Ein mesolithischer Jagtplatz in N.F.

Begonnen von steinwanderer, 24. Oktober 2010, 17:07:16

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steinwanderer

Lewer duad üs Slav

hochwald

 :-D

na geht doch!  :staun:

ich hau mich weg!!!  :friede:


Auf wieviel Quadrahtmeter bezogt sich dieser Jagdplatz?

Wie groß war die Fundstreuung, der abgebildeten Artefakte?


Beste Grüße!
hochwald

steinwanderer

Hallo Hochwald,
der Patz hat eine Größe von 30 x 100m mit einer großen Fundstreuung.Am Anfang waren noch kleinere Nester von Klingen zu finden. Der Platz wurde über das gesammte Mesolithikum immer wieder aufgesucht.Kaum Neolithikum.
Gruß Steinwanderer
Lewer duad üs Slav

hochwald

Hab recht vielen Dank, für Deine Antwort!

Ein stark beeindruckendes Ensemble!


Beste Grüße!
hochwald


StoneMan

Och nääää, ich bin noch ganz fertig von der Schleifwanne... :irre:

Ich habe so schlechte Augen und hab mal was versucht...

@steinwanderer, ich mach es wieder wech wenn Du nicht einverstanden bist (?).

Wahnsinnsausbeute  :super: :super: :super:

Groot

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Milafix

Ohnmächtig werden würde ich....ohnmächtig

Viele Grüße aus dem Norden
Viele Grüße, Milafix

a.k.a. rentner

Schöner Fundkomplex!  :super:
Wieviele Jahre Absuchen?

thovalo

 :glotz:

Sehr schön nachzuvollziehen und markant ist die Klingentechnik als Grundlage zur Herstellung dieser Querschneiden!


Danke für´s Zeigen !!!


thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

An Stoneman , alles Querschneider durch schleswiger Archäologen bestimmt.
Der Steinwanderer
Lewer duad üs Slav

StoneMan

Danke steinwanderer.

Wirklich eine großartige Sammlung  :super:


Groot

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Goatman

Hi,
könntest du mir netterweise mal den Querschneider
aus der vierten Reihe, den vierten von links einzeln
posten.
Sehr schöne Stücke. Danke fürs zeigen

steinwanderer

Moin Goatman,
Hier nun der beteffende Querschneider.
Lewer duad üs Slav

thovalo

Hä ?  wird das ein Memory-Spiel ........      :zwinker:

... ich hab schon ein Bild doppelt ! ! ! !   nee, sogar dreimal das selbe ....   :year:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Hallo tut mir leid. Hier nun das richtige Bild.
Lewer duad üs Slav

Goatman


steinsucher

Hallo steinwanderer, hallo Forum,

die Sammlung ist echt beeindruckend. Vor allen Dingen die Anzahl der Querschneider mit den eingezogenen Kanten. Die Fundgegend "N.F." deute ich mal als Nord-Friesland. Deshalb sollte man vielleicht einige Dinge hinterfragen. Der Betreff sagt "mesolithisch". Da gibt es natürlich regionale Unterschiede in der zeitlichen Stellung. Im Norden gab es ja noch mesolithische Strukturen, als weiter südlich bereits das Neolithikum seine Spuren hinterließ. Daher wäre es interessant, in welchen Zeitraum die Teile datiert wurden.

Diese Form mit den eingezogenen Kanten gibt es auch hier im Rheinland. Z.B. mein Querschneider hier

Hier werden diese Typen jedoch in den jüngeren Abschnitt des Neolithikums gestellt.

Zitat von: KhamsinSeit einiger Zeit mehren sich die Hinweise, dass solche Querschneider - jedenfalls im Rheinland - in den spätesten Abschnitt des Mittelneolithikums oder - wenn man will - in den frühesten Abschnitt des Jungneolithikums fallen: Bischheim lässt grüssen.

Meine Frage wäre, ob diese Stufen im Norden (mesolithisch) und im Rheinland (neolithisch) zeitlich übereinstimmen.

Nochmal Glückwunsch zu so einer feinen Fundstelle.

Der Steinsucher.

rolfpeter

Servus,

yepp, das ist eine wirklich beeindruckende Aufsammlung!

@Fritz
Die dürften eigentlich nicht viel miteinander zu tun gehabt haben.
Ich widerspreche dem ehrenwerten Khamsin nur selten und dann auch noch ungern. Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob die Bischheim-These wirklich stimmt. Die Querschneider, die er zitiert stammen wohl von einer von Arora gegrabenen Stelle in Frimmersdorf. Ist in AiR 2004, S. 45ff publiziert worden. Wenn ich mich recht erinnere, handelt es sich bei den Trapezen aber um Oberflächenfunde in Tateinheit mit Daumennagelkratzern. Nach heutiger Einschätzung (von mir, dem Laien  :irre:) sieht das viel eher nach Spätneolithikum Muster thovalo aus.

Ist mein persönlicher Eindruck!

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

thovalo

#17
Zitat von: rolfpeter in 27. Oktober 2010, 20:10:17
Servus,

yepp, das ist eine wirklich beeindruckende Aufsammlung!

Ist in AiR 2004, S. 45ff publiziert worden. Wenn ich mich recht erinnere, handelt es sich bei den Trapezen aber um Oberflächenfunde in Tateinheit mit Daumennagelkratzern.


Die "Grabung" umfasste ein riesiges, mehrere Hektar großes Fundareal mit dazwischen gelegenen kleinen und kleinsten Gruben und sonstigen Befunden in denen sich Fundmaterial aus verschiedenen kulturellen und zeitlichen Horizonten mischten, sodass ohnehin rätselhaft ist, wie er zu seiner Schlussfolgerung kommen und diese auch noch publizieren konnte (es gibt kein fachlich inhaltliches "Korrektiv" im Vorfeld der Veröffentlichungen), die heute Niemand mehr mit trägt und mit tragen kann. Nirgendwo sonst haben sich in irgendeinem "Bischheimer" Befundzusammenhang in Mitteleuropa Pfeilschneiden und Daumnagelkratzer gefunden.

Freundlicherweise hat mich ein Mitstreiter hier im Forum auf ältere publizierte Konzentrationen neolithischer Pfeilschneiden im Worringer Bruch bei Köln hingewiesen. Leider hat der dort privat sammelnde professionelle Archäologe (.... die eherne akademische Garde mit unendlich hohen Ansprüchen an Sammler und ihre eigenen Eigenheiten) nur selektiv und sporadisch (reichlich unprofessionell) gesammelt, doch weisen die wenigen Beifunde auf ein spätes oder noch jüngeres Neolithikum hin.

Die "Bischheimer" Pfeilschneiden-Daumnagelkratzer-Kombination ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich ein von einem professionellen Archäologen unzutreffend zu früh abgesonderter Satz unauslöschbar als tradierter Hinriss durch die Köpfe von Archäologen, Sammlern und die Fachliteratur zieht, weil die Profis traditionell gerne unreflektiert voneinander ab- -- sorry -- von einander UMschreiben.  Da wird Archäologie zur mythischen Religion ... man muss nur daran glauben, weil ein Halbgott sprach! Allein schon deshalb bin ich gerne sehend bevor ich etwas vorgekautes glaube .....  


.......... und auf dem hiesigen Pfeilschneiden-Daumnagelkratzer-Kombination-Fundstellen-Großkomplex am rechten Niederrhein gibt und gab es kein  "Bischheim", dafür ein kleines spät Jung- bis Spätneolithisches oder ggf. noch jüngeres Siedlungszentrum. In dessen Fundinventar mischt sich, wie auf einigen Niederländischen Plätzen, das Vorkommen von Pfeilschneiden, Daumnagelkratzern mit großformatigen Silexartefakten und Pfeilspitzen!

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

werter47

Hallo Thovalo,
leider muß ich Dir aus der Sicht der Paläontologie zustimmen,daß kritische Sichtweisen auf von "Halbgöttern abgesonderte Sätze,die zur mythishen Religion mutieren",sehr angebracht erscheinen.Es scheint leider so,als ob das unüberprüfte Abschreiben aus alten Standartwerken (Wissensstand gegen 1900) zum guten Ton bei einigen aus der Gilde der "Wissenschaftsjournalisten" gehört.Ebenso zweifelhaft sind die Versuche Einzelner,aus ungesicherten Einzelbeispielen allgemeingültige Sachverhalte/neue Arten ableiten zu wollen,um sich einen Platz in den Annalen der Wissenschaft zu sichern.
Gruß Günter

Marienbad

Zitat von: steinsucher in 27. Oktober 2010, 19:20:25
Hallo steinwanderer, hallo Forum,

die Sammlung ist echt beeindruckend. Vor allen Dingen die Anzahl der Querschneider mit den eingezogenen Kanten. Die Fundgegend "N.F." deute ich mal als Nord-Friesland. Deshalb sollte man vielleicht einige Dinge hinterfragen. Der Betreff sagt "mesolithisch". Da gibt es natürlich regionale Unterschiede in der zeitlichen Stellung. Im Norden gab es ja noch mesolithische Strukturen, als weiter südlich bereits das Neolithikum seine Spuren hinterließ. Daher wäre es interessant, in welchen Zeitraum die Teile datiert wurden.

Diese Form mit den eingezogenen Kanten gibt es auch hier im Rheinland. Z.B. mein Querschneider hier

Hier werden diese Typen jedoch in den jüngeren Abschnitt des Neolithikums gestellt.

Meine Frage wäre, ob diese Stufen im Norden (mesolithisch) und im Rheinland (neolithisch) zeitlich übereinstimmen.

Nochmal Glückwunsch zu so einer feinen Fundstelle.

Der Steinsucher.




Moin,

ich würde die Teile in das ausgehende nordische Mesolithikum eintüten.
Hiesige Fundplätze zeigen es deutlich, auch bei den Sammelfunden.
Bei euch im Süden haben die Neolithiker schon auf "Steinmehl" gekaut und
hier in SH wurde noch nach alter Tradition gesammelt,gejagt und gefischt.
Der Übergang bei der Neolithisierung hat lange angedauert, es ließ sich noch
ohne Ackerbau und Viehzucht leben.
Es bestanden aber beste Kontakte zu den Neolithikern wie die Funde beweisen.
Man nutzte am Ende des Mesolithikums in SH aber auch schon einige "moderne"
Dinge des täglichen Lebens der Neolithiker. Die ersten " Bauern " wurden noch
lange von den sammelnden und jagenden Meso-Menschen misstrauisch beäugt.
Das " Alte " hat hier im Norden immer noch was. :dumdidum: :dumdidum:

:winke:  Manfred

thovalo

Zitat von: werter47 in 28. Oktober 2010, 09:05:16
Hallo Thovalo,
leider muß ich Dir aus der Sicht der Paläontologie zustimmen,daß kritische Sichtweisen auf von "Halbgöttern abgesonderte Sätze,die zur mythishen Religion mutieren",sehr angebracht erscheinen.Es scheint leider so,als ob das unüberprüfte Abschreiben aus alten Standartwerken (Wissensstand gegen 1900) zum guten Ton bei einigen aus der Gilde der "Wissenschaftsjournalisten" gehört.Ebenso zweifelhaft sind die Versuche Einzelner,aus ungesicherten Einzelbeispielen allgemeingültige Sachverhalte/neue Arten ableiten zu wollen,um sich einen Platz in den Annalen der Wissenschaft zu sichern.
Gruß Günter

Ita est !!!!    :super:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

Zitat von: Marienbad in 28. Oktober 2010, 19:19:17



Moin,

ich würde die Teile in das ausgehende nordische Mesolithikum eintüten.
Hiesige Fundplätze zeigen es deutlich, auch bei den Sammelfunden.
Bei euch im Süden haben die Neolithiker schon auf "Steinmehl" gekaut und
hier in SH wurde noch nach alter Tradition gesammelt,gejagt und gefischt.
Der Übergang bei der Neolithisierung hat lange angedauert, es ließ sich noch
ohne Ackerbau und Viehzucht leben.
Es bestanden aber beste Kontakte zu den Neolithikern wie die Funde beweisen.
Man nutzte am Ende des Mesolithikums in SH aber auch schon einige "moderne"
Dinge des täglichen Lebens der Neolithiker. Die ersten " Bauern " wurden noch
lange von den sammelnden und jagenden Meso-Menschen misstrauisch beäugt.
Das " Alte " hat hier im Norden immer noch was. :dumdidum: :dumdidum:

:winke:  Manfred


Irgendwie haben die "Querschneide" als Projektil vom Mesolithikum über den weiterhin in mesolithisch jagenden und sammelnden Traditionen lebenden Norden in einem "großen Bogen" den Weg wieder in das späte Neolithikum und das Endneolithikum weiter und sehr viel weiter südlich gefunden ... und das sicher auch, weil sie enorm effektiv waren und einen "durchschlagenden" Erfolg hatten (siehe die becherzeitlichen endneolithischen Toten von Eulau, die mit Querschneiden perforiert worden sind!) !!!!!!   
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.