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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Nanoflitter in 07. Oktober 2017, 21:12:11

Titel: Das Ende einer Axt
Beitrag von: Nanoflitter in 07. Oktober 2017, 21:12:11
Dieser Fund stammt von einem vorwiegend bandkeramischen Flurstück im Rhein-Main-Gebiet.
Dieses ehemals wohl durchlochte Hiebgerät beendete, wie viele seiner zertrümmerten Gleichen, sein Leben als Klopfstein.
Dieses unscheinbare Stück hab ich erst zu Haus, nach der Reinigung erkannt. Habe es nur eingesackt, weil es so schön glatt war, und an der Seite fast sowas wie Negative hatte, es entpuppte sich aber als Ex-Bohrung. Ob es sich um Amphibolit handelt, kann ich hier nicht genau sagen. Die Schlifffläche ist richtig glatt, fast quarzitisch, wogegen innen es schon eher wie Amphibolit aussieht. Gruss..
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: hargo in 07. Oktober 2017, 21:23:10
Die "Bohrrillen" sind gerade noch zu erkennen  :super:

mfg
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Nanoflitter in 07. Oktober 2017, 21:27:14
Die Bohrung war wohl auch nicht gerade, muss sanduhrförmig gewesen sein. Wenn ich was gerades reinhalte, liegt es nur in der Mitte auf und links und rechts kann man durchschaun. Dank dir, Gruss..
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: hargo in 07. Oktober 2017, 22:58:15
Dann wäre es beidseitig konisch gebohrt.
Haben sich gut getroffen, in der Mitte. Keine Fehlbohrung!

mfg
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Nanoflitter in 08. Oktober 2017, 08:18:42
Ja, der Übergang wurde wohl weggeschliffen oder ist verrollt. Oder gut gezielt. :-) Gruss...
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: thovalo in 08. Oktober 2017, 11:47:49

Hallo!

Wirklich das "Ende einer Axt": der letzte Rest .... der allerletzte!
Klasse dass Du den noch erkannt und geborgen hast. :winke:


lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Herlitz in 08. Oktober 2017, 11:59:08
 :super:
Das wird schon Amphibolit sein. Hast du mal einen Magnettest gemacht?
Wie lang ist das Loch gewesen, 3-4 cm? Und kannst du den Durchmesser noch ermitteln?
:winke: Sven
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Nanoflitter in 08. Oktober 2017, 12:49:11
Das Loch ist 33mm lang. Durchmesser 20-22mm. Wobei die 10er Lehre nur an einem Ende zu klein ist, also doch nicht doppelkonisch, magnetisch ist es nicht, hab aber auch viele Amphibolite, die das nicht sind. Dank euch, Gruss...
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: queque in 08. Oktober 2017, 13:37:42
Sieht aus, als wäre der Rest noch als Klopf- oder Reibstein verwendet worden.
Grüße
Bastl
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Nanoflitter in 08. Oktober 2017, 14:41:43
Ja, wie oben beschrieben. Danke für die Bestätigung. :super: Gruss...
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: queque in 08. Oktober 2017, 15:30:28
Oh ja, sorry, muss wieder sorgfältiger lesen.
Gruß
Bastl
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Nanoflitter in 08. Oktober 2017, 15:47:50
War keine Kritik, freu mich, dass du es genau so siehst. Gruss..
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Herlitz in 08. Oktober 2017, 18:09:51
Hier mal ein vergleichbares Stück, habe ich aber schon abgegeben. Der Lochdurchmesser war da wohl größer.
Aber auch ein als Klopfer weiter verwendetes Stück eines durchbohrten Amphibolitgerätes von bandkeramischer Fundstelle.
:winke:
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: thovalo in 08. Oktober 2017, 18:26:17

Hallo!

Mit der Ausnahme zweier leider frisch zertrümmerten Exemplare sind die "Reststücke" von durchbohrten Steingerätschaften die ich bislang finden konnte nachfolgend immer auch zum Klopfen verwendet worden. Und zwar auch da wo Flussgerölle unmittelbar und reichlich mit vorkommen.

unter den sekundären "Klopfern" befinden sich zwei mittelneolithische "Setzkeile" aus Aktinolit-Hinrblendeschiefer und sonst Belge spätneolithischer  Axtklingen aus verschiedenen Felsgesteinvarietäten.


lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Herlitz in 08. Oktober 2017, 19:54:07
Zitat von: thovalo in 08. Oktober 2017, 18:26:17
Hallo!

Mit der Ausnahme zweier leider frisch zertrümmerten Exemplare sind die "Reststücke" von durchbohrten Steingerätschaften die ich bislang finden konnte nachfolgend immer auch zum Klopfen verwendet worden. Und zwar auch da wo Flussgerölle unmittelbar und reichlich mit vorkommen.

unter den sekundären "Klopfern" befinden sich zwei mittelneolithische "Setzkeile" aus Aktinolit-Hinrblendeschiefer und sonst Belge spätneolithischer  Axtklingen aus verschiedenen Felsgesteinvarietäten.


lG Thomas  :winke:

Das ist bei meinen mitteldeutschen Funden nicht so. Da gibt es bei 39 altgebrochenen Geräteresten aus Aktinolith-Hornblendeschiefer 9 mit eindeutigen Spuren, die auf einen weiteren Gebrauch als Klopfstein schließen lassen. Bei den 10 Trümmern mit Bohrlochrest sind es gerade mal zwei!
:winke: Sven
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Nanoflitter in 08. Oktober 2017, 20:17:39
Ich finde auch sehr viele kleine Bruchstücke, da relativiert sich das natürlich. Man müsste da eher die fürs Klopfen brauchbaren Stücke ins Verhältnis setzen. Gruss..
Titel: Re:Das Ende einer Axt
Beitrag von: Herlitz in 10. Oktober 2017, 08:42:08
Zitat von: Nanoflitter in 08. Oktober 2017, 20:17:39
Ich finde auch sehr viele kleine Bruchstücke, da relativiert sich das natürlich. Man müsste da eher die fürs Klopfen brauchbaren Stücke ins Verhältnis setzen. Gruss..

Da hast du sicher Recht. Denn hier spielt die Größe sicher eine Rolle.
Bei meiner "Statistik" habe ich die Größe außer Acht gelassen. Aber es sind auch einige Stücke dabei, die sich von der Größe und Form durchaus zum Klopfen geeignet hätten, jedoch keine solche Zweitverwendung fanden.
Ich hatte aber auch schon eine kleine intakte Dechselklinge, die vermutlich zum Klopfen verwendet wurde.
:winke: Sven