Hallo zusammen
Dieses Steinbeil ließ sich heute von mir finden. Dazu stellen sich mir wieder einige Fragen und ich hoffe, dass jemand von euch dazu vielleicht die Antworten kennt :-D
Länge: 5,4cm
Breite an der Schneide: 4,2cm
Breite am abgebrochenen Ende: 3,5cm
Höhe: 1,1cm
1 - Kann man das Beil zeitlich eingrenzen?
2 - Ist das Material Amphibolit?
3 - Ist es möglich diese Anhaftungen (Kalksinter?) wegzubekommen, ohne das Beil zu beschädigen?
Fundort: Acker, Mitte Sachsen-Anhalt, mehrphasiger Siedlungsbereich von LBK bis RKZ
Daniel
Servus,
das dürfte Tonschiefer sein, probiere es mal an einem Kiesel aus Tonschiefer ob der empfindlich gegen Zitronensäure ist. Damit dürfte es weggehen.
An der Zeitstellung können sich andere rantraunen.
Liebe Grüße Daniel
Die Schneide von vorn sieht nach breitflachem Dechsel aus, bandkeramisch dann wohl. Gruss..
Zitat von: Nanoflitter in 05. April 2020, 18:43:40
Die Schneide von vorn sieht nach breitflachem Dechsel aus, bandkeramisch dann wohl. Gruss..
Das sehe ich auch so!
:winke: Sven
Zitat von: Nanoflitter in 05. April 2020, 18:43:40
Die Schneide von vorn sieht nach breitflachem Dechsel aus, bandkeramisch dann wohl. Gruss..
Infrage käme auch Rössen. Wobei es die Dechselform mit aufgewippter Schneide sogar noch im Endneolithikum zur Zeit der Schnurkeramik gab.
LG
Holger
Das Material könnte durchaus Aktinolith-Hornblendeschiefer (Amphibolit) sein. Vergleichbares habe ich hier mal vorgestellt:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,75016.msg467341.html#msg467341
Für mich ist die Dechselklinge typisch bandkeramisch, wobei ich eine andere Zeitstellung nicht ausschließen möchte.
Ein schönes Stück, übrigens! :super:
:winke: Sven
Am großen Bildschirm dachte ich gestern auch es sei Amphibolit :winke:
@RockandRole
Also Zitronensäure scheint nicht zu funktionieren.
@Nanoflitter, Herlitz
Bandkeramisch würde in dem Kontext ganz gut passen, Bandkeramische Scherben habe ich da ungewöhnlich viele.
@Danske
Rössen habe ich dort nichts eindeutiges. Endneolithisch aber schon. Allerdings scheint mir im Kontext dann auch Bandkeramik am wahrscheinlichsten.
Was die Gesteinsart angeht fällt aber sogar den Archäologen das oft nicht leicht, wie ich festgestellt habe. Soviele Möglichkeiten aus was solche Beile gemacht wurden sollte es doch aber eigentlich nicht geben, oder?
Daniel
Hat es denn leicht magnetische Anziehung? :kopfkratz:
Zitat von: Herlitz in 06. April 2020, 13:23:14
Hat es denn leicht magnetische Anziehung? :kopfkratz:
Nein, scheint nicht magnetisch zu sein.
Daniel
Zitat von: animus in 06. April 2020, 12:44:05
Was die Gesteinsart angeht fällt aber sogar den Archäologen das oft nicht leicht, wie ich festgestellt habe. Soviele Möglichkeiten aus was solche Beile gemacht wurden sollte es doch aber eigentlich nicht geben, oder?
Daniel
Ich tendiere auch zu einer bandkeramischen Zeitstellung und AHS könnte zutreffen.
Während der bandkeramischen Kultur wurden Dechsel in der Hauptsache aus AHS, daneben noch aus Basalt, Grünschiefer, Radiolarit und Wetzschiefer hergestellt. Wobei Grünschiefer als metamorphoses Gestein leichter bricht als die anderen Materialien. Sicher gibt es noch andere Gesteinsarten, die zur Produktion von bandkeramischen Dechselklingen genutzt wurden, die allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Beurteilung des Materials, besonders anhand von Foto, ist immer schwierig.
LG
Holger
Zitat von: animus in 06. April 2020, 13:32:00
Nein, scheint nicht magnetisch zu sein.
Daniel
Dann wird es wohl doch kein AHS sein :kopfkratz:. Ich habe damit alle meine Funde getestet, mindestens ein leichter Magnetismus war immer vorhanden. An manchen blieb der Neodym richtig kleben. Ein Stück wies jenseits einer Trennschicht unterschiedliche magnetische Eigenschaften auf:
:winke:
P.S.: bei dem leichten Magnetismus rollt der runde Magnet nach.
@Danske
Besten Dank für deine Erläuterungen, werden mir diese Gesteinsarten mal genauer ansehen.
@Herlitz
Habs nochmal mit einem sehr kleinen Neodym probiert, aber das ist wirklich nicht mal gering magnetisch.
Daniel
Guten Abend!
Die Bilder geben leider nicht her ob es sich um einen Dechselklinge oder ggf. asymmetrisch geschliffene Beilklinge handelt. Die deultiche Riefung des Schliffs spricht für eine weichere Gesteinvrietät. Amophibolit ist eine sehr harte Gesteinvarietät. Klingen aus tonschiefer treten im Altneolithikum nicht auf. Sie sind eher im späten Neolithikum häufig zu finden.
lG Thomas
Es könnte vielleicht auch Phtanit sein, ein Kieselschiefer ähnliches Gestein.
LG...
Oder Eklogit :kopfkratz: aber keine Granate zu sehen :glotz: Kalksinter müsste doch mit Zitrone weggehen!?! Vielleicht ein Eisenmineral, mal mit Oxalsäure probieren. Vielleicht aber mal an einer kleinen Stelle erst zum Testen.
Liebe Grüße Daniel
Zitat von: RockandRole in 06. April 2020, 21:28:15
Oder Eklogit :kopfkratz: aber keine Granate zu sehen :glotz: Kalksinter müsste doch mit Zitrone weggehen!?! Vielleicht ein Eisenmineral, mal mit Oxalsäure probieren. Vielleicht aber mal an einer kleinen Stelle erst zum Testen.
Liebe Grüße Daniel
Das es Kalksinter ist, war nur eine Vermutung von mir. Offenbar eine nicht zutreffende :-D
Daniel