Die Schneidenpartie einer Beilklinge aus Feuerstein vom Lousberg bei Aachen

Begonnen von thovalo, 21. Februar 2024, 14:34:13

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thovalo


Moin!

Gestern kamen, neben der vollständig erhalten gebliebenen Siltsteinbeilklinge, noch die Schneidenpartie einer Lousbergbeilklinge und ein als Kernstein genutztes Teilstück einer Feuersteinbeilklinge aus Rijckholtfeuerstein zutage.


Hier Bilder der Beilklingenschneide aus Lousbergfeuerstein. Zwischen den braunen Schichten liegt eine hellviolette Schicht. An Stellen an denen sich noch Schliffpartien erhalten haben, ist das Braun dunkel-orange patiniert. Der Lousbergfeuerstein und Valkenburgfeuerstein ergänzten und ersetzten dann wohl vollständig den Bezug von Ruijckholtfeuerstein aus den Niederlanden. Aus unbekannten Gründen scheint der Zugang zu dieser, bis dahin dominierenden Feuersteinvarietät, erschwert und dann unterbrochen worden zun sein. Der Fundplatz befindet sich an einem Rheinübergang und es ist wahrscheinlich, das von hier aus dann auch einige Beilklingen aus Lousbergfeuerstein weiter in Richtung Westfalen ausgetauscht werden konnten. Da Fundarel weist als einziges im Rhienland den regelhaften Gebrauch von Pfeilschneiden auf. Zusammen mit diesen spezifischen Beilklingen scheinen sie auf eine Kulturgruppe hinzudeuten die aus den Niederlanden hierher an den Rhein gerücklt waroder den Platz zumindest unter ihrem kulturellen Einfluß stand.  Dabei handelt es sich um die "Gruppe/Kultur von Stein", die nach einem Fundort in Belgien benannt worden ist.


http://www.lousberg-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2018/11/4_Bergbau.pdf


Dr. Daniel Schyle hatte die Lousberbeilklingenbelege vom hier gelegenen Gesamtfundarel am Rhein in seine Arbeit über das späte Neolithikum im Rheinland mit aufgenommen. Inzwischen sind wieder einige Abschläge und Beilbruchstücke aus diesem spezifisch gefärbten Feuerstein hinzugekommen.



lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.