Servus,

wir können sammlen wie die Bekloppten - die Zahl der Artefakte nimmt trotzdem exponential zu!
Die Neulinge auf dem Acker sind aber meist keine wertvollen Boten vergangener Zeiten, oft handelt es sich um Schnipsel von Wohlstandmüll, der kleingeschreddert als "Dünger" oder "Bodenverbesserer" eingebracht wurde.

Hier sind einige Beispiele:

Das häufigste und widerwärtigste Scheinartefakt ist das dorsalgratige Mülltütenschnipsel vom Typ Obourg. Es kommt ganzjahrig vor und ist immer wieder für einen Bückling gut. Im Bild seht ihr einen Abschlag von der schwarzen Tüte, häufig sind aber auch Kratzer und es gibt sogar Klingen.



Ein rares Fundstück ist das dechselklingenförmige Gummibällchenfragment.



Neben synthetischen Blendern kommen auch natürlich entstandene Blickmagnete vor, die den Sammler in den Bann ziehen. Beispiel: auf der mesolithischen Stelle Hambach 1 gibt es nur wenige Mikrolithen. Die sind fast alle vom Typ "einfache Spitze" oder "Segment". Zudem ist dort alles Feuersteinmaterial braun patiniert. Justament hat sich dort ein Baum angesiedelt, der produziert Segmente zu tausenden und abertausenden.



Dort, wo man MK sucht, taucht natürlich das Pappelblatt in Abschlagkratzerform auf, sogar in zonierter Ausfertigung. Hiefür läuft man auch gerne mal 10 Schritte nach links oder rechts.



Spinne ich oder hat kennt man diese Probleme!

HG
RP

OOOOOH ja die kenne ich auch
Oft denkt man a schöne Silexklinge oder so ,und dann teuschend ähnlich a kleines Stück Plane die etwas feucht ist und deshalb soo ähnlich aussieht!
Oder die dämlichen Patronenhülsen sehen auch oft aus wie Bronze!

Oft auch so kleine dünne Stöcke oder so die sehen oft aus wie a Nadel

....meine Liebsten sind die hinterlassenschaften von Vögel    Schöne Patina! Oh verbranntes Teil!  Muß ich aufheben!!! Wenn sich die Patina dann als löslich erweist, ringe  ich mit meinen Gefühlen ..... Liebe ich die Natur immernoch?      Zu Hause angekommen schaue ich dann nach dem Amselpärchen im Garten ..... Ja, ich liebe alles an der Natur   


Rikke

  Ach, was kann ich das nachvollziehen..., die lieben Weidenblättchen... 

Ja, die verd.... Pappelblätter kenne ich auch. 

Da gibt es einen Acker, wo ich mal dachte 10.000 Mikrolithen gefunden zu haben, da ich mal eine richtige in genau der gleichen grösse und Farbe auf der Stelle gefunden hatte.

Alle waren aber (nehme ich mal an.... ) Pappelblätter. 

Habe nach dem Aufsammeln von Nummer 20 aufgegeben, und bin wütend nach Hause marschiert !!

Das kenne ich auch. Was habe ich schon Kniebeuge auf dem Acker gemacht, um dann in die Vogelscheiße oder nach Blättern zu greifen.
Besonders wenn der kalte Wind die Augen so schön tränen läßt...
Ein zerregnetes Raubvogelgewölle oder Fuchshinterlassenschaften können fast perfekten Leichenbrand abgeben.

Hallo Allerseits,

ja, das sind die Sekunden, wo einem dann auch schon mal ein Frustschrei rausrutscht. Alles erlebt. Die schwarzen Plastikfolienfragmente stammen aber nicht von Mülltüten sondern von Abdeckfolien, die offensichtlich nach dem Verbrauch des Abgedeckten nicht mehr zum Verantwortungsbereich der Agrarindustriellen gehören. 10 Jahre später sind sie dann zu dieser Größe verwittert. Sie werden noch kleiner werden, aber nie ganz aus dem Boden verschwinden.

Was mich bisher am meisten beeindruckt hat war ein perfekt retuschierter Kratzer aus einem grünen Flaschenboden. Ich habe ihn leider nicht mehr zum Zeigen. Aber nachdem die heutige U20 neuerdings auch nahezu alle Feld- und Wirtschaftswege mit zerschlagenen Flaschen irgendwelcher Bier-Mix-Getränke übersät, werden wir, und besonders unsere Nachfolger, bestimmt noch öfter über abgenaddelten Scherben fluchen, die wie Mikrolithen o. ä. aussehen.

Nach den ersten paar Griffen in die Fasanenkacke habe ich Lotto gespielt, dachte es bringt Glück. Es hat aber Nichts gebracht. Heute passiert es immer noch und ich kann dann grinsen. Warum auch immer.

Gute Nacht und Gruß vom Niederrhein,

Fritz.