Sekundärverwendung eines kräftige Silexbeilklingenabschlags

Begonnen von thovalo, 02. August 2015, 14:28:07

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thovalo


Dieses kräftige Artefakt weist eine ältere Schlifffacette auf. Es handelt sich um einen kräftigen modifizierten Abschlag von einer Beilklinge aus Feuerstein der aus der Maasregion stammenden Varietät "Simpelveld".

Das Artefakt hat deutliche Kontaktspuren mit eisernen Feldbearbeitungsgerätschaften.
Ob die vorkragende Spitze intentionell ist, oder Folge eines späteren Bruchereignisses, lässt sich nicht erkennen.

Die Lateralverläufe sind enorm kräftig abgearbeitet und beansprucht worden.

Es fanden sich auf dem Gesamtfundareal inzwischen tausende Silices mit Schliff, von vollständigen Beilklingen bis hin zu Pfeilspitzen, Kratzern, Bohrern usw. die aus Beilklingenabschlägen angefertig worden sind.

Silexbeilklingen und deren Bruchtücke wurden offensichtlich als sekundäre Materialressource genutzt. Offenbar wurden zerbrochenen Stücke durch die Menschen am Ort gezielt gesammelt und zur Weiterverarbeitung aufbewahrt.


Fundort: rechter Niederrhein

Länge: 5.5 cm, Breite: 2.6 cm, Höhe: 1.9 cm


lG Thomas 
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Gestern kam auf derselben Stelle noch ein weiterer, nicht modifizierter Beilklingenabschlag dazu,
an dem deutlich die Schliffrichtung erkennbar ist.   :glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.