Golden ring

Begonnen von Kredek, 16. September 2004, 02:58:47

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Kredek

Pure gold - 23/24 ct. Diameter 16 mm. Net weight 4,450 G. Game stone: rubby, emerald, white saphir (?). No singing. Blue enamel.

[Bearbeitet am 16-9-2004 von Kredek]

Ruebezahl

Hi Kredek !
Erst mal Gratulation zu dem schönen Stück ! Ist der Ring gepunzt ? (Stempel)
Auf den ersten Blick sieht nach 19.Jh./20.Jh. aus.
Aber
der Ring könnte auch gotisch sein. Bei Haedeke ist ein Ring mit Schüsselfassungen und zwei Steinen aus der Zeit 1420-1450 aufgeführt. (Bild)
Trotzdem glaube ich dein Ring ist dem Historismus zuzuordnen. (Der Ausdruck Historismus bezeichnet in der Stilgeschichte eine Stilrichtung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, bei der man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte.)


PS.
Eine tolle Homepage hast du.

[Bearbeitet am 16-9-2004 von Ruebezahl]
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Daniel

Egal wie alt,ich finde es ist ein wunderschönes Teil. :icon_eek:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Polish Ziooom

ZitatOrginal gepostet von Daniel
Egal wie alt,ich finde es ist ein wunderschönes Teil. :icon_eek:

Gruß Daniel

I think, that this is a gold :P :P :P :P (mayby plastic???)

Kredek

Ring isn't stamped. There are more finds from that place, i.e.: celtic coin, fibulae, roman coins and lot of middle-age coins. There was a village nearabout, but it was burned about half of XIX century.

Kredek

Thank's for information.

Ruebezahl

Der Stempel ist eine Meister- oder Stadtmarke. Kann es nicht erkennen. :icon_eek: Was stellt er dar ? Ein Rad ?

Durch das fehlen der Feingehaltspunze, die Reste von Emalieeinlagen und auch der einfache Schliff der Steine macht es wahrscheinlicher, daß der Ring tasächlich Spätmittelalterlich ist.
Dann wäre es ein für diese Zeit ungewöhnlich fein gearbeitetes und hochwertiges Stück !:super:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

karin

hallo rübezahl
ich würde gern die deutsche variante vom ring wissen.nicht alle können perfekt englisch.aber egal.habs geschnallt.wichtiger wäre es zu erforschen,wo er den ring gefunden hat....
in jedem hochwertigen ring ist eine von meisterhand geschlagene kennung-punze.
sei es ein zeichen oder sonstwas.gabs damals weiße saphiere??schatze auch das der grüne ein smaragd oder ähnlich ist.diese steine wurden damals auch anders benannt.denkt mal an bischofssteine-deutsch-.kann es sein, dass der ring nicht gefunden wurde,sondern aus privatbesitz ist.?dann äre es klar,ist eigenartig wennman nichts erfährt  bis- hier ist ein ring.wie alt.-
wenn reines pures gold,dann sehr alt,
weich und hat nicht in der erde gelegen.
ja, es interessiert einen schon was nun und wo.kann man doch schreiben auch wenns privat ist. jedenfalls,wenn alt wäre er ein fettes auto wert.meine meinung.
gruß kb.

Ruebezahl

Viele Fragen ! :irre:

in jedem hochwertigen ring ist eine von meisterhand geschlagene kennung-punze

Im Frühmittelalter waren Punzen nicht üblich. Es gab Zunft- / Stadtpunzen und Meisterpunzen. (letztere sind meist sehr klein)

gabs damals weiße saphiere

Ich denke es ist ein heller Spinell, der wie die meisten anderen hochwertigen Schmucksteine seinerzeit aus dem indischen Raum kamen.

kann es sein, dass der ring nicht gefunden wurde,sondern aus privatbesitz ist

Glaub ich nicht. Die anderen Stücke auf Kredek`s HP sprechen dafür, daß er eine "gute Stelle" kennt. :super:

wenn alt wäre er ein fettes auto wert.meine meinung.

Ich denke da täuchst du dich. Der Ring hat keine Stoy (also nicht von einer Berühmtheit). Zum anderen ist der Antikschmuckmarkt recht "eng".
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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Napoleon Buonaparte

karin

hallöchen
danke für die antwort. ich muß einfach manches ausdiskutieren wenn ich nicht klar komme.also,ich geb nicht an.hab ein-wenig hochwertigen schmuck.erbe.hochkarätig uralt.deshalb interessiert mich das.der schmuck sieht echt aus und wird es sein.der antikmarkt
ist begehrt auf grund der seltenheit.leider
komme ich auf die hp momentan nicht mir fehlt 1 programm.seh es mir nächste woche an.mein onkel hat in breslau -wroclaw  -  polen -einen
ki...schatz und privat grundbesitzer seinen-schatz vergraben,vor die russen kamen. den platz wußte nur meine mutter von ihm.alle tot.mit mutter war ich in polen, in den 8oer jahren.kamen nicht ins haus und  auch nicht an den ort des verstecks.so war das damals.nun will ich dir noch sagen, dass meine mutter den mädchennamen deutsch kretteck hatte.
deshalb interessierts mich so, denn 1 bruder war nicht mehr auffindbar.alles
irgendwie eigenartig oder utopie??????
manches wird erst nach vielen jahren
geklärt oder findet sich.deshalb interessiert mich eigentlich die geschichte.
nun will ich aber nicht mehr labern.wäre schön,wenn mancher so ähnliches mal schreiben würde. gut fund allen
karinbarbara

Ruebezahl

Hier die Meinung eines Experten zu dem Ring:

Das Stück datiert sicherlich in das 16. Jahrhundert. Auf der Tafelmalerei
begegnen uns derartige Fassungen mit dem Aufkommen der renaissancezeitlichen
Mode. Verbreitet sind die Stücke vornehmlich in Mittel- und Nordeuropa.


Nochmals, ein außergewöhnlich schönes Stück. :super:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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Napoleon Buonaparte

Merowech

#11
Hallo beisammen,und hallo Rübezahl  :winke: ,
Ein wirklich schönes Stück !
Datierung 16.Jhd ist sehr realistisch.
Mir fallen bei diesem Stück einige Dinge auf,die auch meine Vorschreiber mehr oder weniger in Augenschein genommen haben.
Ohne jetzt diesen Ring zerpflücken zu wollen, werde ich doch auf einige Dinge aufmerksam machen müssen die uns dieses Stück von einem anderen Betrachtungswinkel zeigen:

Bei den Steinen handelt es sich wie Eingangs erwähnt um Smaragd,Rubin und (? )einen unbekannten Stein.
Einen weißen Spinell schließe ich aus,ebenso einen weißen Saphir ( es sind beides synth. Produkte ) ab etwa 1960.       
Ebenso echte Spinelle - sind erst seit etwa 150 Jahren bekannt,und für den Schmuckbereich entdeckt worden. ( Wenn es sich um einen Originalring handelt - dazu am Schluß mehr !)
Wir haben nun noch den Bergkristall den Diamant und den Aquamarin/helle Form Wasserblau/ weiß.
Ich tendiere zum Diamant oder Aquamarin wobei ich den Aquamarin favorisiere.

Beim Ringaufbau fällt mir auf das dieser aus zwei verschiedenen Zeitalter sein könnte.
Zum einen ist die Ringschiene mit einem Ornament( Perlschnur ) und Formensprache versehen wie sie in der Antike ihren Ursprung hat aber auch bis etwa in die Zeit der Romanik reicht etwa 10.Jhd. Hier und da sieht man sie auch noch später ,wenn auch äußerst selten.
Der Ringkopf zeigt eine Sprache des 16.Jhd. ( Arabesken )

Hat hier ein Goldschmied eine Umarbeitung  gemacht ?
Wurde der Kopf im 16.Jhd. dazu gefügt und eine ältere Ringschiene benutzt ? ( hat sich der Goldschmied an ältere Ornamente orientiert ) ?
Oder trifft beides nicht zu ?
Warum fehlt das Email ?


Ja ! es wurde eine Umarbeitung gemacht !
Das fehlen des Emails  zeigt dies eindeutig. Es wurde hier leider zu meinem allergroßten Bedauern  :heul: unsachgemäß mit roher Gewalt oder nicht wissend gearbeitet.
Email ist wiederstandsfähig gegen alle Umwelteinflüsse - Funde die ein Alter von über 2500 Jahre haben bestätigen dies.
Selbst mit mechanischer  Gewalt lässt sich das Email kaum beeindrucken.( Selbstversuche mit einem Fasserhammer endeten in einer Zerstörung des Werkzeuges,Stahlfräser werden stumpf ,selbst Korundfräser kommen Email nicht bei. Erhitzung des Emails in den Schmelzbereich und anschließendes ablöschen im kalten Wasser bewirkt lediglich eine Farbveränderung aber kein herausplatzen des Emails.
Dies alles bei einem Emailbett von ca.0,4 - 0,55 mm tiefe ! - darunter ist es kritisch !
Nur Flußsäure kann das Email restlos entfernen - und das bei einem Säurebad von 2-3 Tagen,bei Wärmeunterstützung etwas kürzer.

Ich glaube der Ringkopf wurde nachträglich eingebaut oder der Ring umgearbeitet.
Durch bearbeiten der Schiene mechanisch z.b. riegeln oder durch löten platz das Email heraus wenn das Emailbett  weiniger wie 0,4mm ist und,noch dazu eingezogen. (siehe Foto).
Ich glaube die Ringschiene ist wesentlich älter als der Ringkopf.
Durch die Umarbeitung oder Einbau kam es zum Emailverlust.
Da nun der Ringkopf aus dem 16.Jhd. ist und die Ringschiene wahrscheinlich jünger ist, geht die Datierung vollkommen in Ordnung.
Wir können ja nicht zusammenzählen 16.Jhd. + 10.Jhd. = 26 : 2 = 13 Jhd.  :narr:  Nein wir müssen uns an dem jüngeren Fragment orientieren,mit dem Zusatz mit "älterer Ergänzung".
Und da es sich um ein Original aus dem 16.Jhd. handelt kommt Spinell nicht in Frage.

Dieser Ring zeigt uns die künstlerische Facetten des Mittelalters sehr schön auf - leider fehlt wie zu sehen das Email, bei im dürfte es sich um tranzluziedes / durchscheinendes Email gehandelt zu haben.



Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Ruebezahl

Hallo Merowech  :winke:
Schön das du den Beitrag durch deine Ausführungen noch mal nach vorn gebracht hast.
Für mich ist dieser Ring eines der schönsten Stücke, die je in einem Fund-Forum gezeigt wurden.
Die Seltenheit mit der hochwertiger neuzeitlicher (bis ca. 1800) Schmuck gefunden wird liegt sicher daran, daß solche Stücke nur in "Oberschicht" verbreitet waren.
Alle anderen trugen Tracht mit "standartisiertem"  Schmuck. Ringe waren dabei recht selten, da sie bei der Arbeit gestört haben.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Merowech

Zitat von: Ruebezahl in 04. Juni 2005, 19:19:25

Für mich ist dieser Ring eines der schönsten Stücke, die je in einem Fund-Forum gezeigt wurden.


Ja das ist er ! :super:

Zitat von: Ruebezahl in 04. Juni 2005, 19:19:25

Die Seltenheit mit der hochwertiger neuzeitlicher (bis ca. 1800) Schmuck gefunden wird liegt sicher daran, daß solche Stücke nur in "Oberschicht" verbreitet waren.
Alle anderen trugen Tracht mit "standartisiertem"  Schmuck. Ringe waren dabei recht selten, da sie bei der Arbeit gestört haben.

Auch hier muss ich dir voll zustimmen :-)
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Merowech

#14
Hallo beisammen  :winke:,
nach sehr langer Überlegungsphase und nächtelangem durchstöbern meiner Bücher ,möchte ich die Datierung der Ringschiene
korrigieren.
Obwohl die Formsprache der Ringschiene ins 10.Jhd. hindeutet,haben mir die Fotos die ich nochmals für mich in verschiedenen Programmen analysiert habe keinen letztendlichen Aufschluß darüber gegeben das ich meine Behauptung untermauern könnte. :heul:
Der Künstler wird wohl dieses alte Formmuster umgesetzt haben und in seinen Ring integriert haben.
Der Emailverlust sehe ich immer noch durch eine unsachgemäße Behandlung o. Bearbeitung.
Der Rest bleibt so wie geschrieben  :zwinker:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

IVVECVO

#15
Hallo zusammen ,

aus verschiedenen Gründen und weil ich einen sehr ähnlichen Ring schon einmal bearbeitet habe ,
möchte ich die hervorragende Goldschmiedearbeit nochmal ins Licht des Forums rücken .

Herkunft , Zeit :
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde der Ring in einem der grossen Kunstzentren Süddeutschlands
zwischen 1490 und 1520 hergestellt . Er ist somit stilistisch in die Endphase der deutschen Spätgotik
zu stellen .

Herstellung :
Die umlaufend gemuldete Dreierfassung mit den Tafelsteinen - Smaragd , Rubin und Diamant sitzt
sehr homogen in einem nestartigen Astwerkrahmen mit kleinen eingerollten Weinblättern. Zwischen
den Edelsteinen befindet sich eine Niete mit Stachelbeerkopf die das kunstvolle Gebilde mit der Ring -
grundplatte verbindet. Die Schultern sind zweifach gekehlt und laufen in eine schräg gebänderte mit
Perlreihen versehene Schiene die Reste von Email zeigt .

Email :
Das hochempfindliche Email fehlt grösstenteils , was meist an aggressiven Bodensäuren liegt . Der
Schmelz wird rissig , blasig und verändert sich auch farblich . Dazu kommt , dass selbst leichte
Verformungen das Email ausbrechen lassen und Gold auch nicht der haltbarste Metallträger ist .
Deshalb wird er oft aufgerauht um dem Email besseren Halt zu geben .

Vergleichsstücke und Bedeutung :
Ausser dem Eingangs erwähnten Vergleichsstück , dass etwas früher und um einiges reicher im
Dekor war existiert z.B. in der Schatzkammer der Residenz München noch der grosse sog. Hoch -
zeitsring des Herzogs Albrecht IV von Bayern aus dem späten 15. Jh. ( wird immer wieder mal
umdatiert  :zwinker: ). Dessen Schiene ist ebenfalls schräg gebändert und geperlt sowie mit Email
versehen . Der Forumsring gehörte mit seinen Ausmassen und Gewicht vermutlich einem Mädchen
oder jungen Frau . Der Qualität der Steine und der Arbeit nach war sie aus der gehobenen Adels -
oder Patrizierschicht .

                                     Gruss Juvencus