(Flach-)Beil

Begonnen von Buddelfisch, 26. Oktober 2009, 00:24:48

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Buddelfisch

N'abend Zusammen,

nach längerer (Stein-)Flaute hab ich heute eine neue Fundstelle mit dieser flachen Beilklinge eröffnet.

Fundort: Oberrhein, Vorbergzone, kleine Erhebeung umgeben von sumpfigem Ried,
nicht näher bekannte neolithische Funde in ca.500m LL.

Das Stück ist bei einer Breite(Höhe?) von 58mm nur 16-18mm dick. Die Bruchstelle könnte alt sein.
Die schmalen "Seitenflächen" sind leicht abgeflacht, so daß ich mir eine Schäftung wie bei Blumammu beschrieben, gut vorstellen kann.
Das Material ist mir leider nicht bekannt, hat aber eine eigenartige Rauheit und ein irritierendes Funkeln über
die ganze Oberfläche. Es ist zwar ein blöder Vergleich, aber es erinnert mich an faserhaltige Werkstoffe z.B. Bremsbeläge.
Beifunde gab es leider keine, obwohl ich heute eine absolute "Knopfsträhne" hatte.  :narr:
Aus Spaß habe ich seit einiger Zeit begonnen die allgegenwärtigen einfachen Knöpfe mitzunehmen um zu schauen, was da so im Laufe eines Sucherlebens zusammenkommt. Und so bin ich heute auf 65 knopfbedingte Kniebeugen gekommen  :irre:

Gute Nacht  :winke:


rolfpeter

Servus,

danke für den Beitrag mit der ausführlichen Beschreibung des Fundortes!

Ich bin mit dem Neolithikum Deiner Gegend leider wenig, eigentlich überhaupt nicht vertraut.

Vielleicht handelt es sich beim Material um ein Metamorphit. In der Gegend um den Kaiserstuhl treten Regionalmetamorphite auf, und der Vater Rhein hat aus den Alpen natürlich auch alles Mögliche angeschwemmt.

HG
RP

Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Buddelfisch

Hallo RP,

im Bruch ist jedenfalls deutlich eine Schichtung zu erkennen.

Ich werde diese Woche noch einen Geologen treffen, vielleicht kann der mir weiterhelfen - auch ohne
das Teil zu zertrümmern oder mit Säure zu übergießen :nono:

Jedenfalls bin ich erstaunt, daß das Teil die Reaktivierung des Ackers mittels Bodenfräse so gut überstanden hat und
fiebere schon dem Pflügen der umliegenden Äcker entgegen. Die in der Nähe liegende neolithische Fundstelle wurde beim
Brunnenbau 1930 entdeckt, dem Amt liegt aber leider nur eine grobe Auflistung und Beschreibung der Fundstücke vor.

Gruß
Ralph

Khamsin

Moin!

Alles gut nachvollziehbar, Gratulation! Nur noch eine Frage:

Was, bitte, ist ein - wenn auch geklammertes - "Flachbeil"?

Sollte es - analog zum Gegensatz "Flachland" vs. "Hochland" 
- dann auch ein "Hochbeil" geben?

Hilfe bitte KIS

"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Buddelfisch

Moin Khamsin,

nach einer groben Recherche zur späten Stunde war ich mir nicht sicher, ob ich als
Unwissender den Begriff "Flachbeil" für dieses Teil verwenden kann und habe vorsichtigerweise
die Klammern benutzt. Ein Fragezeichen wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Jedenfalls habe ich eine
Menge Hinweise gefunden, daß bei "flachen" Beilen dies durchaus auch zur Benennung der Teile verwendet wird.
Es wäre schön, wenn du hier für etwas Klarheit sorgen könntest - auch wenn es vielleicht zum wiederholten Male wäre und
ich es nicht gefunden habe. Vielleicht ist es ja ganz einfach.  :winke:


Gruß
Ralph