ein Rückenmesserchen

Begonnen von Furchenhäschen, 16. Mai 2020, 19:15:16

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Furchenhäschen

Servus miteinander,

die Regenfälle der vergangenen Tage haben mich heute nochmal wahrlich zu
meiner Endpal./Frühmesolith. Jagdstation getrieben.

Wird wohl in diesem Frühjahr das letzte mal gewesen sein denn die Kartoffelpflänzchen drückt es gewaltig in die Höhe.
Die erfolgreiche Begehung erbrachte unter anderem dieses knapp 3 cm lange Rückenmesserchen über das ich mich besonders freute.
Schön zu sehen, steil an der rechten Lateralen angesetzt die stumpfe durchgehende Retuschierung.

Grüße
Peter

Danske

Servus Peter,

na, da hat sich der Gang heute doch nochmal gelohnt :-)

Ein sehr schönes Exemplar mit beeindruckender Retuschierung des Rückens. :super:

Ist das Material Hornstein oder weist das Stück eine Feuchtbodenpatina auf?

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

thovalo



Ich finde sie für das Mesolithikum sehr selten!
Zumindest am Niederrhein!


Toller Fund und Glückwunsch dauzu!


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Servus,

Danke an Euch,
ja es wird sich wohl um Jurahornstein handeln der sich farblich angepasst hat.

Grüße
Peter

RockandRole

Guten Morgen Peter,

sehr schönes und recht langes Rückenmesser. Da wird es bei mir auch mal wieder Zeit. Würdest du das Stück eher in das Spätpaläolithikum stellen, ich schon. Auffällig ist bei uns, dass es Rückenmesser eigentlich eher mit den Mikrolithen vergesellschaftet sind, wo wir Spätpaläolithikum vermuten.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

palaeo1

Zitat von: RockandRole in 17. Mai 2020, 08:42:00
Auffällig ist bei uns, dass es Rückenmesser eigentlich eher mit den Mikrolithen vergesellschaftet sind, wo wir Spätpaläolithikum vermuten.

Sie passen auch gut in ein präboreales Frühmesolithikum, wie Datierungen in Bierden, Ldkr. Verden, ergeben haben
https://www.academia.edu/3652404/Die_fr%C3%BChmesolithischen_Stationen_Bierden_30_und_31_Gde._Stadt_Achim_Ldkr._Verden
LG palaeo1

Furchenhäschen

#6
Servus,

ja, rein von der Größe ausgehend könnte es auch dem Spätpaläolithikum zugeordnet werden welches ja ebenfalls auf dieser Jagdstation vorkommt.
Bolus unterteilt ja die Rückenmesser in 8 Gruppen, wobei das hier vorgestellte Stück mit einer stumpf retuschierten Lateralen dem Typ 1 zuzuordnen wäre.
Regional ist das auftreten der Rückenmesserchen von Nord nach Süd in Deutschland aber auch Europa sehr sehr  unterschiedlich. Dazu empfehle ich die Arbeit von Martin Heinen.  
Für das Mesolithikum schreibt Martin Heinen das Rückenmesserchen in ihrer Länge selten über 30mm hinaus gehen und jeweils sehr schmal sind.
Dann wäre mein Rückenmesser wohl quasi eine Art Grenzgänger da das Fundspektrum der Station vom Spätpaläolithikum bis ins Frühmesolithikum reicht.

Grüße
Peter

RockandRole

Hallo Leute,

vielen Dank für die Informationen, dann kann ich mich ja mal intensiver einlesen. Wahrscheinlich wird man es bei diesem Stück wohl nicht sagen können, wie ihr schon gesagt habt.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Kelten111