interessanter Wallstein

Begonnen von Wiesenläufer, 15. August 2018, 16:10:32

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Wiesenläufer

Moin,

unter einigen Funden von heute, gab es u.a. auch diesen Wallstein. Wie so ein durchschnittlicher Wallstein halt ist. Ca. 4x5 cm im Durchmesser. Das Besondere ist meiner Meinung nach, er wurde erst als Schlagstein (was bei uns durchaus vorkommt) genutzt, um dann anschließend Abschläge abzutrennen. Er hat die typische glatte Oberfläche mit den feinen Rissen, er hat die schwarze Farbe und in der Mitte zieht sich ein Band mit dreieckigen Vertiefungen.

Stimmt diese Ansprache oder muss ich es revidieren ?

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Hier die letzten zwei Bilder.
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

 :friede: :friede:

Sorry, habe mal wieder vergessen, Angaben zu machen.

Mecklenburg, feinster  :-) Sandboden.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

Moin,

das Objekt hat zwei vollständige Negative auf 691.jpg
Ich würde es deshalb als Kern ansprechen.

Nach deiner These wäre das ja auch der letzte Zustand gewesen.
Oder hat der vermutliche Klopfstein in diesem Fall Vorrang?

mfg

StoneMan

Moin,

ich würde den Fundbeleg ebenso wie hargo als Kern sehen - aufgegeben wurde und
dann als Schlagstein weiter Verwendung fand.

Es so scheint, dass ein Teil der Narbenzone von einem zu starken Schlag (als Schlagstein) abgetrennt wurde (?)
Sieht so aus, da der Abschlag auf Bild 6692 von der Narbenzone ausgeht.


Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Also genau andersrum.  :kopfkratz:

Handlich, ist er dann immer noch und erst ein Kernstein und dann ein Schlagstein, passt. Zumal er, glaub ich sogar DREI Negative aufweist, wenn ich es richtig sehe.


Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo


Hallo Gabi

Es handelt sich ausschließlich um einen Kernstein!

Die genarbte Zone ist die Teilpartie auf die eingedroschen worden ist um aus dem rundlichen Wallstein einen Abschlag zu lösen. In diesem Bereich ist es einfach nicht gelungen den Stein mit Erfolg "anzusprechen". Also eine Stelle in deren Bereich ein Abschlag versucht wurde aber nicht gelungen ist.

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hallo in die Runde,

das ist dann wohl ein Äquivalent zu einem Maasei oder einen Passauerei. Die meisten Narben sind dann wohl natürlichen Ursprungs.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

steinwanderer

Zitat von: RockandRole in 15. August 2018, 20:40:16
Hallo in die Runde,

das ist dann wohl ein Äquivalent zu einem Maasei oder einen Passauerei. Die meisten Narben sind dann wohl natürlichen Ursprungs.

Liebe Grüße Daniel


Das sehe ich auch so.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Wiesenläufer

Schade,
"nur" ein Kernstein.
Da muss man eigentlich immer wieder staunen und sich fragen, warum so ein kleiner runder Wallstein, bei unserem Überangebot an Flintmaterial.  :kopfkratz:
Mir war halt die Längsachse der Narben aufgefallen und merkwürdig vorgekommen.
Ich sammle sie ja auch für meinen Garten und manchmal haben sie ein, zwei Macken aber so viele.
Danke, für die Berichtigung.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

StoneMan

Zitat von: thovalo in 15. August 2018, 19:47:42
...
Die genarbte Zone ist die Teilpartie auf die eingedroschen worden ist um aus dem rundlichen Wallstein einen Abschlag zu lösen.
In diesem Bereich ist es einfach nicht gelungen den Stein mit Erfolg "anzusprechen".
Also eine Stelle in deren Bereich ein Abschlag versucht wurde aber nicht gelungen ist.

lG Thomas  :winke:

Moin,

und mit Verlaub Thomas - so oft brauchte kein Steini um einem Abschlag zu lösen.

Das ist meines Erachtens eine Zerüttungszone wie sie bei Schlagsteinen typischer nicht sein kann.

Neben dieser Zerüttungszone sind ja die üblichen charakteristischen Kerben, die durch den Aufprall der Gerölle
in der Brandung entstanden, zu sehen. Diese sind aber i.d.R. auch schon wieder verrollt (geglättet), die Narben die
durch den Gebrauch als Schlagstein entstehen sind "schärfer".

Gabi allein kann das verifizieren. Ansonsten rudere ich zurück...  :zwinker: :dumdidum:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin,

ich muss zugeben, ihr habt mich ganz schön ins "Grübeln" gebracht.  :kopfkratz:

Mein Gefühl sagt mir, es ist ein Schlag-/Kernstein (andersrum wohl eher, nach vielem Betrachten) , wobei Gefühle keine Rolle spielen sollten sondern die Fakten.  :schaem:

Wenn ich mir den Wallstein als relativ rundlich/oval vorstelle, sieht es auf Bild 693 aus, als wenn dort die Kappe abgetrennt wurde. Wobei ich einschränken muss, er könnte an dieser Stelle auch schon beschädigt gewesen sein.  Die gegenüberliegende Seite ist die runde mit den Narben. Auf Bild 691 dann die Abschläge abgetrennt wurden. Wenn ich ihn jetzt in die Hand nehme, ist er immer noch als Schlagstein geeignet. (Gefühl  :zwinker:)
Was mir auffällt, die Negative auf den Bildern  691 und 696 sind etwas matter im Glanz.
Auf Bild 690 und 692 sind sie etwas,glänzender. Spielt vielleicht keine Rolle.

Erst hatte ich nach Anzeichen für Zerrüttung durch Hitze geschaut, wegen der vielen Narben, scheidet aber aus. Bestoßungen durch Zeit und Landwirtschaft, dafür ist es mir zu gleichmäßig verteilt.
Ich habe schon Kiloweise im Garten liegen und ich habe auf dem Feld schon viele liegen gelassen die durch Landwirtschaft oder sonstwie  beschädigt waren. Die sehen anders aus.
Ich weiß, viel Text aber schon mal ein Danke fürs lesen.  :Danke2:

Deswegen stelle ich es hier ins Forum um die Meinungen dazu zu bekommen. So viele Meinungen/Ansichten bekomme ich sonst nicht zu einem Artefakt und deswegen ist dieses Forum Toll !!  :Danke2:

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

RockandRole

Servus Gabi,

Fakt ist auf alle Fälle, das man mehr Energie braucht, um einem zerrütteten Stein eine geeignete Anbaufläche zu ,entreißen'. Weil die Energie einfach in den vielen kleinen Herzchen Kegeln verpufft. Ich stelle mir das wie kleine Stoßdämpferchen vor. Deshalb könnte man davon ausgehen, dass mehr Schläge für die Abtrennung dieser Dämpfer benötigt werden mussten. Da sammeln sich bestimmt einige Negative an. Ganz anschließend würde ich das Teil aber nicht bewerten können.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Wiesenläufer

Moin,

Eure Argumente hin zum reinen Kernstein leuchten mir ein.

(Ich sehe wahrscheinlich oftmals mehr, als tatsächlich ist. Teils aus Unwissenheit und teils weil meine Phantasie zu lebhaft ist  :zwinker:)

Gruß
Gabi
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(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Neos

Moin, Gabi,

meiner bescheidenen Meinung nach handelt es sich bei diesem Stück um einen Kern, der - und ich habe ein paar davon - in seiner Zweitverwendung als Schlagstein mit den dafür typischen Narben hergehalten hat. Ich schließe mich Jürgen hier voll und ganz an.  :super:

Viele Grüße

Neos

Wiesenläufer

Moin Neos,

dann hast Du also genau das Gleiche gesehen wie ich. Auf Bild 695, neben dem eingefassten Bereich ist die "alte" vernarbte und geglättete Oberfläche des Wallsteines. Im eingefassten Bereich die Schlagnarben.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

Bei einer Zweitverwendung als Klopfstein darf man erwarten, dass die Spuren (Narben), die artifiziellen Flaechen, oder zumindest deren Randbereiche, ueberlagern. Ist das nicht der Fall, sind sie vermutlich vor dem Abbau der Grundformen entstanden.

Was genau kannst du mit dem Objekt in der Hand, sehen?

mfg

Wiesenläufer

Moin hargo,

ich habe mir ziemlich viel Zeit genommen um mir das Artefakt nochmal genau anzuschauen. Da ich kein Experte und schon gar kein Archäologe bin, habe ich versucht, die Stellen zu markieren die meiner Meinung nach, Schlagnarben darstellen. Desweiteren habe ich einfach mal ausprobiert, ob man auch durch eine Lupe fotografieren kann. Es geht wohl nur bedingt, bzw. muss ich weiter experimentieren.
Im Anhang habe ich welche. Vielleicht hilft es Euch weiter. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

StoneMan

Moin,

weil es nicht so einfach ist - ich aber auch nicht den Anspruch habe es mit Fotos zu klären.

Dennoch einmal meine Sichtweise.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin,

:super:
Genau so, sehe ich es auch.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)