Resultat Eiszeitlicher Kräfte?

Begonnen von arriba, 17. Oktober 2007, 22:01:58

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arriba

Hallo!

Ich möchte es nochmal probieren.
Ich habe mir schon superviel hier im Forum umgeschaut und hoffentlich auch was gelernt :-D

Ich habe auch schon versucht in meiner nähe Leidensgenossen zu finden, und als ich dachte "so jetzt hast du ihn!" bekam ich ein höfliches nein, da er gerade dabei war das Land zu verlassen....Ich denke ich werde in den Ferien schauen obs nicht in Königslutter einen "Live Lehrer" für mich gibt...

Ok dieser Bilder sind nicht hier weil ich Terror ausüben möchte, die Fotos sind hier weil ich zu ungeduldig bin....
Samstag habe ich übrigens ein "Date" mit einem Bauern aus unserem Jägerkreis, er meint zwar er hätte auch keine ahnung aber wir werden bestimmt spass haben... 
LG Arriba
:peinlich:

arriba


arriba

Und den hier noch, dann werde ich euch (Erstmal ) in Ruhe lassen...

Silex

ARRRRRIBA!
Wir sind froh dass Du hier bist!!!
Man kann "ES" nicht ZWINGEN.  Es DAUERT. Suche die Plätze am Wasser, leicht erhöht, mit trockenem Untergrund, an alten Straßen und Wegen.
Und schöner Aussicht. Dort wo sich heute Rehe tummeln und Wildwechsel existieren.....Dort wo Du Dich frei fühlst und die Rentner und Jugendlichen ihre Plätze haben. 
Mach Deinen Weg mit Deinen Erkundungen.....und es tut sich eine neue , alte Welt auf. Dies gilt für jeden Steinesucher.
Und schreib uns davon, bitte!
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Die letzten Beiden könnten schon was "menschlich Beeinflusstes" sein. Die weisse Klinge "fast" sicher.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

arriba

Silex.....Du Bist ja soooooo was von super lieb...wenn ich noch nicht Verheiratet wäre....
:danke:
Übrigens stammt alles hier gezeigte von ein und demselben Feld...die Felder weiter unten enthalten höchstens ein stück alte Rübe, aber nicht ein einzigen Stein...
LG

Der Wikinger

Liebe arriba...  :-)

..um hier Terror auszuüben, musst du noch ganz andere Sachen zeigen !!  :-D

Nun zu deinen Funden, die ersten sehe ich als zufällige Abbrüche, können wie du andeutest "moränengequetschte" Stücke sein.

Die beiden letzten, könnten u.U. Artefakte sein. Da müssten noch bessere Detailfotos her. Du musst nach Retuschen schauen, egal wie klein !!

Eine perfekte Klinge ist erst dann ein Artefakt, wenn weiterverarbeitet durch Retuschen. Eine solche Klinge ohne Retuschen, würde man dann als Vorarbeit oder "Halbfabrikata" einstufen.

Bitte gib nicht auf, wenn schon Flint da ist wirst du eines Tages DEN Fund machen, und dann sitzt du echt in der Falle.  :zwinker:
So ging es mir auch vor etwa 20 Jahren, als ich mit einem Freund zum ersten Mal auf einem Acker war, er interessierte sich schon lange dafür.
Ich fand so ein rundliches Ding mit Retuschen. Er sagte: Du hast einen wunderschönen Skiveskraber (dänisch für: Scheibenschaber / Rundschaber) gefunden !!!!
Ich habe mich riesig gefreut !! Ich stand da mit etwas, das mindestens 4500 Jahre alt war. Später musste ich feststellen, dass dies der gewöhnlichste Fund auf unseren Äckern ist.
Die Freude wurde aber nicht kleiner. Später konnte ich mich über tausende von Funden freuen, und das Interesse dafür werde ich mein ganzes Leben behalten.

.....also, such weiter.... eine faszinierendes Hobby ist das !!  :super: :winke:


Silex

So ist es... und so wird es bleiben....mein ferner Freund agersoe....man wird ergriffen von diesem Bewusstsein und man braucht es eigentlich gar nicht weiterzugeben (obwohl dies erstrebenswert wäre) . Seltsamerweise gibt es immer  wieder neue diesbezüglich Erleuchtete.
Berühmt wird man nicht damit...reich auch nicht...DAS IST ES
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

arriba

So ich habe jetzt versucht mit meiner Kamera Profi zu spielen, sieht ihr vielleicht Retuschen?

arriba

Und noch die Verbrannten( ? ) Steine

Loenne

Hallo arriba,

der Linke hat 100%ig im Feuer gelegen. In welchem kann ich Dir natürlich nicht sagen. Ein Lagerfeuer nach einem langen (hoffentlich erfolgreichen) Jagdausflug, fernab der heimatlichen Siedlung und in einer Nacht, die schon tausende von Jahren zurück liegt. Die Verbrennung eines geliebten Menschen, dessen Seele mit dem Rauch des Feuers zu den Göttern aufsteigen soll, zu einer Zeit, als man bereits bronzenen Schmuck mit auf den Scheiterhaufen legte. Oder vom Osterfeuer der Gemeinde "Musterhausen" im Jahre 2007.  :zwinker:

Da spielen jetzt die weiteren Fundumstände eine entscheidende Rolle.

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Offa

Hallo arriba,
die Retuschen auf dem Klingenstück scheinen mir wieder diese Pflugretuschen zu sein,die sehen mir zu unregelmäßig aus.Und die beiden untersten Stücke sind ausgeglühte Flintsteine.Oft findet man geglühten Flint auf steinzeitlichen Siedlungsflächen(hier bei uns im Norden) in loser Streuung weit verteilt.Aber auch dort wo einst Megalithgräber gestanden haben,dann findet man sie meist auf einer begrenzten Fläche dicht an dicht.Aber man sollte nicht vergessen,das die Bauern gerne mal was auf ihren Feldern verbrennen,z.B Knickholz.Dadurch können natürlich auch solche augeglühten Flintstücke entstanden  sein.Loenne hat ja auch schon ähnliches angemerkt.
Die Plätze wo du verbrannten Flint findest,sind immer eine genaue Betrachtung wert.Nicht immer,aber sehr oft finden sich in deren Umgebung Abschläge und Geräte.
:winke:Offa

arriba

Danke für die Antworten!  Also Osterfeuer war es nicht, den die  Steine lagen 2 Meter vom Mini-obstwald entfernt...Und das Osterfeuer finden bestimmt nicht auf Bauer-Müllers Feld stadt :-D

Ich lege noch ein paar "eventuell Retuschen Bilder" mit bei......
Und wenn ich nächste Woche wieder posten kann, dann habe ich hoffentlich was richtig gutes.....auf in den Urlaub :jump:
LG
Die hoffnungsvolle und in der Nacht von Retuschen träumende Arriba

Der Wikinger

Hallo wieder.

Tja also die neuen Bilder des kleinen Dreieckigen bestätigen eigentlich, dass
es zwar aus einer Frostsprengung hergestellt ist, dass es sich aber hier mit grosser Wahrscheinlichkeit,
um eine bewusst ausretuschierte Bohrspitze handelt.
:winke:

steinsucher

Hallo,
diesmal muss ich AGERSOE widersprechen. Die "Retuschen" haben alle einen braunen "Ditsch". Wenn man die Oberflächen der Retusche mit der des Reststeines unter Vergrößerung vergleichen würde, würde man garantiert einen großen Unterschied sehen. Ich gehe davon aus, dass auch dieses Teil als Naturprodukt des Öfteren von Ackermaschinen vergewaltigt worden ist. Die hinterlassen immer etwas Eisen. Es lassen sich auch nicht wirklich Bearbeitungsspuren des Menschen erkennen.

Aber weiter so, wir haben Alle solche Teile in unseren Kisten.

Bis dann, Fritz.

Der Wikinger

Hallo Steinsucher  :-)

Es ist schon richtig, dass Ackermaschinen retuschenähnliche Absplisse erzeugen können, und dass dort dann braune Flecken hinterlassen werden.
Jedoch ist es auch so, dass man oft dann einen markanten Unterschied zwischen der Patinierung des Ganzen Stücks und innen in den "neuen Retuschen" erkennen kann.
Dieses Merkmal ist hier nicht vorhanden.
Was mich aber entscheidend auf Retusche denken lässt ist die Tatsache, dass ganz deutlich BEIDSEITIG diese vorhanden sind. Bei zufälligen "Pflugretuschen" sitzen diese oft unregelmässig, nicht in Serie, und nur sehr selten, beidseitig auf einer Spitze. Deshalb eher eine (zwar recht primitive) aber doch deutliche Zurichtungsretusche um eine kleine Bohrspitze zu formen !!

Zu den braunen Rostflecken:
Man muss auch erinnern, dass die braunen Flecken (Pflugpatina wirds hier genannt) auch oft auf Geräte zu sehen sind, ich habe z.B. viele Beile und andere Geräte (unbeschädigte), wo Flecken und Streifen von Rost zu erkennen sind. Die Flecken sind also an sich, kein Indiz für "Pflugretuschen".

:winke:


psearch

Hallo Agersoe,

absolut richtig. Rostflecken müssen nicht ein Hinweis auf die Einwirkung eines Pfluges sein, sie können am Artefakt auch natürlich
vorkommen. Die Patina ist das entscheitende Kriterium. Die Retuschen dürfen nicht frisch erscheinen während der Rest des
Stücks patiniert ist. :super:

MFG Psearch

Offa

GuMo,
Es gibt durchaus Geräte,vor allem Bohrer, die aus alten Bruchstücken,oder Trümmern z.B von Frost gesprengten Flintknollen hergestellt wurden.Die Retuschen an solchen altpatinierten Stücken können dann durchaus frisch aussehen.Hier ein Beispiel:








:winke: Offa

arriba

Ok, Rostflecken hmmm
Da die Erde hier sowieso eisenhaltig ist/ war glaube ich beim besagten Stein nicht an Pflug-eisen. Der kann sich doch nicht in den Stein fressen und dabei glatte Stellen hinterlassen, oder?
Ich habe hier auch eisenkonkretionen gefunden und Toneisenkugeln, zwar nicht ganz an der oberfläche, aber man muss nicht weit unter die Erde graben.
Ausserdem haben ganz viele meiner Steine seien es nun Fossilien oder "möchtegern Artefakte" Eisenflecke.

Wasser und Lehm können doch auch dieses Eisen zustande bringen?

Wäre eine Eisen-pflug-retusche nicht spürbar oder/ und abkratzbar?

Der Pflug hätte wohl auch nicht diese Muschel so hübsch hinterlassen?

Vielleicht kommt es auf die zusammenstellung des Materials an, wo am Stein Eisen sich reinfressen kann?

Khamsin

Salaam und moin (vice versa)!

Ich fühle mich hier sehr stark an "meine frühe Sammelzeit" und die damit verbundenen Erfahrungen erinnert und erlaube mir deshalb diesen Kommentar.

Z.B. liefern Gletscherkräfte mit ihrer unermesslichen Energie (Dicke der Eiskappe bei Hamburg in der vorletzten Kaltzeit rd. 2 km) prismatische Flintstücke, die sogar eine Ventralfläche (Unterseite) und längsgerichtete Negative auf der Dorsalfläche (Oberseite) aufweisen, so dass die Stücke cum grano salis als Klingen anzusprechen sind. Und doch sind es keine Artefakte, sondern "Quetscholithen, naturefacts, Klamotten etc., etc.).

Z.B. liefern landwirtschaftliche Fahrzeuge und Maschinen ganz erstaunliche "Steingeräte", ohne dass jemals der Mensch die Hand im Spiele hatte. Nicht immer, aber doch sehr häufig weist hier der schnell korrodierte, d.h. verrostete Metallabrieb den Weg (kürzlich schrieb jemand zu recht "tractorfacts").

Gerade bei rookies - und wir alle haben dieses Sammelstadium durchlaufen - ist der Wunsch verständlicherweise gross, endlich, endlich ein Artefakt zu finden. Und schnell, nur zu schnell, wird man das Opfer von "wishful thinking". Wer kennt das nicht...

Findet man dann auf feuersteinreichen, bewirtschafteten Feldern Flintstücke mit randlichen Ausbrüchen und eventuell noch in Formen, die es auch als veritable Artefakte gibt, dann fragt man sich natürlich, ob es sich bei den Stücken tatsächlich um Artefakte handelt.

Stellt sich jedoch das Ensemble der Funde insgesamt als fraglich dar, weil als Grundformen z.B. häufig thermische Trümmer vorliegen, andererseits aber eindeutige und zweifelsfreie Artefakte fehlen, dann erweisen sich Debatten über eine Artefaktnatur bei dem einen oder anderen Stück nicht selten als müssig.

So ist das m.E. bei dem fraglichen "Bohrer". Da können wir jetzt einen Endlosthread kreieren, but no one´s wiser! Hier die Rostfraktion - dort die "educated guessers".

Da schliesse ich mich doch lieber unserem Edi an, der in solchen Fällen immer zur Geduld mahnt. Denn eines wissen wir alle ja auch: Wenn man wirklich Interesse an der Materie hat, dann ist es ja nur eine Frage der Zeit, und man wird veritable Artefakte finden!

Ergo: Schultern hoch, Kopf dazwischen, Gesicht in den Wind, Augen auf den Boden und laufen, laufen...

Eines Tages wird uns arriba mit interessanten Stücken konfrontieren. Wenn sie die stamina hat, was wir ihr herzlich wünschen wollen!

Schala gaschle KIS

ps: @Steen: Artefakte sind nicht nur retuschierte Steingeräte, sondern auch alle unretuschierten sog. Grundformen und die bei der (Abschlag- und Klingen-) Kernpräparation oder bei der Herstellung von sog. Kerngeräten anfallenden Abfälle. Ich bin mir sicher, dass das auch die Archäologen in DK so sehen und Du Dich im Eifer des Gefechtes schlicht verschrieben hast.


"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Der Wikinger


Da hast du natürlich recht, Khamsin .....  :engel:

... ich hätte natürlich Gerät schreiben müssen !!  :super:


Hier ist schon vieles geschrieben, was ja alles ganz richtig ist. Und klar muss man vorsichtig sein, man muss aber auch sagen, wenn man was meint, oder....??

Ich bin immernoch fest davon überzeugt, dass die Fotos von "arriba" Bild 252.jpg und Bild 253.jpg ein Gerät / Artefakt darstellen mit deutlichen Retuschen auf beiden Seiten der Spitze!!!

Vielleicht könnten wir von "arriba" noch um besser Bilder von diesem Stück bitten ??

:winke:

arriba

Yes, agersoe ich probiers mal besser zu machen, wenn dies nicht ausreicht mache ich Morgen neue.

arriba