Das könnte Ärger geben

Begonnen von Schliemann, 26. Oktober 2005, 19:49:33

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Schliemann

Lest euch mal die Anfragen von dem Angebot durch  :platt:
http://cgi.ebay.de/Kanonenkugel-Fundlot-Schlachtfeldfund_W0QQitemZ6219229055QQcategoryZ34639QQrdZ1QQcmdZViewItem

das könnte Ärger für den Anbieter geben.  :cop: :belehr:

steht Ihr zu solchen Angeboten ?

ggf schliemann

Merowech

Was für eine Frage ?
Natürlich nicht !  :wuetend:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Loenne

Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Daniel

Was soll man da noch schreiben? :irre:
Wenn der Ärger bekommt,hat er ihn auch verdient! :wuetend:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

wogixeco

und dann auch noch solche Bücher verkaufen....

Das lädt jeden Archäologe ja geradezu ein sich mit dem Anbieter mal näher zu beschäftigen...

http://cgi.ebay.de/Schatzsucher-haben-noch-Chancen-Janusz-Piekalkiewicz_W0QQitemZ6571983015QQcategoryZ19454QQrdZ1QQcmdZViewItem


Ferency

Also seit mir bitte nicht böse, aber das ist wohl ein bisserl zu empfindlich reagiert. Ich bin grundsätzlich auch gegen das Verkaufen von Funden - ich persönlich würde NIE etwas verkaufen (ausgenommen WW2, das interessiert mich einfach nicht).

ABER: Es wird laufend legal sogenanntes kulturelles Erbe verkauft, versteigert, verhökert, verschleuderd. Z.B. hier:

"In rund zwanzig Einzelauktionen werden etwa 4.000 Losnummern mit mehr als 20.000 Kunstobjekten zum Aufruf kommen. Eine Vielzahl der Stücke dokumentiert das kurfürstliche und königliche Hof- und Alltagsleben, den Lebensstil der letzten Jahrhunderte wie beispielsweise Tischwäsche, Reitstiefel, Diener-Livrees und Roben. Dabei lässt die königliche Provenienz den erwarteten Umsatz von mehr als 12 Millionen Euro wohl noch steigen, zumal sich schon 8.000 Besucher die Schätze auf Schloss Marienburg bei Hannover angesehen haben, und die Zugriffe auf den Onlinekatalog auch auf eine rege Nachfrage hoffen lassen."

Nachzulesen unter: http://www.kunstmarkt.com/pages/mag/news_detail.html?id=85852

Da sind die paar Kanonenkugeln doch wohl nicht so tragisch, oder  :teufel:

Ferency

Zeus

höhö, echt lustig der junge, dümmer gehts ja nimmer.. :narr:

klondyke

Gruß und Gut Fund
klondyke

Frevler

@Schliemann

Ich sehe da nur 'n paar Kanonenkugeln, Eisensplitter und Nägel. Kann mir garnicht vorstellen, das so ein bischen Militärschrott geschichtlich oder kulturell  interessant ist.
Is' ja nun nicht so das sein Zeug aus der Bronzezeit stammt.

@ Simpson

Was ist denn mit dem Buch? Ist das was schlimmes? Ich hab's auch und find's unterhaltsam.

Bischen viel Rauch um nichts, oder?  :platt:

Frevler




Tomcat

Worum´s eigentlich geht sind diese Fragen und antworten:


F: " Ich freue mich, einen Sucher ohne Grabgenehmigung für Vellinghausen kennenzulernen"
A: "Hallo, dieses Fundlot stammt definitiv nicht aus Vellinghausen"

Und dann:

F:"Hallo, stammen die Relikte eventuell aus Vellinghausen"
A:"nein sie sind nicht von Vellinghausen, ein Fundlot von Vellinghausen wird später hier eingestellt!"

Ergo geht daraus hervor, dass der Sucher in Vellinghausen gesucht zu haben scheint- ohne Genehmigung.
Ich denke, darum solls in diesem Post gehen.

mfg
Tct
Life burns!

huiwäller

Für die Geschichtsforschung sind diese Funde sogar sehr interessant. Sie geben Auskunft über die verwendeten Waffen und Munition.
Anhand der Gesamtfundlage kann man sogar auf den Standort der Armeeeinheiten beim Kampf schließen, da die Kernschussweite von Kanonen sowie die Reichweite von Musketen bekannt ist. Durch diesen Raubgräber wurden die Funde aus dem Zusammenhang gerissen und damit ein Stück Geschichte gestohlen. Und für was? Für 29 Euro!  Ich rede hier nicht vom Fund vereinzelter Musketen- oder Kanonenkugeln. Ich rede von Funden auf einem historischen Schlachtfeld.
Es ist dieser Personenkreis, der den anständigen und geschichtsbewussten Sondengänger bei den Archäologen in Misskredit bringt und eine Zusammenarbeit mit diesen erschwert, wenn nicht gar verhindert.


Gruß


Hui

Schliemann

Danke Tomcat, genau darauf wollte ich hinweisen.
Der Anbieter ist doch wohl nicht ganz klar im Kopf wenn er solche Angaben macht. :nono:
Das wäre ja genauso als würde ein Polnischer Bauarbeiter ein T-Shirt tragen mit der Aufschrift - ICH BIN SCHWARZARBEITER :platt:

ggf schliemann

Ruebezahl

Zitat von: huiwäller in 01. November 2005, 12:47:36
Für die Geschichtsforschung sind diese Funde sogar sehr interessant.

Hallo huiwäller,
da hast du recht. Ganz ähnlich verhält es sich mit vielen anderen, auf den ersten Blick unbedeutenden Funden. So können Münzen aus Streufunden etwas über den Geldumlauf erzählen (selbst für die Neuzeit ist da nur wenig bekannt), Gußreste über Techniken und eingesetzte Werkstoffe. Die Liste lässt sich beliebig fortführen.
Wie es ausschaut ist aber vielen ,,Fachleuten" das Wissenspotential was in den Funden der Sondengänger steckt, nicht bekannt oder auch egal?
Anders lässt sich die ,,Zurückhaltung" bei einer Zusammenarbeit nicht erklären.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

huiwäller

Hallo Rübezahl,

es gibt, wie in jedem Beruf, "Solche" und "Jene".
Zum Glück haben wir in unserem Bereich "Jene".
Ohne dich zu kennen, kann ich mir aber anhand
deiner Fachbeiträge/-kenntnisse (die ich mir auch schon zu Nutzen
gemacht habe) und deiner Einstellung, vorstellen, dass du
problemlos mit "deinen" Archäologen zusammen arbeitest.
Hier im Forum scheinen viele zu sein, die aus Geschichtsinteresse
suchen und ihre Funde der Archäologie zugänglich machen.
Das ist mehr, als erfreulich.


Gruß


Hui

Lojoer

Hi,
Rübezahl hat da ein interessantes Thema angeschnitten. Wie oft habe ich schon von Sondengängekollegen gehört: "Was wollen die Archäologen den mit dem Lugdunum-As welches ich da oder dort gefunden habe. Da sind doch schon eine Menge andere gefunden worden. Auf eins mehr oder weniger kommts doch da nicht an."
Diese Aussage zeugt von totaler Ahnungslosigkeit. Gerade Münzreihen ergeben eine wichtige Aussage über eine Fundstelle. Je kompletter solche Münzreihen sind, desto höher ihre Aussagekraft. Jedes Fundstück einer Fundstelle ist ein Puzzelteil. Gehen Fundstücke verloren so wird das ganze Bild gestört.
Das ist auch der hauptsächliche Grund weshalb die Archäologen gegen das wilde Sondengehen eingestellt sind. Es ist in den seltensten Fällen der oft zitierte Neid. "Meine" Archäologen freuen, wenn ich ihnen einen Fund päsentiere, der wieder eine Theorie stützt oder vielleicht einen neuen bisher nicht angedachten Weg eröffnet.
Es bleibt zu offen, dass den Fachleuten, die bisher ablehnend eingestellt sind, ein Licht aufgeht, welches Potential ihnen da entgeht.
Aus diesem Grund die Sondengänger, die eine Nachforschungsgenehmigung besitzen, besonders intensiv mit den Archäologen zusammenarbeit. Auch Archäologen sprechen untereinander über ihre Erfahrungen.
Gruß Jörg

Entetrente

 :-) Hallo Jörg,
ich baue ganz feste darauf, das sich Archäologen miteinander absprechen > Und die positive Erfahrung überwiegt !  :super: :zwinker:
Das Projekt von Sondlern für Sondler :
(Wo möglich vermitteln wir an die Archäologie)

DIGS-online.de

Besten Gruß

Frevler

Vielen Dank für die Aufklärung.  :belehr:

Da bleib ich dann lieber mit meinem Schippchen im Sandkasten  :irre:

Frevler