Axtfragment

Begonnen von Nanoflitter, 16. Dezember 2017, 18:00:47

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Nanoflitter

Dieser Fund stammt von einem vorwiegend bandkeramischen Flurstück im Rhein-Main-Gebiet.
Fragment einer Axt aus Amphibolit. Anbei noch ein Mahlsteinfragment und ein Stück Klinge. Gruss...

Wiesenläufer

Moin,
sehr schön.  :smoke:
Hat man auch nicht oft. Danke fürs zeigen.  :Danke2:
Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Ja, ich hab noch nie was mit Loch gefunden :heul:

Die Bohrung deutet zwar eher auf Rössen, durchlochte Dechsel gab es aber auch schon in geringerer Zahl in der LBK.

Das Klingenbruchstück dürfte aus Rijckholtflint sein, der eher in die LBK passt. Im Mittelneolithikum fand in unseren Breiten eher Rullenfeuerstein Verwendung.

Gruß
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

Nanoflitter

Dank euch, Rössen war hier auch vertreten(keramisch belegt), es gab schon etliche Fragmente mit Loch hier, mache eher früher, manche später zu datieren. Oft ist aber um das Loch nicht genug Substanz, um überhaupt eine Ansprache machen zu können. Mit Rössen liegst du hier sicher richtig. Gruss..

Kelten111

Schön 1 :super:
Wieso deutet die Bohrung auf Rössen hin ?
Hab ich noch nie gehört ?!

Mfg

queque

Sehr fein!
Könnte tatsächlich ein Fragment eines rössener Setzkeils sein.
Auf sowas warte ich schon 15 Jahre...
LG
Bastl

Nanoflitter

Ein ganzes gelochtes Objekt hab ich auch noch nicht. Die fallen auch wahrscheinlich jedem Laien ins Auge. Natürlich ist ein Loch kein Indiz für Rössen. Aber eine durchlochte Axt würde ich eher nicht in die LBK stellen. Das Fragment deutet schon auf eine Axt mit Schneide parallel zum Stiel hin. Gruss..

hargo

#7
Zitat von: Danske in 16. Dezember 2017, 18:21:15

....Das Klingenbruchstück dürfte aus Rijckholtflint sein....


Mediales(?) Klifra aus Typ Rijckholt, schliesse ich mich an.

mfg

psearch

Ja, definitiv Rijckholt-Feuerstein.

thovalo

#9
Zitat von: queque in 16. Dezember 2017, 21:36:49
Sehr fein!
Könnte tatsächlich ein Fragment eines rössener Setzkeils sein.
Auf sowas warte ich schon 15 Jahre...
LG
Bastl

Ich schließe mich dem an. Sie finden sich zumeist in einem solchen Zustand weil sie wohl weitgehend abgeschliffen und bis zum Bruch im Bohrloch genutzt worden sind. Von den drei im Rahmen eines Projektes gefundenen Belegen Rössener Äxten, es handelt sich in den typologischen Merkmalen um Axtklingen, waren zwei noch weiter sekundär als Klopfsteine verwendet worden. Das war erstaunlich, denn direkt am Rhein gab es Massen passender Gerölle für diesen Zweck (als Klopfsteine), die auch hundertfach dazu genutzt und hinterlassen worden sind. Eine von vielen rätselhaft erscheinenden Verhaltensweisen aus unserer rückblickenden Perspektive.

Im Norden der Stadt Düsseldorf fanden sich ein riesiges kaum genutztes durchbohrtes Exemplar sowie eine in der Bohrung aufgegebene und noch nicht überschliffene gewaltige Vorarbeit. Dort lag wohl ein Zentrum der Rössener Expansion vom Mittel- an den Niederrhein.

Ich denke, da man sie eh nur in Rössener Fundzusammenhängen auffinden kann und sie auch da ggf. nur mit besonderen Tätigkeiten verbunden waren, finden sie sich nicht allzu häufig.  


lG Thomas  :winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Servusle,

man kann diese ´Keile´ in Zusammenhängen der Rössener Kultur finden. Nicht vergessen darf man aber, dass sie auch in der Großgartacher und in der Hinkelsteiner Kultur vorkommen, die Tradition also schon vorher los ging. Nano´s Suchgebiet würde auch sehr gut dafür in Frage kommen.

Aber wenn noch keine entsprechende Keramik vorliegt, bleibt es wohl erst einmal bei Rössen  :-)

Bestätigen kann ich auch, dass sie meist ziemlich weit gebraucht wurden. Unsere 2 Belege sind sind kaum mehr halb so groß wie dieses.

Liebe Grüße Daniel 
gefährliches Drittelwissen