beidseitig retuschierter Sicheleinsatz

Begonnen von sven, 23. August 2014, 11:54:03

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sven

Hallo,

von einer neuen Fundstelle in Sachsen-Anhalt stammt dieses 30 mm lange Artefakt. Es weist in einer Ecke Gebrauchsglanz auf.
:winke: Sven

Marienbad

Moin Sven,
dein Fundstück könnte von der Form und Größe ein Bohrereinsatz gewesen sein.

:winke: Marienbad

sven

Zitat von: Marienbad in 25. August 2014, 11:56:33
Moin Sven,
dein Fundstück könnte von der Form und Größe ein Bohrereinsatz gewesen sein.

:winke: Marienbad

Ja, Manfred, man hätte des Stück auch zum Bohren nehmen können. Der Lackglanz an einer Ecke deutet aber doch eher auf einen schneidenden Gebrauch hin.
:winke: Sven

neolithi

Hallo ihr beiden!

Ich kann so gar nicht nachvollziehen, wo da die Bohrerform sein soll. ??
Ich sehe keine bohrerähnlich zugearbeitete Spitze und dieses flache, beidseitig Retuschierte kenne ich so auch nicht von Bohrern.

HG
neolithi

sven

Zitat von: neolithi in 26. August 2014, 11:23:42
Hallo ihr beiden!

Ich kann so gar nicht nachvollziehen, wo da die Bohrerform sein soll. ??
Ich sehe keine bohrerähnlich zugearbeitete Spitze und dieses flache, beidseitig Retuschierte kenne ich so auch nicht von Bohrern.

HG
neolithi

Hallo neolithi,
ist sicher auch kein Bohrer sondern ein Erntegeräteeinsatz. Hier nochmal Bilder:
:winke: Sven

neolithi

Hallo Sven, danke für die neuen Bilder.

Hier wird die Schönheit deines Fundstückes auch noch deutlicher. Ich kenne solche kleinen flächenretuschierten Sicheleinsätze nicht von eigenen Funden. Als Sicheleinsätze kenne ich bisher nur kantenreutschierte Klingenstücke. Wenn dein Fundstück größer wäre, wäre es für mich eindeutig eine Sichel (ohne die Ergänzung "Einsatz"). Jetzt wirkt es fast wie ein "Minisichel" und du hast sicher recht mit deiner Diagnose. Wirklich hübsch retuschiert.

HG
neolithi

Kelten111

Sicheleinsatz aus einer pfeilspitze erkenn ich nicht .
Aber ein Sicheleinsatz ist es alle mal .
Ähnliche kommen bei uns in der Chamerkulturgruppe auf .
Mfg

sven

Nun habe ich noch einige Artefakte, die zur Datierung beitragen könnten. Das sieht wohl vorrangig nach Bandkeramik aus. Die verzierte Scherbe dürfte Stichbandkeramik sein, Klopfstein, Randscherbe und Bruchstück eines geschliffenen Felsgesteingerätes aus Aktinolith-Hornblendeschiefer passen auch gut in die Bandkeramik. Aus dem Rahmen fällt die rote Scherbe mit Riefen. Diese datiert wohl eher in die Spätbronzezeit, wohin auch der Geräteeinsatz besser passt als in die Bandkeramik, wo ich nur eher dürftig retuschierte Klingen kenne.
:winke: Sven