Eine kleinformatige Beilklinge aus einer geschieferten Gesteinvarietät

Begonnen von thovalo, 09. Oktober 2011, 22:19:04

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thovalo

 :-)

Diese kleinformatige Beilklinge aus einer geschieferten Gesteinvarietät, mit breit abgeschliffenen Seiten, fand sich Heute am rechten Niederrhein.

Der nicht rezent beschädigte Fundbeleg datiert wahrscheinlich in die Zeit des späten Neolithikums (ab ca. 3.500 v. Chr. bis ca. 2.800 v. Chr.)
Vergleichbare kleinformatige und annähernd rechteckig geformten Stücke waren vermutlich in einem Zwischenfutter aus Geweih gefasst.


Länge 6.6 cm; max Breite 3 cm; max. Durchmesser 2 cm
Material: geschiefertes Sedimentgestein



glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Siebenpapagei

Hallo Thovalo,

traumhafter Fund und so gut erhalten, mit schöner Maserung im Gestein.

Wurden diese Art von Beilen eigentlich auch benutzt? Ein praktischer Einsatz kann doch fast ausgeschlossen werden, aufgrund der Gesteinsart und Größe?! Sind das Kultobjekte? Wieviele Beile dieser Art liegen dir denn von deinem Fundplatz vor und sind die alle aus diesem Gestein?
Gibt es Belege von Gebrauch durch Abnutzung? Vielleicht sind da ja Gräber oder es wurde den Göttern geopfert.

Gruß aus dem Norden :winke:

7P


thovalo

Lieber 7 P,

ich hab mich auch gewundert, denn es sind keine Arbeitsspuren erkennbar.
WAS damit geschlagen worden sein könnte .... dazu habe ich auch keine nähere Vorstellung.

Vom Platz stammen ungewöhnlich viele Beilklingen aus Felsgestein und Feuerstein.
Aus Feuerstein sind die meisten verbrannt und zertrümmert.


Vielleicht eine Brandkatastrophe .....  :nixweiss:


glG    thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Saxaloquuntur

Warum diese Größe einen praktischen Gebrauch ausschließen soll, kann ich nicht nach voll ziehen. Es gibt sehr viel kleinere Beilklingen und Thovalo hat echt mit dem  Hinweis, dass es in einem Zwischenfutter geschäftet gewesen sein müsste. Das Material ist allerdings außergewöhnlich. Geschiefert- es soll in der BK auch reine Schieferbeilchen ( Flachhacken) geben. An eine Verwendung im heutigen Sinne bei Holz fällt einem da allerdings schon schwer. Saxaloquuntur.

Siebenpapagei

Zitat von: thovalo in 12. Oktober 2011, 21:12:06
Vom Platz stammen ungewöhnlich viele Beilklingen aus Felsgestein und Feuerstein.
Aus Feuerstein sind die meisten verbrannt und zertrümmert.

Hallo  :winke:

mir fällt dazu ein, dass es auf Bornholm ein Sonnenheiligtum der TBK gab. Das ganze war als Woodhenge angelegt. Dort wurden viele Beilklingen gefunden, als Depot Niederlegung, sowie viele verbrannte Beilfragmente. Man geht davon aus, dass Beilklingen dort rituell verbrannt und zertrümmert wurden. Es konnten Feuerstellen nachgewiesen werden. Das liegt natürlich zeitlich, kulturell und geographisch weit von deinen Funden entfernt, aber es gibt ja oft erstaunlich viele parallelen. Wer weiß.

MfG

7P

thovalo

Wer weiß!  :super:


Ich hab ja noch vierzig Jahre Prospektionslebenszeit ...... da tut sich noch was!  :zwinker:

glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.