Sekundäre Bearbeitungsspuren an einer Amphibolithbeilklinge

Begonnen von thovalo, 28. Dezember 2010, 07:53:16

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thovalo

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Dieser Hiebgeräteeinsatz, bei dem es sich ursprünglich um eine Beilklinge gehandelt hat, fand sich am rechten Niederrhein in einer hoch komplex zusammengesetzten Fundaufsammlung mit besonders zahlreichen Klingenfragmenten und Klingengerätschaften aus Rijkholtfeuerstein.

Als das Stück zerbrach und die ursprüngliche Schneidenpartie verloren ging, wurde die Bruchfläche erneut bearbeitet. Dabei schliff man allerdings die Bruchfläche nur an und überlief dabei auch an einer Stelle den Ansatz der Bruchkante.

Dabei entstand durch den schräg durchlaufenden Bereich der Schneidenpartie in der Seitenansicht der Eindruck einer Dechsel. Welchen Zweck diese Zurichtung gehabt hat und ob die "dechselartige" sekundäre Zurichtung der ursprünglichen Beilklinge beabsichtig gewesen ist, oder nur zufällig die Folge eines diagonal verlaufenden Bruchs gewesen ist, lässt sich abschliessend nicht feststellen.

Es wäre spannend zu erfahren, ob Jemandem eine vergleichbare Zurichtung einer ursprünglichen Beilklinge bekannt ist.

Die Verwendung von Amphibolith zur Herstellung von Hiebgeräteeinsätzen kann noch bis in die Zeit des späten Neolithikums hinein nachvollzogen werden. Dieses Artefakt ist ursprünglich entweder als Rohstück, Halbfabrikat oder vollständig ausgearbeitetes Werkstück an den Ort ausgetauscht worden.

Die nächst gelegenen Lagerstätten liegen am Harz.

GlG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.