Ein großes Schneidegerät

Begonnen von thovalo, 02. Oktober 2022, 20:57:37

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thovalo




Guten Abend!


Gestern konnte ich mal raus auf die Felder rechts vom Rhein. Dabei fand sich in bereits aufschiessender Saat bei prallem Sonnenschein dieser große Abschlag mit verloren gegangener Spitze.

Die linke Seite ist durchlaufend flasch retuschiert und erzielte so den Effekt eines Schneidemessers mit gewellt geschliffener Schneide.
Ein moderner Ansatz schon im jungen Neolithikum. oder viel eher noch ein alter Ansatz in modernen Zeiten.

Die Herstellung und der Export von Rijckholtfeuerstein war weitreichend und überbrückte hier über 130 km, ohne Autobahn, Land- und Bunddesstrassen, ohne Ausfahrt, ohne Ortsnamenschilder, Strassennamen und Hausnummern.

Am Fundort sind es inzwischen weit über zehntausend solcher Abschlaggerätschaften, dazu noch Beilklingen, Dechselklingen aus demsoelben Feuerstein usw.

Bei dem Fundbeleg handelt es sich recht deutlich um eine messerartig verwendetes Gerät mit langer Schneide. Die Michelsberger waren Rinderzüchter und beim Schlachten konnte man solche Format zum Zerteilen geschlachteter Rinder etc. gut gebrauchen.
Von dieser Art und diesem Format ist das auf dem Fundplatz auch kein Einzelstück.


Länge noch 10,2 cm, ursprünglich wohl etwa 13 cm Gesamtlänge


lg Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.