Schaftglätter oder etwas zum Schleifen?

Begonnen von feldspat, 08. März 2019, 17:26:34

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feldspat

Servus,
diesen Stein fand ich neben vielen anderen Mahlsteinfragmenten auf einem oberfränkischen LBK-Acker.
Er scheint an einigen Stellen Begegnungen mit dem Pflug gehabt zu haben.
Eine "Furche" ist recht breit (auf einem Bild farblich markiert) und wirkt sehr fein beschliffen. So dass ich hier etwas intentionelles vermute. Aber was?
Beste Grüße
Christian

RockandRole

Hallo Christian,

die Rille sieht jedenfalls intentionell aus. Schaftglätter haben aber eine runde Rille, deine schaut dreieckig aus. Dann kommt noch die Möglichkeit dazu, dass sie zum Schleifen von Knochennadeln oder Ahlen verwendet wurde. Kann man natürlich auch ohne Rille. Sieht auch irgendwie gesägt aus, ich kann mich aber auch täuschen. Vielleicht fällt jemandem noch etwas mehr dazu ein.

Jedenfalls ein tolles Fundstück. Dein Platz gefällt mir gut  :-)


Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Birk

Moin. Ich würde da eher auf Flug gehen. Für Knochennadeln  sieht das viel zu groß aus.

Gruß
  Thomas

thovalo

Zitat von: Birk in 08. März 2019, 19:42:10
Moin. Ich würde da eher auf Flug gehen. Für Knochennadeln  sieht das viel zu groß aus.

Gruß
  Thomas


Demm schließe ich mich nahtlos an!  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Guten Abend,

ja, auch ich kenne das Problem mit solchen steinen (wer nicht?).
Wie sieht die Unterseite aus? Möglicherweise hast du hier immerhin den Unterlieger eine Hand Mühle (Getreidemühle). Seit ich weiß worauf ich achten muss finde ich diese Bruchstücke mit der Ansprache relativ häufig. Daher möchte ich dir an dieser Stelle Mut zusprechen.  :zwinker:

Aktuell scheine ich auf einer germanischen Fundstelle sogar einen aus Mayen zu haben, auch wenn das Fragment relativ klein ist.

LG
Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

hargo


RockandRole

So, ich hab mir das ganze nochmal angeschaut und möchte mich der Mehrheit anschließen. Also allen außer mir  :-D
Solche Aussplitterungen wie man sie an den Seiten sieht, lassen sich wohl nur durch rohe Gewalt erzeugen. Ich habe mich von den geradlinigen Verlauf täuschen lassen.

Pfeilschaftglätter und ,Nadelschärfer' sind eh äußerst selten. Wenn man viel viel Glück hat, darf man einen finden.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

feldspat

Besten Dank an alle :)
Ich kann dem für mich so noch nicht zustimmen. Aber das liegt auch daran, dass ich das Stück vor mir habe und nicht auf die Bilder angewiesen bin.
Für einen Pflug erscheint mir die große Rinne einfach zu gerade und viel zu fein abgeschliffen. Die Oberfläche ist im gesamten schon sehr Plan geschliffen, aber in der Rinne (ca 2cm) besonders fein und gleichmäßig. Bei meinen Eigenrecherchen bin ich im Floss auf Seite 787 fündig geworden. Es werden Schleifwannen für Steinbeile beschrieben. Da ich an dem Fundort bereits flachbreite und schmalhohe Dechselklingen gefunden habe, wäre dies evtl eine Möglichkeit, zumindest für die Schmalhohen aufgrund der Breite der Rinne. Aber evtl ist auch hier der Wunsch Vater des Gedankens. Ich werde auf alle Fälle berichten was das Landesamt vermutet wenn ich den Stein vorgelegt habe.
Anbei nochmal zwei Bilder. Auf dem einen hab ich versucht fachmännisch  :narr: die Rinne mit ihrem Gefälle zu zeichnen und bei dem anderen nochmal die Pflugberührungen in grün und die Rinne in orange.
Beste Grüße
Christian

thovalo



Da ist der Pflug entlag oder wurde der Stein auf anderen Steinen entlang gezogen.  :glotz:


Daran ist nichts zu finden was menschliche Einflüsse erkennen liesse!  :glotz:


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

hargo

Aber, man beachte den Querschnitt. Der ist auf den neuen Bildern zumindest verdächtig  :glotz:
mfg

Wiesenläufer

Moin Christian,

bin auch ein bisschen hin und her gerissen von dem Gedanken, ob natürlich oder nicht. Er sieht auf jeden Fall ungewöhnlich aus.
Vor längerer Zeit hatte ich einen ähnlichen Fund auf einem Steinzeitplatz, allerdings aus Gneis und um einiges größer.
Da hatte ich auch die Frage gestellt,  zum schleifen oder nicht.

Hatte ebenfalls diese glatte, schräge Rillenfläche. Bei meinem Stück ist es wahrscheinlich eine natürliche Falte im Gneis oder einem anderen metamorphen Gestein.
Konnte ihn nicht mehr von der Seite fotografieren, da er beim nächsten Besuch weg war. 

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)