Moin!
Bei "Steinwanderer" durfte ich mir am vergangenen Pfingstwochenende zwei Stücke des Helgoländer Feuersteins aussuchen und freue mich sehr darüber, nun dieses sonst sehr rare Material in zwei Belegstücken zur Verfügung zu haben.
Ein größeres Stück zeigt den Verlauf von heller Kortex über die dunkler liegende dunkle dünnere Schicht in das rötliche Material des Inneren der Knolle. Ergänzend noch ein modern erzeugter Abschlag mit einer Zuformung als kleineres Spitzgerät.
Artefakte aus diesem Feuerstein sind in NRW extrem selten. Ein Fundbeleg aus diesem hoch exotischen Feuerstein (Kratzer) stammt aus einer Grabung der "long-blade"- Kultur, die im Rheinland die Stufe des Endpaläolithikums unmittelbar vor Beginn des Mesolithikums repräsentiert.
Erst wieder im Endneolithikum bis weit in die Metallzeiten hinein werden dann wieder Artefakte aus diesem signifikanten Material hergestellt und meist auf den nördlichen Raum begrenzt ausgetauscht.
In Sammlungen finden sich zumeist Beilklingen, Dolchklingen, Pfeilspitzen und Kratzer aus diesem Material.
Ob diese Feuersteinvarietät in diesen Zeit die Menschen als "magisch" oder besonders betrachtet worden ist, lässt sich nicht sicher erschließen.
lG Thomas
https://de.wikipedia.org/wiki/Helgol%C3%A4nder_Feuerstein
Guten Abend,
ZitatOb diese Feuersteinvarietät in diesen Zeit die Menschen als "magisch" oder besonders betrachtet worden ist, lässt sich nicht sicher erschließen.
Die Faszination für den roten Flint, so liest man gelegentlich, soll insbesondere auf die farbliche Ähnlichkeit zu dem begehrten rötlichen Kupfer, das damals ein neuer und seltener Werkstoff war, zurückzuführen sein.
Viele Grüße
Michael
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag.
Vorort soll es durchaus möglich sein, einen Beleg für einen Helgoländer Feuerstein zu finden. Jedenfalls versicherte mir ein befreundeter Sammler glaubhaft, dort jederzeit ein Stück finden zu können. Ich selbst war allerdings vor 1,5 Jahren bei einem zugegebener Maßen sehr kurzen Aufenthalt erfolglos. Es kommt da vermutlich neben einer Portion Glück darauf an, bei komplett 'berindeten' unscheinbaren Steinen den roten Inhalt zu 'erahnen'...
Empfehlenswert auf jeden Fall das dortige Museum wo sich nicht nur schöne Exemplare des Feuersteins bewundern lassen sondern auch bemerkenswerte paläontologische Funde dieser geologisch so besonderen Insel.
Home - Museum Helgoland (https://www.museum-helgoland.de/)
Viele Grüße
Jondalar
Zitat von: Jondalar in 13. Juni 2025, 08:11:34Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag.
Vorort soll es durchaus möglich sein, einen Beleg für einen Helgoländer Feuerstein zu finden. Jedenfalls versicherte mir ein befreundeter Sammler glaubhaft, dort jederzeit ein Stück finden zu können. Ich selbst war allerdings vor 1,5 Jahren bei einem zugegebener Maßen sehr kurzen Aufenthalt erfolglos. Es kommt da vermutlich neben einer Portion Glück darauf an, bei komplett 'berindeten' unscheinbaren Steinen den roten Inhalt zu 'erahnen'...
Empfehlenswert auf jeden Fall das dortige Museum wo sich nicht nur schöne Exemplare des Feuersteins bewundern lassen sondern auch bemerkenswerte paläontologische Funde dieser geologisch so besonderen Insel.
Home - Museum Helgoland (https://www.museum-helgoland.de/)
Viele Grüße
Jondalar
Genau. Es gibt auf Helgoland und der Düne verschiedene Feuersteinvarietäten und die rote ist nur selten von Außen unmittelbar zu identifizieren.
Ich habe hejute aus den Niederlanden noch die Rückmeldung bekommen, dass der rote Feuerstein keine Patina ansetzen würde. Ich selber habe dazu keine eigenen Kenntnisse, kann aber aus eigener Ansicht (u.a.Sammlung des Museums in Wyck auf Föhr usw.) keine patinierten Stücke.
lG Thomas :winke:
lG Thomas :winke:
Der Typ hier ist ganz nett und findet welche, seh ich mir immer gern an. LG
https://youtu.be/l3Q7lFYA-gs?si=H36d7PFvgePBK6DJ
Moin Thomas,
sehr schöne Belege! Die Seefahrt zu Anfang der Bronzezeit muss schon sehr fortgeschritten gewesen sein. Für mich eines der spannendsten Handelswaren überhaupt.
Danke für den Beitrag und
LG
Fischkopp