:winke:
Diese mutmaßliche Nackenpartie einer sogenannten "Streitaxt" stammt aus dem Kreisgebiet Mettmann/NRW.
Vermutlich wurde die Axtklinge aus einer Bestattung heraus gepflügt und zerstört.
Das Ausgangsmaterial ist ein kompaktes Sedimentgestein.
Während Ober- und Unterseite intensiv überschliffen worden sind, blieben die Pickspuren der Zurichtung des Rohlings auf den Breitseiten flächendeckend erhalten.
Die Nackenpartie wurde leicht nach unten geneigt ausgearbeitet und so vom Korpus und der Schneidenpartie abgesetzt.
Der Bohrkanal ist durch zwei gegenständig ausgeführte "Vollkernbohrungen" - "bikonisch" ausgeführt, misst max. 1.9 cm bis min. 1.7 cm im Durchmesser und ist 4.4 cm lang.
Die Schnittstelle der beiden konisch verjüngend zulaufenden Bohrkanäle innerhalb des Bohrkanals ist abschließend ausgeschliffen worden.
Der Typ einer "Streitaxt" mit spitz zulaufenden Nacken, der keine zweite Schneide ausbildet, ist für das Rheinland nicht häufig dokumentiert und kann einem späteren Zeitabschnitt der "Becherkulturen" bis zur frühen Bronzezeit zugeordnet werden (ca. 2.400 - 1.800 v. Chr.)
Maße: erhaltene Länge: 5.7 cm; Breite: 4.6 cm; Höhe: 4.4 cm
... wirklich sicher, dass das ein Nacken ist? :kopfkratz:
... wieso eigentlich?
... mir sind hinsichtlich des von dir gemutmaßten Typs schon vollständige Exemplare untergekommen, bei denen man zwischen Nacken und Schneide eigentlich gar nicht unterscheiden kann...
... von abgestumpften Schneiden bei "andersnackigen" Exemplaren mal ganz abgesehen...
:winke:
Larry
:-)
Hm, ........ die Annahme das dies eine Nackenpartie sein wird, ist von der leicht abgesetzten geknickten/geneigten Stellung des Fragments am ursprünglich vollständigen Stück abgeleitet.
Als gestumpfte Schneidenpartie hätte das bei einem Schlag auf den Kopf sicher auch ordentlich gekracht! Das Fehlen eines schneidenden Kantenverlaufs war für diese Annahme erst mal nicht ausschlaggebend!
Ich werde dennoch darüber meditieren und der "Nackenpartie" oben im Text noch ein mutmaßlich voran stellen!
:winke:
auch ein schönes teil !!!!
gruss
steinadler
Sehr schöner Fund ! :super:
.... und eindeutig eine Nackenpartie, sag ich mal ! :winke:
Zitat von: Larry Flint in 09. Juni 2010, 14:44:50
... wirklich sicher, dass das ein Nacken ist? :kopfkratz:
... wieso eigentlich?
... mir sind hinsichtlich des von dir gemutmaßten Typs schon vollständige Exemplare untergekommen, bei denen man zwischen Nacken und Schneide eigentlich gar nicht unterscheiden kann...
... von abgestumpften Schneiden bei "andersnackigen" Exemplaren mal ganz abgesehen...
:winke:
Larry
Servus,
ich seh auf der Oberfläche nicht die geringste Spur von Schliff. Per definitionem sind aber Axtklingen "Stücke mit geschliffener Schneide, die ein Schaftloch besitzen". Ob mit dem Ding gestritten, gehämmert oder gestrunzt wurde - das weiß der Geier.
Vermutlich wird es sich aber um den Nacken einer ungegliederten Axtklinge handeln. Es sei denn, das Gegenstück ist auch nicht geschliffen. :zwinker:
HG
RP
Dr. Watson! :super:
Trifft zu! An diesem Teilstück sind nur die "Ober-" und "Unterseite" geschliffen und nicht die "Breitseiten", die die eigentliche Schneide ausbilden würden.
Wenn beide Enden so gestaltet gewesen wären (was wir nicht wissen!), wäre es ein Keulenkopf gewesen!
Gut kombiniert!!!!!!!
... mag zwar gut kombiniert sein - hilft aber in diesem Fall wohl kaum weiter.
Und so stelle ich hiermit mal die ketzerische Grundfrage:
Um welchen Typ von Axt soll es sich denn hier bitteschön handeln?
Sollte dies tatsächlich ein Nacken sein - und ich gehe spaßeshalber jetzt mal hypothetisch davon aus - käme wohl am ehesten eine sog. Doppelaxt bzw. ein Doppelpickel in Betracht.
Und dann ist die Nacken oder Schneide -Frage sowieso unerheblich, denn per definitionem geht man bei diesen Dingern ja davon aus, dass die Gestaltung von "Schneide" und "Nacken" in diesem Fall identisch ist.
Darüber hinaus scheint es eben nicht der Fall zu sein, dass sich bei diesen Dingern die Schneide durch einen Schliff auszeichnen muss, denn Grisse beschreibt z.B. in "Früh- und Mittelkupferzeitliche Streitäxte im westlichen Mitteleuropa"( Bonn, 2006), dass Schneiden wie Nacken der o.g. Gerätschaften sowohl geschliffen, stumpf oder aber abgerundet sein können - und zwar an beiden Enden...
Und jetzt: Kreuziget mich! :teufel2:
:winke:
Larry
Zitat von: Larry Flint in 10. Juni 2010, 16:32:41
... mag zwar gut kombiniert sein - hilft aber in diesem Fall wohl kaum weiter.
Und so stelle ich hiermit mal die ketzerische Grundfrage:
Um welchen Typ von Axt soll es sich denn hier bitteschön handeln?
Ich hatte an sowas wie auf dem folgenden Bildchen gedacht.
Welchen Buchstaben der Herr Grisse da vergeben hat weiß ich nicht. Kannst ja mal für mich nachschauen.
Zitat von: Larry Flint in 10. Juni 2010, 16:32:41
Und jetzt: Kreuziget mich! :teufel2:
:winke:
Larry
Nana, wir wollen's ja nicht übertreiben! Sind doch nur Gutmenschen hier im Forum.
Teeren und Federn wird fürs Erste wohl reichen!
:winke:
RP
Tach RP,
... da scheint mir der Nacken deines zweifellos hübschen Äxtchens - trotz anderer Perspektive und unter Berücksichtigung des Schattens auf dem Foto des Fragmentes - aber um einiges gedrungener und stumpfer zu sein als der von Thomas' Fundstück.
Allerdings ist das - zugegebenermaßen - erstmal eine Sache meines subjektiven Formgefühls. Man müsste die Dinger mal in direktem Vergleich sehen.
Nun möcht' ich ja nicht übermäßig trotzig erscheinen, aber das überzeugt mich jedenfalls noch nicht von der hier so selbstverständlich vorgetragenen Nackenhypothese.
Das gilt im Übrigen auch für die Sache mit dem Schliff.
:winke:
Larry
PS: Ach, "Gutmenschen" - wenn's denn einen Feind gibt, gegen den ich jederzeit und ohne Vorbehalt in die Schlacht ziehen würde....
Interessant sowas mal sehn zu dürfen. Danke Thovalo!....Ein Bruchstück mit viel Interpretationspotential. Hat dieses Ende "gearbeitet" ,"gekeult", geknackt" oder gestrunzt- im Schädel- beim "Schlachten"....oder das andere?
Da lernt man bei den Mitschreibern gerne mit!
Mein ewig wiederkehrendes Gefühl raunt mir dass der fehlende Widerpart schliffiger zischte.