Mesolithikum?

Begonnen von Ölfinger, 24. Dezember 2008, 17:30:27

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Ölfinger

Hallo,
diese Winzlinge habe ich im Wald beim Fotografieren blühender Moose entdeckt.
Die beiden Klingenbruchstücke sind jeweils nur 6 und 7 mm breit.
Besonders interessiert mich der blattförmige Abschlag. Er ist 21mm lang und 13mm breit. Meiner Meinung nach wurde er zumindest auf der "Schlagseite", also dort, wo der Schlagpunkt liegt, nachbearbeitet.
Könnte das eine mesolithische Pfeilspitze sein?
Wie seht Ihr das?
(Verzeihung für die Freihandfotos) :zwinker:
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Silex

Ein Abschlag, eine Lamelle und ein Abspliss wobei das Pfeilspitzenähnliche ersteres wäre....der Abspliss das kleine Weiße...
Eine Pfeilspitze dürfte es nicht sein , Ölfinger, da diese in der Regel  im Mesolithikum (außer im Spätestmesolithikum) auch  aus retuschierten Mikrolithen bestanden....
Was mich verwundert ist die Fundstelle....lag da die Erde offen?
Bestimmt sandiger Untergrund?  Das könnte eine interessante  Fundstelle werden....wenn der Wald nicht wäre....
Wenn schon immer Wald da war dann  würden sich die Archäologen sehr freuen  eine nicht beackerte Fundstelle   dingfest zu haben.

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Servus Ölfinger,

das schaut wirklich nach Mesolithikum aus. Hier bei uns liegen die mesolithischen Fundplätze meistens in den Talauen, auf Bachniveau. Die Plätze haben manchmal eine enorme Ausdehnung. Edi hat zu den Funden selbst schon das Wesentliche geschrieben.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Ölfinger

Danke, Ihr beiden!
Zum Fundplatz:
Es handelt sich um ein sumpfiges eiszeitliches Tal, in das mehrere sandige Ausläufer der umgebenden Hügel hineinragen.
Diese bestehen aus sehr feinem, extrem nährstoffarmen Sand, wo nur Kiefern und Moos -sonst nichts- gedeihen. Teilweise liegt der Sand sogar blank. Der Form und der Sandkörnung nach könnte ich mir vorstellen, daß die Hügel teilweise eiszeitliche Dünen sind. Das gibt es hier am Rand der Müritz gar nicht so selten.
Mal sehen, was die Leute im Amt zu der Stelle sagen.
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

steinsucher

Hallo Forum, hallo Ölfinger.

Ich schließe mich mal Allen, die die Teile in das Mesolithikum datieren, an. Die zwei kleinen Teile sind typisch. Der Abschlag ist das, was das Wort meint. Diese Form, die an ein Blatt erinnert, kommt oft vor. Meiner Meinung nach vielleicht ein Preparationsrest. Es gab in einigen  mesolithischen Kulturen wohl auch blattförmige Spitzen (Teveren), die sind aber lokal begrenzt und schlanker.

Ein schöner Fund, wohl auch sicher und absolut sammelns- und auch meldenswert.

Einen guten Rutsch (mein Gott was für ein Chaos, wenn Alle rutschen) wünscht der Steinsucher  :schaf:

Gruß aus dem Rheinland,

Fritz.