Was wurde denn hiermit geklopft?

Begonnen von rolfpeter, 01. Oktober 2008, 22:48:33

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rolfpeter

Servus Freunde,

das Wetter hat sich dramatisch verbessert - die ersten Funde stellen sich ein.
Das hier sah zuerst mal aus wie eine kleine Beilklinge aus Rijckholt-Feuerstein. Stimmt prinzipiell ja auch, es ist ein Nackenbruchstück einer ebensolchen.



Auf der Gegenseite kann man Klopfspuren erkennen. Die befinden sich aber nicht dort, wo man sie vermuten würde, also am Distalende, sondern seitlich auf der Breitseite.







Das Steinchen wiegt gerade mal 59g, Schwerstarbeit kann damit also nicht geleistet worden sein. Trotzdem hat sich im Laufe der Zeit eine deutlich sicht- und fühlbare konvexe und relativ glatte Zone ausgebildet.
Quizfrage: Als was wird der Stein in seiner letztlichen Verwendung wohl gedient haben? Wenn ihr es selbst nicht wißt, könnt ihr ruhig auch den Telefonjoker anrufen!

HG
RP

Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

steinsucher

Hallo RP,

vielleicht ganz vorsichtig den kleinen Mahl- oder Reibstein für das Stück Rötel der Gemahlin geschärft (gepickt)?

Fritz.

Buddelbär

Hallöle,

würde Fritz zustimmen, damit wurde der Mahl/Reibstein gepickt, diesmal mit einer halbierten Beilklinge statt mit einem Restkern.  :winke:

Grüße, Buddelbär

rolfpeter

#3
Zitat von: Buddelbär in 16. November 1973, 11:13:57
würde Fritz zustimmen, damit wurde der Mahl/Reibstein gepickt, diesmal mit einer halbierten Beilklinge statt mit einem Restkern.  :winke:

Ja, Klopfsteine aus Beilklingen sind häufig, hier liegt der Fall aber anders. Um überhaupt die Bewegungsenergie vernünftig rüberzubringen, muß ein "Klopfgerät" gewisse geometrische Bedingungen erfüllen. Bei einer Klopfkugel ist das Wurscht, die funktioniert von allen Seiten; bei einem Hammer schon nicht mehr, da funktioniert das nur, wenn man mit der Bahn oder der Finne klopft. Ähnlich sehe ich das bei dem vorgestellten Gerät.
Die Arbeitsfläche hätte dort sein müssen, wo ich den blauen Strich eingezeichnet habe - oder am entgegengesetzten Ende. Die Arbeitsfläche ist aber dort, wo ich die rote Linie gezeichnet habe. Man kann damit definitiv nicht klopfen, nur streicheln. Wäre das Gerät aus Felsgestein, könnte es ggf. ein Retuscheur sein. Retuscheure aus Feuerstein gibt es aber nach meinen Erkenntnissen nicht.



HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Feldbegeher

vieleicht war an dem ding ja ein Stiel und es war eben schief geschäftet... z.B in einen alten Stiel von einem Dechsel, so würde sich die schräg liegende schlagfläche erklären.

Ein schönes Stück auf jeden Fall Gruß