Neues Feld, neue Fragen

Begonnen von insurgent, 31. Oktober 2007, 16:04:39

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insurgent

Habe bei meinem neuen Feld so einige Fragen. Viele der Fundstücke habe ich so noch nicht auf meinen anderen Feldern gefunden.
Besonders die Klinge mit der formgebenden Retusche an der Spitze. Aber auch der große Bohrer, der Doppelstichel mit Kratzerkante, die große Klinge mit Rundung an der Proximal Seite. Aber schaut selber und helft mir. :platt:

Könnten die Stücke aus dem Mesolithikum sein?

Schöne Grüße vom Insurgenten

Einige Stücke habe ich auch schon gezeigt.
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insurgent

Noch die beiden Klingen und der Bohrer
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insurgent

Undnoch die große Klinge mit den abgenudelten Ecken und ein Bild vom Stichel
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rolfpeter

Servus Insurgent,

schöne Sachen hast Du da wieder gefunden. Besonders das Gerät mit dem abgerundeten Proximalende fasziniert mich. Ist es aus einem Korrekturabschlag eines Klingenkernes hergestellt? Bei euch gab es doch Kulturen, die sich mehr oder weniger nur von Muscheln ernährt haben. Mit der dünnen Klinge könnte man den Schließmuskel des Tierchens durchschneiden und dann mit dem runden Ende den leckeren Glibber direkt in den Mund schieben.
Nur sone Idee  :-D

Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Die kleine Klinge, mit der dem Betrachter zugewendeten Schmalkante, sieht genau da so aus wie unsere  mesolithischen Klingenkratzerchen. Ist da eine feine retuschierung vorhanden? Funktioniert das Kratzen, Insurgent?
Bei dem "Doppelstichel" bin ich mir nicht sicher ob es einer ist. Die Winkel an der Spitze sind ziemlich groß.....obwohl sonst die Kriterien für einen Stichel an Retusche gegeben wären. Vielleicht gehts da auch in Richtung Bohrer/Nasenkratzer...(?)
die restlichen Funde muss ich erst mal verdauen....
In jedem Falle ein "gutes neues Feld"

Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

insurgent

Hallo RP :winke:

Ja, die lieben Ertebölle Leute. Am Strand sitzen, Sonne auf den Pelz scheinen lassen und Austern essen. :prost:
Dafür sind die kleinen Klingen aber zu zart, eher die große mit den abgenudelten Ecken. Der Fundplatz liegt auf einem Sporn, umgeben von Bächen. Der Boden passt gut ins Mesolithikum, schöner leichter Sandboden (fast wie Lößboden) ohne Steine. Wenn dort ein Steinchen auftaucht ist es meist ein Abschlag, gebrannter Flint oder was schönes :engel:

Hallo Silex :winke:

Bei dem Stück dachte ich mir fast sicher, dass es ein Stichel ist. Retuschierte Kante mit kleinem Abschlag. OK, die Kante ist nicht sehr steil, eher dreieckig, aber sie bildet eine kleine Schneide an der Spitze.
Die kleine, schlanke Klinge hat eine feine Retusche an der Distralseite und es läßt sich gut damit kratzen :super:

Die Klinge, mit der formgebenden Retusche, kann das eine ganz alte Pfeilspitze sein oder Messer???

Schöne Grüße vom Insurgenten
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Silex

Wieder Edi,
Insurgent, dieses exqisite rückenretuschierte Klinglein , ich nenne es mal so, hat mich von der Art der Retuschierung an unsere endpaläolithischen  Rückenmesser/spitzen erinnert. Aber bei denen war es quasi unüblich die Retusche  irgendwo versanden zu lassen- die ging hier fast immer durch, über die gesamte Länge des Gerätes.
Ich tippe auf ein rückenretuschiertes Messer.
Wegen der Unterschiedlichkeit unserer steinzeitlichen Epochen kann ich bei der Datierung nicht mitbieten.

Viel Nördliches hab ich hier schon gesehen...aber selten dabei noch diese Art der Retusche (wie sie unserem Endpaläo- und  Frühmesolithikum eignet)
Drum tippe ich trotzdem , wissenschaftlich inkorrekt , auf Frühmesolithikum.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

insurgent

Dieser Stücke lassen mir keine Ruhe. Den Doppelstichel habe ich in der Geschichte SH, 2 Lieferung, Wachholzverlag, so in etwa, wiedergefunden. Auch die leichte Kratzerkante ist ähnlich. Die Stücke datieren in die "Ahrensburger Gruppe", also Endpaläolithisch :staun:

Ob man das so vergleichen kann :prost: Was sagt den mein nördlicher Nachbar dazu :winke:
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