Bitte um Bestimmungshilfe 6

Begonnen von Steinereihe, 28. Juni 2013, 01:25:51

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Steinereihe

Danke Danke,

Alle Info wilkommen!!!!!!!!!! Ein Meso Spitze?

Steinereihe  :-)

p.s. "Fundplatz in Limburg (Niederlande) genau bekannt"

Steinkopf

Im europäischen Raum sind Projektile - zumeist als Leitartefakte - in ihrem regionalen
und zeitlichen Vorkommen recht gut beschrieben.

Dieses Stück ist wohl nicht aus baltischem Flint und sollte im regionalen Kontext betrachtet werden.

Jan

Steinereihe


Danke Jan,

Es gibt ein Zeichnung in 'De steentijd van Nederland' die etwa so aussieht.
Diese form und mehr invasiv retusschiert als Federmesser Spitzen. Meso.

Habe aber keine andere Abbildungen gefunden und habe vorher auch noch niemals so eine gesehen.
Deswegen eingestellt.

Ich denke das den Flint teilweise von Belgien transportiert worden ist

Steinereihe

queque

Ein traumhaftes Stück. Die Maße bzw. das Gewicht wären hilfreich.

Gruß
Bastl

Steinkopf

#4
Bei unsicherer Fundgeschichte (alte Sammlung etc.) bin ich lieber zurückhaltend.
Ein solches Stück kann auch aus Nordafrika oder sonstwoher kommen.
Das Material ist zumindest vieldeutig.
Hinzu kommt, dass die Bilder hinsichtlich der Farben täuschen können.

Artefakte sind nicht wie Briefmarken oder Münzen vom identischen Druck- oder
Prägestock gefertigt und eindeutig nach Bild bestimmbar.

Ich will damit sagen, dass zwei  verschiedene Flintwerker an verschiedenen Stellen
der Erde zu unterschiedlichen Zeiten eine solche Spitze angefertigt haben können.
Spitzen wie diese liegen auch bei Mineralienbörsen im 'Afrika-Karton'.


Jan

Steinereihe


Hallo Jan,

Diese Spitze kommt direkt von seinen Finder! Ich garantiere er wuerde NIEMALS Stuecke einmisschen in Material von de Banen.
Er hasst es, das es Leute gibt die das tun wuerden!!! Und er hat andere Leute die Franzoesische MP Stuecke als Hollaendische Funde vorgestellt haben offentlich schwer kritiziert. Es ist wirklich von Limburg. Die Farbe ist grau.

Steinereihe


Saxaloquuntur

Sie sollten froh sein, dass diese Vorstellung hier so zurückhaltend besprochen wird. Das spricht für die Leute, die es dennoch tun im Positivsten Sinne. Ich habe keine Ahnung, wie in den Niederlanden mit Bodendenkmälern und Funden um gegangen wird. Wenn ein Sammler sich mit den Archäologen zerstreitet und dann seine Sammlung aufteilt und verschenken kann, da darf man sich doch fragen, was ist denn da los??? Ich habe jedenfalls ein Problem damit. Meine Welt ist das nicht. Das wars dann von mir. SaX

Steinereihe



Hallo Saxaloquuntur,

In den Niederlanden ist es wirklich ganz anders als in Brandenburg.
In Holland kann man sammlen und die Stuecke behalten, obwohl 50% der Stuecke oder 50% der Wert der Stuecke fuer den Landeigentuemer (oft den Bauer) ist.
Oft hat den Bauer aber kein Interesse an Flint und bekommt man relativ einfach sein Zustimmung die Sammlung ins gesammt zu behalten.

Wichtige Sammlungen enden oft ins Museum, bevor oder nach den Tod des Finders. Es gibt aber auch amateurarchaeologen-familien wo die Stuecken weiter und weiter vererben. Die Archaeologen kommen in den Niederlanden oft 'zu Hause' um Stuecke zu bestudieren oder zu Leihen. Mann sagt hier scherzend das die Amateurs sammlen und die Archaeologen publizieren. Wenn die Zusammenarbeit gut klappt werden die Amateurfunde denn recht gut dokumentiert und publiziert.
Viele Sammler geniessen die Stuecke beims Leben, haben aber ein Museum ins 'Testament'. Sammlungen gehen aber auch oft von Sammler zu Sammler, damit die Steine in 'interessierte Handen' bleiben und nicht pro Stueck durch uninteressierte Familie auf Ebay verkauft werden.

Aufteilen wuerde ich selber nie machen. Das macht keinen Sinn. Die andere Sammler findet es aber gut wenn ich die andere Stuecke dokumentiere und fotografiere. So das wird noch ein bisschen zusammen kommen.

Alles Gute,

Steinereihe


Steinkopf

Andere Länder - Andere Sitten

Steinereihe


Genau! So, ich versuche in Deutschland so mit den Brandenburger Denkmalamt zu arbeiten wie es hier passt.
Wenn Dr. Wacker sich meine Brandenburger Stuecke angesehen hat melde ich mich wieder.

In Holland bin ich natuerlich frei mich wie ein Hollaender zu verhalten!

Alles gute,

Steinereihe

Saxaloquuntur

Ihr Deutsch macht ja auch sehr große Fortschritte, aber so eine "Art von Sammlung "ist hierzulande nicht nur befremdlich, sondern sinnfrei. S.

Steinereihe

#11
Hallo S.,

Danke! Ja, da sind wir uns einig. So eine Sammlung ist eine Hobby ohne wissenschaftlichen Sinn.
Aber es ist sicherlich eine Lern-sammlung!!!!

Ich sehe jetzt schon etwas besser wie Bearbeitung/Retuschierung aussieht.

Danke & Gutfund,

Steinereihe

queque

Zitat von: queque in 28. Juni 2013, 11:57:12
Ein traumhaftes Stück. Die Maße bzw. das Gewicht wären hilfreich.

Gruß
Bastl

Danke für die Angaben. Aber du hast ja Recht: Maße und Gewichte sind bei Projektilen jeder Zeitstellung völlig unerheblich  :nono:

LG und Tschüss
Bastl

Kelten111

Zitat von: Saxaloquuntur in 29. Juni 2013, 13:23:15
Ihr Deutsch macht ja auch sehr große Fortschritte, aber so eine "Art von Sammlung "ist hierzulande nicht nur befremdlich, sondern sinnfrei. S.

Ja so ist es !!

Mfg  :winke:

Steinereihe

#14
Hallo, Maße und Gewicht sind: 34 x 9 x 1 mm, weniger als 1 Gramm.

Ein Sammler hat von dieses Grundstueck etwa 1000 Artefakten gesammelt.
Es wuerde doch interessant sein zu dokumentieren was die Ratio der unterschiedliche Grundformen ist fuer diese 1000 Stuecke?

Es gibt unterschiedliche Spitze, Schaber, Bohrer, Stichel, Flachstichel, Lamellen, Klinge, Abschlaege.
Konnte es nicht auch wissenschaftlich interessant sein zu wissen in welche Ratio die sich zu einander verhalten?

Schoene Gruesse und Gutfund,

Steinereihe

Steinereihe

#15
Ich habe heute auch noch ein Buch mit sehr viele Holland-JP Zeichnungen zugeschickt bekommen.

Diese Spitze aehnelt auch Kremser Spitzen. Die sind JP, an beide Lateralseiten retuschiert, werden zusammen mit Federmesser gefunden, auch in Limburg, sind aber selten.

Steinereihe

Saxaloquuntur


Ein Sammler hat von dieses Grundstueck etwa 1000 Artefakten gesammelt.
Es wuerde doch interessant sein zu dokumentieren was die Ratio der unterschiedliche Grundformen ist fuer diese 1000 Stuecke?

Es gibt unterschiedliche Spitze, Schaber, Bohrer, Stichel, Flachstichel, Lamellen, Klinge, Abschlaege.
Konnte es nicht auch wissenschaftlich interessant sein zu wissen in welche Ratio die sich zu einander verhalten?
[/fon
t][/font]

Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Die Voraussetzungen dafür sind schon versemmelt. Sax.


Steinereihe

#17
Hallo S.

Auch viele archaeologische Grabungen in den 70-er Jahre waren suboptimal.
Heute macht man das besser.

Das war eine andere Zeit, ohne GPS, 3-D Einlesung, 'small-mesh-size wet-sieving' etc. etc.
Die Amateurs haben damals anders gesammelt wie man das heute macht. Ja klar.

Aber wenn von viele Fundorte die ratios der unterschiedliche Grundformen bekannt ist, und Vergleiche mit Strafiziert gefunden Stuecke moeglich sind, dann entsteht aber doch ein Bild.
Suboptimal aber doch.

Danke & Gutfund,

Steinereihe

Saxaloquuntur

"...dann entsteht aber doch ein Bild.


Danke & Gutfund,

Steinereihe "


Für wen und wofür?
Die Oberflächenfunde sind verschleppt, aus dem Zusammenhang gerissen, wie ich denke nicht ein gemessen, sie sagen nicht dokumentiert, der Wissenschaft die sie unberechtigterweise zu bemühen versuchen verloren, kein verwertbarer Datensatz ist dazu entstanden, kann Gott weiß wo her sein - Wertlos! Da kann man jetzt seiner eigenen Egomanie (geistigen Onanie) frönen, oder sein Zeug gleich bei ebay kaufen, das macht keinen Unterschied, muss sich auch nicht mit Beifunden plagen.  Deswegen bin ich gleich aus gestiegen, aber meine Meinung zu solcher Art von Sammlungen werde ich dennoch äußern, auch wenn ich fast glaube, dass sie ganz bewusst den Moralisten in mir provozieren.  Die weit meisten von uns sind zwar keine Wissenschaftler, doch arbeiten systematisch der Wissenschaft zu und erhellen die Geschichtskenntnisse im eigenen Umfeld und damit im Allgemeinen, respektieren den Denkmalschutz und gehen verantwortlich vor. Mögen ihre Stücke noch so interessant oder spektakulär sein, ist es nicht das, was Aufmerksamkeit verdient. Es ist mir wichtig ihnen zu sagen, dass ich Fundstücke der Fundstücke willen verurteile, mehr nicht. Das unterscheidet sich für mich durch nichts von Raubgrabungen. SaX

Steinereihe


Hallo S.

Vielleicht verstehen Sie wass ich meine wenn Sie desfolgende lesen (pdf dieser Publikation ist einfach auf den Net zu finden):

Zur Auswertung steinzeitlicher Oberflächenfundplätze
F e d e r m e s s e r — Z i v i l i s a t i o n u n d M e s o l i t h i k um
Von HERMANN SCHWABEDISSEN, Schleswig
Mit 3 Abb. im Text.
Z u s a m m e n f a s s u n g . Die Auswertung steinzeitlicher Oberflächenstationen muß mit
Vorsicht erfolgen, weil günstige Siedlungsplätze off mehrfach bewohnt gewesen sind. Es gibt
aber Kriterien, deren Beachtung die Gefahr von Fehlschlüssen weitgehend ausschaltet. Folgende
Hauptgrundsätze sind zu beachten:
1. Genaue Kenntnis der Originalfunde von genügend zahlreichen Stationen eines möglichst
großen Gebietes.
2. Vergleich mit stratigraphisch gesicherten Horizonten und ,,geschlossenen Funden".
3. Beurteilung der Fundplätze nicht nach Einzeltypen, sondern nach ,,Artefaktkomplexen".
Unter ,,Artefaktkomplex" wird die Vergesellschaftung von Funden verstanden, die nach
Zahl, Form, Material und Bearbeitungstechnik so mannigfaltig wie möglich sind, wobei das
Zahlenverhältnis eine wesentliche Rolle spielt.
Von französischer Seite wurde ein Verfahren zur
Veranschaulichung der Artefaktkomplexe mittels graphischer Darstellung vorgelegt (Abb. 1 u. 2),
das auch für die Auswertung von Oberflächenstationen große Bedeutung hat.
Die Beachtung obiger Grundsätze macht es möglich, mit Hilfe von Oberflächenfundplätzen
Fragen zu beleuchten, für deren Lösung sonst keine Voraussetzungen vorhanden sind. Das wird
an Beispielen der spätpaläolithisch/mesolithischen Kulturentwicklung in Nordwesteuropa erläutert.

Neuere Forschungsergebnisse brachten eine Bestätigung der auf Grund der Flinttypologie
gewonnenen Resultate. So wird folgendes erhärtet:
1. Die Federmesser-Zivilisation beruht nicht auf der willkürlichen Auslese aus mesolithischen
Stationen, sondern stellt eine selbständige Kulturgruppe vom Charakter eines ausklingenden
Magdalenien dar.
2. Die Hamburger Kultur gliedert sich in eine ältere und eine jüngere Stufe.
3. Im Mesolithikum lassen sich kern- und scheibenbeilführende von rein mikrolithischen
Fundgruppen scheiden. Auch innerhalb der Mikrolith-Zivilisation sind verschiedene
Gruppen vorhanden.

Steinereihe

#20
Hallo Forum,

Ich moechte gerne noch etwas lernen ueber diese Stuecke (BuB 1-6).
Bestimmungshilfe und Info ueber die Bearbeitungsweise etc. bei diese Stuecke waere Supertoll!!!

Danke & Gutfund,

Steinereihe

Saxaloquuntur

#21
Jetzt sehe ich klarer. Ich erkenne einen Widerspruch. Ich will Ihnen auch sagen, worin der besteht. Sie wollen ja etwas lernen, wie Sie schreiben.

Sie erkennen, dass so eine Sammlung keine Basis für wissenschaftliche Arbeit stellt, ohne wissenschaftlichen Wert sei, wie sie schrieben. Das räumen Sie erfreulicherweise ein... erheben aber durch den letzten Beitrag deutlich geworden quasi wissenschaftliche Ansprüche, bzw. die Sammlung nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten (aus dem Jahre 1955) aus zu werten. Scheinbar haben Sie den guten alten Schwabedissen selbst nicht ganz gelesen, sonst müssten Sie erkennen, dass Ihre Vorgehensweise:
1. anmaßend wirkt. 2. unmöglich ist. Es sei denn, sie hätten die von Schwabedissen für eine 1. sinnvollle Auswertung notwendigen Zugriffe auf den gesamten Fundstoff des zu bearbeitenden Raumes (Anfassen möglich) 2. eine genügende Anzahl von Fundplätzen eines genügend großen Raumes zum Vergleich und bei der Aufnahme der Artefakte eine engräumige 3. Trennung vor genommen. 4. müssten Sie die Möglichkeit haben, ein vergleichendes Studium von verschiedenen Bodenarten, sowohl von der Oberfläche als auch in den Böden haben, und mit 5. gesicherten stratigrafischen  Horizonten vergleichen zu können. Resume: Letztlich können Sie wohl nur etwas sinnfrei die Einzeltypen vergleichen, was Schwabedissen schon 1955 für sinnlos erachtet. Gerade vor dem ausschließlichen Vergleich von Einzeltypen warnt Schwabedissen ausdrücklich und hat damit bis heute Recht behalten!
Ich fürchte, sie haben sich mit der Auferlegung einer akademischen Kür vor der Pflicht ganz schön was vorgenommen.
Werden Sie Ihre Ergebnisse publizieren?
In meinen Augen sind das naive Spielerein, die allenfalls einen wissenschaftlichen Anstrich haben, keine ernsthaften Forschungen und damit der Beweis dafür, dass es wichtig ist grundlegende archäologische Standards ein zu halten, Funde zu melden und was ich von den holländischen Schutzgesetzen halten soll behalte ich lieber für mich. (Jede Form von Gott bewahre mich vor 220 Folgen der Steinereihe) SaX

Steinereihe


Lieber Saxaloquuntur,

Mein Ziel ist nicht in die Schuhe der Archaologen zu treten. Die laufen da viel besser in eigene Schuhe.

Mein erstes Ziel ist Artefakten von Geofakten unterscheiden zu lernen/koennen.
Damit konnte ich dann etwas selektiver aufheben an meinem Fundort in Brandenburg.
Damit wuerden meine Forumbetraege vielleicht auch schon ein bisschen weniger nerven/Geduld fragen.
Ist ja auch Schade wenn mann die Artefakten liegen lasst und die Geofakten mitnimmt!

Mein Zweites Ziel ist Artefakt-Typen von einander unterscheiden zu lernen/koennen. Jetzt habe ich einen JP Lernsammlung im Hand und ein tolles Buch mit viele hunderte Zeichnungen von JP Artefakten. CF hat mir geraten die Steine mit solche Zehnungen zu vergleichen, und das hilft schon gut und macht auch spass! Worum brauche ich hier im Forum doch nicht zu erklaeren denke ich.

Ich denke andere Anfaenger hier im Forum haben ja auch solche Ziele, deswegen stellen wir ein und fragen wir Geduld und Hilfe.
Auch CF hat mit fragen angefangen und sehe was fuer ein Kenntniss und total tolle Website er gebaut hat!

Ich kann nur 1000 Stuecke dieser Fundplatz anfassen. Es gibt noch zwei Brueder die da auch gesammelt haben und die scheinen 10.000-en Stuecke zu haben, damit habe ich aber noch nicht verabredet. 1000 ist damit gleichzeitig viel und wenig und wir sind uns einig das die Qualitaet einer Analyse steht oder fallt mit der Qualitaet der Data womit man anfangt. Das Zahlenverhältnis der verschiedene Grundforme ist aber fuer viele Federmesser Fundorte publiziert. Damit kann mann eine meta-analyse machen und sehen wie 'meine Sammlung' da herein oder herausfallt. So etwas macht mann weil mann neugierig ist.

Die Federmesser Lager Schichten von de Banen sind jetzt unzugaenglich unter diesem Naturreservat bewahrt. Es gibt in Holland Schutzgesetzen die in-situ bewahren wichtiger finden als aufgraben.

Anmaßend war meinen Beitrag nicht gemeint, ich wollte nur meine Neugier nach die Zahlenverhältnis erklaeren und die Herkunft meiner Gedanke darueber zeigen.

:back2:
:glotz:

Alles Gute,

Steinereihe



Saxaloquuntur

#23
o.k. Ich würde aber CF zugute halten, dass er seine Kenntnisse nicht (nur) hier im Forum erworben hat, aber vielleicht hatten Sie ja mehr Gelegenheit seinen Werdegang zu verfolgen als ich.  Tipps für erfolgreiche und sinnvolle Vorgehensweisen müssen Sie ja nicht annehmen. Ich hatte ihren Lernhunger/Wissensdurst  überschätzt. S.

Steinereihe

#24
Ha S.

Es ist klar das CF sehr viel Originalliteratur gelesen hat. Ich habe nicht geschrieben das er seine Kenntnisse nur von Forum hat.

Back to Topic war ja ernsthaft gemeint.

Aber wenn wir jetzt ja doch abwandern und nicht zur Bestimmung kommen, frage ich dich gerne, was du eigentlich so mit deine Funde gemacht hat. Schon alles publiziert und an Denkmalamt/Museum geschenkt?

Alles Gute

Steinereihe

Saxaloquuntur

Ich bin jemand, der versucht Anderen nur solche Ratschläge zu geben, die ich auch selbst lebe und von denen ich überzeugt bin, dass sie richtig sind. Alles im grünen Bereich. Bei uns in Deutschland gibt es einen Unterschied zwischen Denkmalpflege, Archäologie und Museum. Archäologen sind keine Vitrinenfüller und Angestellten der Museen, sondern betreiben eine Wissenschaft. Deshalb passen Ihre Fragen nicht. Es sind nicht "meine Funde," über die verfügt der Eigentümer. SaX

Steinereihe


Hallo S.

In Holland haben Archaeologie Professoren oft ein 'Doppeljob', sind auch taetig fuer ein Museum fuer Uhrgeschichte oder so. Die Museums (zum beispiel unser nationalmuseum RMO) haben auch archaeologische Forschungsteams und Forschungsverantwortlichkeit. Ist in die UK auch so. Ich denke das die Museumwelt und Universitaetsarchaeologie in Deutschland auch miteinander verknuepft sind.

Unsere Museums erben viele Amateursammlungen und haben die Pflicht die so gut wie moeglich dokumentiert zu bewahren. So ein Stueck geht von Acker nach Finder, dan gemeldet beim Denkmalamt, geht dan abhaengig von Land/Bundesland nochmal zurueck zum Finder, oder bleibt im Archive des Denkmalamts (Brandenburg)? Oder letztendlich (hoffentlich) in Museumarchiv (vererbt). Meine Frage war nur wie das so genau geht fuer die Stuecke die du gefunden hast. Macht jemand damit Aracheologische Forschung? Und ist gesichert das die letztendlich in einem Archiv enden?

Alles gute, Steinereihe 

Saxaloquuntur

#27
Ich sagte schon, alles im grünen Bereich. Sowohl was Bearbeitung, als auch Publikation und Magazinierung angeht. Es spricht nichts dagegen, dass in Museen Archäologen an gestellt sind oder das Land selbst Museen betreibt. Wenn das Land auf die Oberhoheit Denkmalschutz- und pflege besteht, dann ist es nur logisch, dass sie selbst auch ihre Arbeit öffentlich darstellen. Manchmal leider auch müssen. Es ist das Los der Bodendenkmale, dass immer auch eine Preisgabe an Plünderer mit egoistischen Motiven verknüpft ist, aber da sie mit öffentlichen Mitteln arbeiten, müssen die Ergebnisse auch veröffentlicht werden. Der gängige Satz man könne nur schützen was man auch kennt ist meines Erachtens falsch, aber das Argument der Grabungswütigen. Was einmal in der breiten Öffentlichkeit bekannt ist, ist auch dem Zugriff Dritter aus geliefert und für viele Denkmale im Boden wäre es besser gewesen man hätte sie nicht zu Unzeiten entdeckt. Das moderne Internet beschleunigt diesen Prozess. Die Inventarisation der Denkmalpflege ist mit Sicherheit kleiner als die archäologische Landkarte der Sammler und "Hobbyisten", die lediglich ihre eigene Sammlung vergrößern. Ich glaube Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Archäologen genau so mit der Denkmalpflege hadern wie die selbsternannten Forscher, weil das Zeug zum Schutz im Boden bleiben soll, weil sie selbst gerne den Spaten ansetzen wollten. Aber das führt an dieser Stelle zu weit. Die Landesarchäologie führt viele Disziplinen zusammen und diese Synthese kostet sehr viel Geld. Geld, das nicht vorhanden ist. Hut ab, wenn in den Niederlanden die Denkmale dann besser gleich im Boden bleiben, hat auch große Nachteile, aber wenn das Geld für Konservierung und Auswertung/Bearbeitung fehlt...einen Königsweg gibt es nicht. Museen, so sie nicht Ländersache sind, haben nur selbst auferlegte Pflichten. Sie können ausstellen was sie wollen. Die Landesmuseen repräsentieren die Arbeit der Landesarchäologen, Museen und Museen sind nicht dasselbe. Da sind private Träger oft sehr viel mehr mit der Selbstdarstellung beschäftigt, als mit vernetzten Zielen. Über Beamte will ich mich nicht auslassen, aber nicht jeder Professionelle ist auch eine Leuchte seiner Zunft. Jeder Archäologe, jedes Forschungsteam greift in den Denkmalschutz ein und muss seine Grabungen genehmigen lassen, das zählt zu der sogenannten "Systematischen Forschung" bzw. Nachsuche, die in jedem Fall einer Genehmigung bedarf. Das was ich mache ist auch genehmigt. Ich mache einen Teil dieser genehmigten Forschung. Damit wissen Sie aber weit mehr über mich als das Forum über Sie. Saxaloquuntur.

Steinereihe

#28
Hallo Saxaloquuntur,

Sehr vielen Dank fuer die schoene Erklaerung! Sind wir uns schon wieder einig. Die veroeffentlichung von Fundorten kann sehr problematisch auswirken. Hier in Deutschland gibt es denn die 'Rauber', in NordAmerika kommt dann noch die mutwilliche Vandalismus dazu, von Leute die etwas gegen die ursprungliche Einwohner haben, und die Denkmale dann gerne zerstoeren oder sogar vernichten.

Vielleicht sollte man in Publikationen die wissenschaftliche Ergebnisse beschreiben, ohne 'zu genaue' Fundortangaben zu machen. Vielleicht sollten die GPS Daten nur fuer Archaeologen einfach zungaenglich sein in Universitaets-Datenbanken.

In Frankreich ist die Geldstrafe fuer Oberflaechesuchen einige tausenden Euros, fuer graben gibt es Gefaengnissstrafe. Vielleicht brauchen wir hier auch so etwas fuer alle nicht-ehrenamtliche/genehmigte Sucherei? Wir haben hier auch Forummitglieder mit 100 (oder so) Faustkeile aus der Dordogne... Frage ich mich auch was mit solche Sammlungen letztendlich passiert 50 Jahre von heute. Ein Lokales Museum (Fr) ins Testament vielleicht? Wie schon gesagt, das ist die Hollaendische Art und Weise, (geniessen beim Leben, aber letztendlich doch abgeben).
Ob solche Ferienfunde oft lokal gemeldet worden frage ich mich aber.

In het Zeeuws Museum in Middelburg hat es ein Ausstellung gegeben: Ungemeldete Archaeologische Funde: Den ganzen Raum mit viele Vitrinen und viele von diese kleine Funde Anzeige: 'Pfeilspitze, neolithisch' und so weiter, aber denn die ganze Ausstellung ohne Stuecke. Alle Vitrinen Leer! Ein klares Statement. Wissenschaftlich unbekannt, ist noch beim Finder.  

Schoene Gruesse

Steinereihe

p.s. in meine erste (vorstellungs)Beitrage habe ich meine Interessen geaussert. Die habe ich noch immer. Meine Lieblingsfarbe und so weiter fuege ich gerne noch hinzu. Schick mich gerne ein PM mit Wuenschliste. Aber ich bin hier zuerst fuer Bestimmungshilfe, es ist doch kein Facebook!

Saxaloquuntur

Wenn Sie Fragen stellen, antworte ich höflicher weise. Ich habe das gesagt, was ich denke und sagen musste und werde zur Bestimmung nichts beitragen, was Sie jetzt vielleicht besser verstehen. Das sollen die machen, die daran Interesse haben und ihren Intentionen trauen, bzw. einen Sinn darin erkennen. Viel Erfolg. S.