Ein beidseitig intensiv genutzter Ambossstein

Begonnen von thovalo, 18. September 2017, 22:05:50

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thovalo



Hallo!

Dieses Geröll vom paläolithischen Fundgelände zeigt beidseitig massive Narbenfelder die bei der Zerlegung von Silexstücken entstanden sein könnten. Die Siedlungsschicht scheint komplett "durch gemangelt" zu sein.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Die Narben stammen sicher von Stein, mit anderem verfügbarem Material wäre so ein Schaden damals nicht machbar gewesen. Gruss... (Ambossstein hatte ich noch nicht auf dem Radar, danke fürs Zeigen! :super: )

thovalo

Zitat von: Nanoflitter in 18. September 2017, 22:20:23
Die Narben stammen sicher von Stein, mit anderem verfügbarem Material wäre so ein Schaden damals nicht machbar gewesen. Gruss... (Ambossstein hatte ich noch nicht auf dem Radar, danke fürs Zeigen! :super: )


Auf Sandböden brauchte man unterliegende Steine um die darauf aufgesetzten Silices klein zu kriegen, gerade wenn das Rohmaterial nicht großformatig zur Verfügung gestanden hat konnte man das kaum aus freier Hand schlagen.

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinkopf

Hallo Thomas,

schön, dass Du dieses eher unscheinbare Teil zeigst.

Ich hab es bisher nicht im Beuteschema. Ich  bin aber sicher, dass es mir noch nicht
unterkam.
Bei meinen Fundplätzen, die überwiegend mit äußerst dünner Fundstreuung
auf Sandböden sind, hätte ich es aufgehoben.

LG

Jan

Schalk23

 :kopfkratz:      :nixweiss:      was in der Steinzeit alles gab ...

Danke fürs Zeigen!
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

thovalo

Zitat von: Steinkopf in 19. September 2017, 09:45:16
Hallo Thomas,

schön, dass Du dieses eher unscheinbare Teil zeigst.

Ich hab es bisher nicht im Beuteschema. Ich  bin aber sicher, dass es mir noch nicht
unterkam.
Bei meinen Fundplätzen, die überwiegend mit äußerst dünner Fundstreuung
auf Sandböden sind, hätte ich es aufgehoben.

LG

Jan

Hallo Jan!

Solche Steine mit Gebrauchsmerkmalen wurden allgemein lange Zeit über nur selten mit berücksichtigt und es braucht Zeit sie zu "lesen".
Der Platz überlieferte bereits auch einen Retuscheur aus Tonschiefer und eine "Schlagstein-Retuscheur-Kombiniation" aus Quarzit.

Diese Stücke sind ebenso bedeutend für die Interpretation eines Platzes wie die Silices, denn sie überliefern bestimmte handwerkliche Tätigkeiten und Prozessverläufe.


Daher nehme ich gewohnheitmäßig jedes Geröll in die Hand und betrachte es genau. Bei dem besonderen Alter des Platzes lohnt sich der Aufwand des achtsamen Betrahtens der Gerölle ganz besonders.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Danske

Hallo Thomas,

ein eindrucksvoller Beleg mit beachtlichen Schlagnarben. Werde in Zukunft verstärkt auf solche Gerölle achten.

Danke für's Zeigen.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.