Sind hier Microlithen dabei?

Begonnen von arriba, 12. Januar 2008, 20:38:33

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

arriba

Hier sind einige  kleinigkeiten vom Feld der Klingen. Sind eventuell Microlithen dabei?




arriba

Nr. 4

846 ist der gleiche wie der auf dem dritten Bild ganz oben....



arriba


arriba

...Und der letzte.

Nr. 7

Auch wenn nichts dabei ist, irgendwie muss ich es ja lernen.....dann weiss ich halt wie ein Micro nicht aussieht :zwinker:

Silex

 servus arriba, schöne kleine Steinchen die vielleicht aus der Werkzeugherstellung stammen.
Kandidat Nr. 1 könnte sogar einer sein weil ich seitliche Retuschen auf den Fotos erahne.
Diese seitlichen oder basalen Retuschen sind bei uns  im Süden notwendig um dem (unbedingt flachen, 3eckigen - ob langschmal , gleichseitig oder segmentförmigen) Steinchen diesen Namen geben zu können.

Hier noch ein Link:

http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Mesolithikum.htm
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

arriba

Diese kleine Klinge (ca. 24 mm) ist an der spitze recht und links Retouschiert, oder sehe ich das falsch? Hat das eine Bedeutung dafür ob er ein Microlith sein könnte? Ich blättere gerade in Peter Vang Petersens Buch und versuche zu vergleichen.....

arriba


queque

Hallo arriba,
ich denke auch, dass das eher Abschläge und Lamellen sind. Ich hänge Dir hier mal einen zugegeben schlechten Scan von zwei Steinchen an, die der Steinzeitarchäologe vom Landesverband als Mikrolithen identifiziert hat. Habe die Teilchen aber auch erst entdeckt, nachdem ich die Stücke aus der Fundtüte das x-te mal unter dem Bino hatte.
Grüße vom
Bastl

arriba

Danke fürs zeigen! Tja, ob ich die erkannt hätte - eindeutig nein! :-)
habe mir auch schon viele Bilder angeschaut und Links, am besten finde ich die von Insurgent :engel:

Silex

Das sehe ich auch so wie Bastl, arriba.
In unserer Fundgegend wird - wie oben schon mal angetextet- als Mikrolith bezeichnet was Dreiecks- oder Segmentform hat (gleichschenkelig, langschmal etc.)
Die längere, retuschierte Seite war meist im Pfeilschaft  verankert  ....wenn die Basis auch retuschiert ist saß diese vermutlich  auch im Holz und zwar in Richtung zur Pfeilbasis.....so dass ein Widerhaken  vom Pfeilschaft  abstand der schreckliche Arterienschnitte verursachen konnte und trotzdem so stabil eingesetzt war dass die Widerhakenwirkung gewährleistet war.
Eine Unterhaltung mit einem Mesolithikfachmann anläßlich einer Grabung hier  gab entscheidende Hinweise auf die mesolithischen Jagdmethoden.

Die Tiere wurden in der Nähe eines  neuen Lagerplatzes  (fast immer in der Nähe von Wildwechseln) sehr schnell scheu.
Der entscheidende Vorteil des Menschen war die Milz......sie ermöglicht es dem Menschen fast jedes noch so schnelle Tier "totzulaufen"- also ohne Ruhepause zu verfolgen....denn die Pause braucht das Tier....die damaligen Jäger nicht.
Ein geschwächtes Tier war natürlich viel eher gestellt...... so hat es mir ein renommierter Archäologe erklärt.
Und die Mikrolithik war ein Bestandteil dieser Jagdmethodik die sich in einer zunehmenden Verbuschung und Bewaldung quasi notwendigerweise entwickeln musste.

Bis bald!
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

arriba

Danke an euch beiden! Ich glaube auch das ich mich unbedingt in dieses Mikro-fieber begeben habe, weil so viele gesagt haben die Klingen wären vermutlich Mesolitisch.....und dann wird mir von Wilfried gesagt sie wären Neolitisch :heul:

Ist eine tolle erklärung Edi, und wahrscheinlich hat diese Art von bewusst antrainierter Ausdauer zu unser überleben beigetragen.

Der Wikinger


Ich kann nur beitreten, was schon gesagt wurde.

Hinzufügen möchte ich aber, dass es, meiner Meinung nach, unmöglich ist zu entscheiden ob Klingen und Abschläge wie diese nun Meso- oder Neolithisch sind.
Da müssen schon Beifunde her, die Leittypen für eine bestimmte Kultur sind, um da was sicheres sagen zu können.  :belehr:

Die Devise heisst: Weitersuchen !!
:winke: