Servus aus der Oberpfalz, dort wo man "Wouu" (ugs. für Wo) und "Douu" (ugs. für Da) sagt. Dort wo man (früher) dieGräber noch ehrte und es bis hoite noch keine Akkus für Sondler gibt oder die Loite zu arm sind sich dergleichen zu leisten. Trotzdem kann man hier auch schöne Funde machen - und zwar mit den Augen. Und vor Allem ohne auch nur die Erdkrume zu behelligen- und das  ohne Piepsen und Gewichteschleppen . Hier eine Drossel , das Plätschern oder Murmeln des Baches.. Und mit den Alten reden -den Spaziergängern und es fügt sich eins zum Andern. Wir suchen was der Mensch der Urzeit schuf und  wenn wir es mit den gleichen Sinnen tun. Ein Platz ist da wo etwas geschehen ist und wenn man die Geduld aufbringt "Ihn" oftmals zu begehen dann lernt man den gesamten "Inhalt" der "Pflugtiefe" kennen. Auch ohne Sonde.. Man weiß dass der Bauer massivst aufm Bulldog bechert (Kronenkorken) dass er Asthma hat ( Tablettenverpackungen).. und so fort mehr und mehr aol CD`s und keine Käfer mehr. Und wie war das vor 1000 Jahren und 2000, 5-12000? Man muss nur lesen können auch auf"lesen" Und den Platz ehren und  ihn nicht aufreissen.  So sollte man suchen.. Hier in dieser Ecke des Forums scheinen mir sowieso die angenehmen Zeitgenossen zusammenzukommen..
Unten eine Werkzeugkastenauswahl des Endpaläolithikums von meiner Lieblingsfundstelle. Keine Nebenfunde nur dieses Zeitfenster (Ausser Neuzeit)
Auf kleinen sandigen Hügelchen in feuchter Niederung. Der Rest kommt gleich
Superrückenspitze, Kratzer, Kerne (könnte der dunkle Kern auch ein Kratzer sein ?) und ein Schlagstein mit dem "Narbenfeld" links.

Tschuldigt die Übergrößen , der Rest....

Kern (und fraglicher Kratzer)

Ich verspreche : Die letzten von hier für hoite

Moin!
Alles schöne Teile, gratuliere! Wäre es möglich, das rechte Stück in der obersten Reihe nochmal einzeln und aus verschiedenen Winkeln (inkl. Unterseite, die m.E. glatt sein müsste) mit Massangabe abzubilden?
Danke im voraus und beste Grüsse

Servus, Khamsin.  Zu oben rechts: Unterseite glatt, Teil nur ca 1,5 cm lang An den "Schneiden" links und rechts feine Aussplitterungen und am hinteren Ende fast identische Kratzerkappe wie  "vorne" (ist leider zur Zeit im LfD, deshalb keine Neufotos)
Könntest du zur Rückenspitze noch hinsichtlich Material und vor allem zur Zeitstellung Deinen "Senf" dazugeben. danke

Moin Silex!
Eben, glatte Unterseite. "Kratzerkappe" am hinteren Ende cum grano salis identisch mit der am vorderen: War auch klar und bestätigt noch mehr meine Vermutung. Und last but not least: Die Aussplitterungen an den Längskanten: Zu erwarten.
Meine Vermutung war von Anfang an, dass es sich um einen Flintenstein handelt, vulgo Zündstein, Gewehrstein etc. Zeitstellung: 17.-19. Jh. Wenn das gute Stück wieder zurück ist (Spezialistin am LfD ist Grillo?), bitte unbedingt nochmals Bilder. Ach ja: Erschrick bitte nicht, wenn die Archäologen das Stück eventuell neolithisch datieren, selbst wenn´s wirklich ein Flintenstein sein sollte. Mir sind mehere solcher Fälle bekannt, wo eindeutige neuzeitliche Flintensteine in Publikationen steinzeitlich datiert worden sind (z.B. 1 "Kratzer" bei J. Lüning, die Michelsberger Kultur, späte 1960er Jahre; M. Heinen, Ur- und Frühgeschichte in Stadtgebiet von Viersen, 1990er Jahre etc.).

Zur Rückenspitze: Ich seh - und das auch nur reliktisch - zwar ´n Rücken, aber die Spitze hat´s geschmissen. Noch´n Bild? Sieht mir unpatiniert aus. Flint könnte durchaus baltisch sein, aber das ist mit grosser Vorsicht zu geniessen. Klassische Rückenspitzen datieren in den letzten Abschnitt der letzten Kaltzeit, ins sog. Spätpaläolithikum.

Beste Grüsse

Danke Khamsin,
Nochmal die Rückenspitze aus dem Spätpaläolithikum- hoffentlich mit Spitz. Wie stehts da mit der Chronologie in Jahrtausenden ? (für unser südöstliches Mittelgebirgsgebiet). Geht das ins Magdalenien ?