Hab mal wieder was komisches. Zuerst dachte ich an einen Trümmer oder Frostabplatzer. Doch dann habe ich die 4 winzig kleinen Retuschen gesehen. Jetzt hab ich folgende Fragen:
- Ist das ein Artefakt?
- Was soll das sein?
- Welche Flintart ist das?
Kann mir jemand bitte weiterhelfen?
PS: Habe beim Bildereinstellen Maßstab vergessen. 25*15 mm.

Hallo Fuchs, hallo Forum,

erst mal würde ich sagen: Keine Arbeitsretusche, keine angelegte Retusche. So ab 10 bis 15-facher Vergrößerung kann man eindeutig sehen, ob etwas neu bestoßen ist oder alt retuschiert. Das Teil hat natürlich irgendwo was. Die Ventralfläche gibt auf dem Foto aber nicht viel preis. Material? Wenn nichts geht, geht Maas-Schotter. Die Patina unter der Rinde passt da, glaube ich, auch. Aber da kannst du ja am Montag den Gevatter Weiner ja mal fragen. Im übrigen scheu Dich nicht in seiner Residenz den Hof zu befahren. Das ist durchaus gewollt.

Schönes Wochenende aus Heinsberg,

Fritz.

Hallo Fritz,
ich war gestern bei Herrn Weiner. Der sagte, die vermeindlichen Retuschen seien neue Beschädigungen. Schade dachte ich, dann ist das Teil ja nur ein Teil. Dann jedoch sagte er, das Material sei aussergewöhnlich, es handelt sich um Obourgflint. Demnach handelt es sich um ein Bruchstück eines importierten Fertigproduktes.
Obwohl das Werkzeug nicht erkennbar ist, ist das Material die Besonderheit. Also doch erfreulich!

Hallo Christian, dann hat er dich ja fast bekehrt. Es geht nicht nur um Werkzeugtypen sondern viel mehr um Rohstoffe, Technik und Umwelt. Ja, den habe ich so auch nicht erkannt: Obourgflint. Er ist bei uns selten zu finden, aber er ist da. Ich habe ihn eigentlich nur in mesolithischen Zusammenhängen gefunden. Ganz klar, ein besonderer Fund.

Danke für die Info.

Fritz.

Hallo Fritz,
mesolithischer Zusammenhang ist wahrscheinlich. An gleicher Stelle lag ein Abschlag aus Wommersommquarzit, laut JW Spätmesolithikum. Ich halte den Acker im Auge, wenn der gepflügt und abgeregnet ist, gehe ich noch mal suchen.