Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle. Ich wünsche Dir weiter so viel Glück.  :Danke2:

Für die Michelsberger Kultur gibt es hier User, die Dir Sicherheit geben können.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Nanoflitter

Feines Teil, das Beil! :super: :prost:

Glückwunsch!

hargo

Für "Outsider" in gewisser Weise schon ein wenig erklärungsbedürftig. Warum wurde der Boden dort abgeschoben und was genau soll man sich unter der Rohmaterialbezeichnung Kieselgeode vorstellen?

mfg

Golo

von C. Diedrich gibt es auf der www.jungsteinSITE.de vom 23. Dezember 2004  eine sehr interessante Ausarbeitung zum Thema "Kieselgeoden als wichtiger
Rohstoff für die Beilproduktion im Neolithikum von Nordwestdeutschland – Erste Nachweise von  Produktionsplätzen der Trichterbecherkultur" Fälschlicherwweise wohl manchmal auch als Wiehengebirgslydit bezeichnet.

Der Boden wurde für eine Fläche als Baustofflager freigemacht, jedoch nicht genutzt - daher konnte ich die frische Fläche besuchen.

Hier noch ein Ufo von heute - ggf. ein Vorprodukt für ein Werkzeug?  Ziemlich flach mit mittiger Rippe?  

StoneMan

Zitat von: hargo in 21. September 2014, 23:25:01
Für "Outsider" in gewisser Weise schon ein wenig erklärungsbedürftig. Warum wurde der Boden dort abgeschoben und was genau soll man sich unter der Rohmaterialbezeichnung Kieselgeode vorstellen?

mfg

Schau einmal ob Dir das weiter hilft - klick

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

hargo

Zitat von: Golo in 22. September 2014, 00:26:47
von C. Diedrich gibt es auf der www.jungsteinSITE.de vom 23. Dezember 2004  eine sehr interessante Ausarbeitung zum Thema "Kieselgeoden als wichtiger Rohstoff für die Beilproduktion im Neolithikum von Nordwestdeutschland – Erste Nachweise von  Produktionsplätzen der Trichterbecherkultur" Fälschlicherwweise wohl manchmal auch als Wiehengebirgslydit bezeichnet.

Oh ja, das ist interessant!

Das -Ufo- würde ich aufgrund der Rundungen und den schüsselförmigen Frostsprüngen für ein Geofakt halten. In den beiden scheinbar rezenten ,,Mulden" kann ich leider keine Pickspuren erkennen. Siehst du mit der Lupe mehr?

mfg


Golo

Ja sicherlich Geofakt, :winke:

mir fiel es halt durch seine plattiges Aussehen sofort auf und es stellt gem. der Literatur eine der typischen Erscheinungsformen der Kieselgeoden dar.

Die Berichte der Jungsteinzeit.site sind für mich schon Lokalnachrichten und nach wie vor spannend. Wenn dazu noch frische Ackerfunde gereicht werden, lecker  :super:

VG Bernd

steinwanderer

Moin Golo,
schönes Teil! Aber warum MK-Beil? Die rechteckige Form lassen mich eher an TBK denken. Die MKler hatten doch nur Ovalbeile.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Golo

Hallo Klaus, ich habe soeben dem Thema/Überschrift ein "?" hinzugefügt, weil ich Annahm, dass es als MK anzusprechen ist. Ich bin mir natürlich  nicht sicher und auf eure/Deine Hinweise angewiesen. Wie stoneman Jürgen schon sagte,

Für die Michelsberger Kultur gibt es hier User, die Dir Sicherheit geben können..... daher bin ich auch für exakte Zuordnungen dankbar  :danke:     

VG BERND


thovalo


Schließe mich auch der Tendenz TRBK an.
Dort waren diese Beilklingen aus diesem Material gut beheimatet.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Golo

#11
 :prost:

Also wenn dieses Beil folglich TBK ist, dann gesellt es sich zu dem MK-Beil aus Jan. 2012. Ich habe wohl beide Kulturen vor meiner Haustür, TBK und MK. :super:
Ganz
genau wie rolfpeter, wutach und thovalo am 10/11.01.2012 es beschrieben haben.

N U N  sehe ich den Unterschied auch!

hier nochmal das Beil aus Jan. 2012
http://www.sucherforum.de/index.php?action=dlattach;topic=53449.0;attach=278517%20;image
http://www.sucherforum.de/index.php?action=dlattach;topic=53449.0;attach=278520%20;image

Die Suche geht weiter. :glotz: Vielleicht sollte ich mal konkret nach Keramikfragmenten Ausschau halten.

VG Bernd



Zitat von: thovalo in 11. Januar 2012, 16:54:27

.......zu Beilklingen aus dem Teutoburger Wald .....

http://www.jungsteinsite.uni-kiel.de/2000_diedrich/teutoburg_1.htm

Das Material wird jurazeitlicher Toneisenstein sein!  Damit ist dieses Stück auch sicher ein lokales Produkt und kein Import!

aus dem link:

" Die Michelsberger Kultur scheint mit charakteristischen tropfenförmigen Pfeilspitzen erstmals im mittleren Teutoburger Wald nachweisbar zu sein. Typische Großgeräte (spitznackige Beile) liegen bisher noch nicht vor. Über die genaue Nutzung der Mittelgebirgszone durch diese Kultur kann keine Aussage gemacht werden. "

Die Zeiten ändern sich ............     :dumdidum:

glG thomas  :winke: