Pfeilspitze?

Begonnen von Fischkopp, 23. Januar 2011, 18:56:39

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Fischkopp

Hallo allerseits,
Ich denke heute eine Pfeilspitze gefunden zu haben. Das Fundgebiet liegt ca. 500 Meter
vom Beilfragment entfernt. (Niederung in M-V)
Könnt ihr meine Annahme bestätigen und ist vlt. eine zeitliche Einordnung möglich?

LG Hannes

queque

Hallo Hannes,

die Grundform ist bestechend, vielleicht hat das Teil sogar als Projektil gedient, das kann keiner mit Sicherheit sagen, allein: Die Zurichtung ist für eine intentionell gefertigte Pfeilspitze atypisch und, mit Verlaub, zu liderlich. Die Retuschen sind erkennbar, aber "wirr". Ich denke eher an eine Abschlagsrest, an dem irgendjemand aus irgendeinem Grund lateral herumgedrückt hat.
Kann mich aber auch täuschen. Mal sehen, was die anderen sagen.
:winke:
Bastl

... der Daumen sieht immer noch übel aus ...

Marienbad

Moin Hannes,

ich sehe in dem Teil eine Vorarbeit für eine Spitze, es muß ja nicht immer der "Superhandwerker" daran gewerkelt haben.
Zeitlich würde ich neolithisch sagen, passen die Beifunde ?

    :winke:    Manfred

thovalo

#3
Das zweite Bild zeigt, dass die Negative der vermeintlichen BASIS rezent ausgeschlagen sind...  die retuschierte Kante ist steil ausgearbeitet, was für ein Projektil nicht üblich ist ....

Wenn Du sicher sein willst, das Du eine Pfeilspitze gefunden hast, dann sage ich hier lieber:
das Stück ist KEINE absolut sicher ansprechbare ...... gibt aber einen nahe stehenden Eindruck ....... !


GlG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Horschtl

Hast Du da selbst dran rumgeschlagen?? (siehe Daumen auf Bild 4)

Warn Spaß ...  :zwinker:  Horschtl

Fischkopp

Hallo,
großes Geschick gehörte wohl wirklich nicht dazu diese "Spitze" zu fertigen.
Naja und ein lehrbuchmäßiges Artefakt ist es wohl auch nicht. Dennoch muß sich bei der Herstellung
jemand was dabei gedacht haben. Vlt. musste es bei der Fertigung schnell gehen?
Oder es wurde damit gebohrt? Die Retuschen liegen auf jeden Fall auf verschiedenen Seiten.

@ Manfred, einen neolithischen Beifund gibt es auf jeden Fall (falls man bei einem Abstand von 500 m von
Beifund sprechen kann ?)

sonst gab es keine Funde in der nähchsten Umgebung. Jedenfalls noch nicht  :zwinker:

Danke für eure Meinungen.

LG Hannes

thovalo

Nu, die Spitze ist abgebrochen ....  die kann man sich ja noch als Spitze "denken", aber wie die "Basis ausgesehen hat/hätte, das kriegen wir in dem zerschredderten Zustand nicht mehr entschlüsselt und da läge der Schlüssel zur Klärung der Fragen: kann das ein Projektil gewesen sein, wie sah es dann vollständig aus und wie könnte es datieren?

Eine steilere laterale Retusche gegenüber einer flächigen, ist mir bislang an einer Pfeilspitze, so wie hier ausgeprägt, noch nicht unter gekommen ..... sondern entweder eine flächige oder eine laterale Retusche .... das lässt mich weiter grübeln .....


GLG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wutach

Das ist eindeutig eine Pfeilspitze. Solche Stücke kommen z.B. gerade im Früh- und Mittelneolithikum immer wieder vor. Der gute Mann hätte sich wohlmöglich mehr Mühe gemacht, wenn er geahnt hätte, welche Aufmerksamkeit dem Stück in späteren Zeiten zu Teil wird.

FG Wutach

Harkonen

Hallo,
das ist aber wohl wirklich mehr als eindeutig eine Pfeilspitze,
von der Machart zugegebenermassen etwas eigenwillig aber ihren Zweck dürfte sie sehrwohl erfüllt haben.
@Thomas, da habe ich aber schon andere, sehr viel zweifelhaftere Stücke gesehen.

Grüße
Harkonen

StoneMan

Es sind eben nicht alle Artefakte Premiumware. Das scheinen einige anzunehmen...

Der Knabe war es leid immer so viel Aufwand für eine Spitze zu betreiben, die vielleicht
schon beim ersten Blattschuss perdue ist.
Das Ding wird auch mit einer steilen Retusche durch´s Fell gehen.

Eine ansehnliche Spitze wie ich finde.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry