Habe dieses Stück aus Felsgestein gefunden. Die Form erinnert mich etwas an eine Dechselklinge. habe aber noch nie eine in der Hand gehabt und möchte mich von daher nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
das Stück iat 70mm LANG.
Was haltet ihr davon......oder wieder nur ein Geofakt????

Moin Ahrbach,
bitte sei mir jetzt nicht böse aber Du solltest Dir angewöhnen aussagekräftigere Bilder zu machen. Eine Draufsicht der Breitseiten von beiden Seiten, das selbe von den Schmalseiten, eins vom Nacken und eine Detailaufnahme der Schneide wäre sinnvoller als das Stück so schräge hinzulegen.
Gruß Klaus

Zitat von: steinwanderer in 18. Juni 2011, 12:16:30
Moin Ahrbach,
bitte sei mir jetzt nicht böse aber Du solltest Dir angewöhnen aussagekräftigere Bilder zu machen. Eine Draufsicht der Breitseiten von beiden Seiten, das selbe von den Schmalseiten, eins vom Nacken und eine Detailaufnahme der Schneide wäre sinnvoller als das Stück so schräge hinzulegen.
Gruß Klaus

Hallo,
das ist richtig.
Klare Ansagen können nur kommen wenn das Foto passt aber ich denke schon, dass es sich um eine Beilklinge handelt!
Klasse

Grüße
Peter

danke für euren Hinweis--jetzt nochmal andere Bilder nicht immer ganz scharf,(neue kamera ist wohl mal fällig)
Stelle auch ein Randstück Keramik ein, viewlleicht passt die ja zeitlich dazu.

Hallo Ahrbach,

jawolllll, DAS sind Fotos !!!

Wunderschoenes Beil---Glueckwunsch !

Bestimmen muss aber der Fachmann, bin ja auch am Lernen 

Gruss Sash

Hallo Ahrbach,
danke für die neuen guten Fotos!
Die Sache ist sehr eindeutig, es handelt sich um ein schönes Beil.
Zur Keramik kann ich nicht viel sagen, nur soviel, dass ich sie aufgrund des wulstigen Randes jedenfalls keiner in Oberbayern anzutreffenden neolithischen Kulturstufe zuordnen könnte.
Der Rand oben glatt gestrichen, leicht schräg nach hinten abfallend könnte evtl. auch Germanisch sein, die magerten auch sehr gerne mit reichhaltig Quarzsand aber in Bayern wiederum mit deutlich feinerem Quarzsand! Ist mir jetzt noch aufgefallen, die Magerung sieht ja fast wie feingeriebenes Knochenmaterial aus?? Könnte dies möglich sein?
und danke fürs Zeigen
Grüße Peter

Moin Ahrbach,
jawoll so ists gut, meinen Glückwunsch zu dem schönen Beil.
Interresant ist auch die, mit Muschelschalen gemarkerte Keramik.
Gruß Klaus

Zitat von: Harkonen in 18. Juni 2011, 18:18:36
Hallo Ahrbach,
danke für die neuen guten Fotos!
Die Sache ist sehr eindeutig, es handelt sich um ein schönes Beil.
Zur Keramik kann ich nicht viel sagen, nur soviel, dass ich sie aufgrund des wulstigen Randes jedenfalls keiner in Oberbayern anzutreffenden neolithischen Kulturstufe zuordnen könnte.
Der Rand oben glatt gestrichen, leicht schräg nach hinten abfallend könnte evtl. auch Germanisch sein, die magerten auch sehr gerne mit reichhaltig Quarzsand aber in Bayern wiederum mit deutlich feinerem Quarzsand! Ist mir jetzt noch aufgefallen, die Magerung sieht ja fast wie feingeriebenes Knochenmaterial aus?? Könnte dies möglich sein?
und danke fürs Zeigen
Grüße Peter

mit der zitat funktion hab ich noch nicht kapiert wollte auf die muschelkalk magerung eingehen.für mivh sieht es auch wie muschel magerung aus, ...auf welche zeit könnte das hindeuten??
die keramik ist sehr weich und fühlt sich seifig an. habe hier neben römischer keramik auch silexabschläge und einen kernstein gefunden.
Kan man nähere Aussage zum Matriel des Beils machen. Mir scheints irgendwie Basaltähnlich

Ich versuch noch mal den selben Ansatz QUARZGEMAGERT   reduziert gebrannte Irdenware
und stammt aus dem hohen Mittelalter (12.-13. Jh.)!

................... die Eifel, zumindest meine ich das Ahrbach dort sammelt, liegt was weg vom Meer
und einen solchen Import dort nachzuweisen ...... wäre ..... etwas GAANZ besonderes

Ahrbach: Wie kommst Du auf Muschelgrus als Magerung?

Wenn es nicht die Eifel ist sondern SH oder MECK-Pomm, dann .... tschuldigung


Das Beil ist ein breites und spät datierendes "Geschoss"!  

Hallo Ahrbach,

ein super Beil ! - (Geschoss, Zitat Thovalo- hab ich jetzt nicht ganz verstanden)
Wenn das Muschelgrus wäre, muß sich das natürlich nicht nur auf Muscheln aus dem Meer beziehen. Ich finde auf meiner neolithischen Fundstelle häufig Schalen von Flußperlmuschen.

Gruß
Augustin

Zitat von: Ahrbach in 18. Juni 2011, 19:23:42

Kan man nähere Aussage zum Matriel des Beils machen. Mir scheints irgendwie Basaltähnlich

Hallo Ahrbach,

...so wie auf den Fotos zu erkennen, wird es wohl basaltisch sein. Hierfuer sprechen auch die groesseren "Poren" und Farbe. In einem Ultraschallgeraet kriegst Du das Stueck 100% sauber. Einfach in einem Dentallabor nachfragen, die machen Dir sicher den Gefallen.

Gruesse Sash

Zitat von: teabone in 18. Juni 2011, 20:10:14
Hallo Ahrbach,

ein super Beil ! - (Geschoss, Zitat Thovalo- hab ich jetzt nicht ganz verstanden)



Gruß
Augustin

...........   das war ein SCHAHERZ .......  


..... obwohl   ..... die Steinplanke dem Gegner an den Kopf werfen und dann schnell wegrennen .....   ginge auch!   

Zitat von: thovalo in 18. Juni 2011, 21:45:27
...........   das war ein SCHAHERZ ....... 

..... obwohl    ..... die Steinplanke dem Gegner an den Kopf werfen und dann schnell wegrennen .....   ginge auch!   

Hallo Thovalo,

da ich Dich immer so ernst genommen habe....

Gruß
Augustin

Zitat von: thovalo in 18. Juni 2011, 19:55:56
Ich versuch noch mal den selben Ansatz QUARZGEMAGERT   reduziert gebrannte Irdenware
und stammt aus dem hohen Mittelalter (12.-13. Jh.)!


Ahrbach: Wie kommst Du auf Muschelgrus als Magerung?

Hab nochmal ein Bild der zweifelhaften Magerung gemacht.vielleicht kann man es jetzt deutlicher erkennen.

Eindeutig Muschelschalen, könnten durchaus fossiel sein.
Gruß Klaus

Ja, das ist auf dem Foto jetzt eindeutig .....
konnte ich mir gar nicht vorstellen!

Soll über Friesland auch den Rhein hoch tradiert worden sein, hab ich aber selbst hier noch nicht gesehen!


WATTENU?  



                                                         Fundort: EIFEL?      

Fundort :Ja nordrand der eifel- grenze zur zülpicher börde...
Kann man das denn zeitlich irgendwie eingrenzen

wage nach googeling mal ne Aussage: zeit frühes Mittelalter??? Vielleicht ein friesischer Händler, der sich in die eifel verirrte...........................

Das zur Eigenlektüre:

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3646/pdf/Steuer_Der_Beginn_eines_Fernhandels.pdf

Daraus als Zitat:

"Es handelt sich also nicht um eine Luxusware wie
die rheinische Keramik vom Badorfer Typ, die
durch den Fernhandel auch die Küstensiedlun-
gen Norddeutschlands erreicht hat, sondern um
ein Massenverbrauchsgeschirr.

Ich möchte die Form des Muschelgruskugel-
topfes aus rheinischen Vorbildern — vor allem
Badorfer Kugeltöpfen — herleiten und die
Wurzeln für diese Gefäßform nicht in der ein-
heimischen norddeutschen Keramik sehen.

Die Badorfer Kugeltöpfe sind zudem ungefähr zeit-
gleich wie die frühesten Muschelgruskugel-
töpfe."


mit Empfehlung der altfriesischen Fisch- und Muschelschalenmagerungsgeschirrhandelsinnung!  


Dann bau ich Dir noch eine weitere interessante "Brücke", die Du dann aber bitte selber überqueren musst, indem Du dich mal zum archäologischen Fachamt aufmachst!


Im 9. Jh. entstand im Umfeld des Königshofes DUISBURG am rechten Niederrhein eine Handelniederlassung der "fresones" (Friesen), die auch durch Bodenfunde für den Hafen von GELDVBA,(Krefeld-Gellep) am linken Niederrhein zweifelsfrei als Händler im Rheinland nachgewiesen sind.

Und jetzt kommt´s: die Abgaben dieser "fresones" waren an die Abtei PRÜM in der Eifel zu entrichten!  


Klingelt es jetzzzzzt ? ? ? ? ?      




Diese Händler führten ihre Waren weit über Köln hinaus nach Koblenz, Trier usw. und werden dabei auch ihr "hauseigenes" schlichtes Gebrauchsgeschirr mit geführt haben, wenn sie im Rheinland "shoppen" gegangen sind!

Da sie dringend sehr viel Gefäßkeramik vom Eifeler Vorgebirge benötigten um ihre Waren (Honig, Wein, Bier und WASAUCHIMMER) aufzunehmen und den Rhein hinunter zu transportieren waren sie im Rheinland und den angrenzenden Regionen nachweislich viel unterwegs.

Und dabei kann auch ein solches Gefäß mal irgendwo verblieben sein!


Nun ist die Heimatforschung DEIN Auftrag: ob es einen Handelsweg gegeben hat, eine Zwischenstation nach Köln oder was auch sonst!


glG thomas  

Dazu noch dieser lange link:

http://books.google.de/books?id=mOD-e8JQT-gC&pg=PA263&lpg=PA263&dq=duisburg*prüm*abgaben&source=bl&ots=2gFtwBCEYj&sig=o9EqCliZ64cC1umh9rLozanRMf8&hl=de&ei=8gD-TefuEs_fsgb8xKTwDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBwQ6AEwAA#v=onepage&q=duisburg*prüm*abgaben&f=false


Mach was draus .... Sammeln das Eine ..... Forschen das Andere!

lG thomas

Das 9. Jh. ist die KAROLINGERZEIT und das Späteste was man noch als "frühes Mittelalter" durchgehen lassen kann! 

Zitat von: thovalo in 19. Juni 2011, 15:24:38



....Muschelschalenmagerungsgeschirrhandelsinnung!  

......

ein Schmackhafter und sehr interessanter Beitrag 

VG Sash

 

lieber Thomas,
vielen Dank für deine Erklaärungen und Brückenbauaktionen..das ist soo spannend, was ein so kleines Scherbchen so auslösen kann........
...werde mich weiter damit beschäftigen..
glg
ahrbach

Du bist voll INFIZIERT und es sind, wie so oft, die kleinen unscheinbaren Dinge die große Zusammenhänge erkennen lassen!