Bronzesplitter recyling!!!

Begonnen von fischer, 21. Januar 2015, 18:08:01

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fischer

 :winke:
So,nach längerer vorbereitung zum Bronzegießen ist es jetzt bald soweit. :-D
Anbei ein paar Bilder vom selbstgefertigten Zubehör.

fischer


fischer

Sandform und Holzform für ein Wiegemesser.

fischer


Tomcat

Schöne Sache, viel Spaß!
Nur, aus eigener Leidvoller Erfahrung- Vorsicht mit den Gasen, in dem Zeug steckt oft unerwartetes, das dann schnell brisant für die Atemwege wird.
Meine ersten Schmelzversuche fanden unter freiem Himmel statt, weil ich keine andere Möglichkeit hatte, und im Nachhinein bin ich immens froh, dass es so war!
mfg,
Tct
(gebranntes Kind)
Life burns!

fleischsalat

Moin,

ich hätte da noch ein paar Anmerkungen für Dich:

Das Rohmaterial (Splitter) besteht aus Messing (Kupfer und Zink). Bronze hingegen besteht aus Kupfer und Zinn. Gegenüber Messing hat Bronze eine größere Härte.
Besonders beim Messingguss sind die von @tomcat erwähnten Gase ein Problem (Stichwort Gießerfieber/Metalldampffieber).
Zusätzlich solltest Du sauberes Rohmaterial verwenden. Die Splitter sind patiniert und sorgen so für viel Schlacke auf der Schmelze. Mit sauberem, am Besten auch selbst zusammengestellten Rohmaterial minimierst Du das Problem.

Der Tiegel: Stahltiegel sind nicht so das gelbe vom Ei, da sich Stahlpartikel ablösen und so die Schmelze verunreinigen. Ich würde zu Ton oder Graphit raten.

Die Form: Um für einen sicheren Stand zu sorgen, sollte die Form rechteckig sein (es sei denn, Du willst ,,liegend" gießen.

Der Ofen: Bau Dir noch einen Deckel mit Kamin oder deckel den Tiegel ab, ansonsten ist es schwer, einen Temperaturstau zu erreichen. Außerdem frisst der Ofen sonst richtig Holzkohle.

Formstoff: In was für Sand willst Du denn Gießen?

Und: Schutzkleidung tragen! Die Schmelze macht keine Gefangenen...

fleischsalat

Nachtrag: Ich meinte nicht patiniert, sondern die bereits fortgeschrittene Entzinkung. Etwas unglücklich ausgedrückt... :irre:

fischer

 :kopfkratz: :kopfkratz:

Äh-wie jetzt-die splitter sind nicht aus Bronze?
Wenn das so ist haben die Splitter sich erledigt,u. ich brauch dann echte Bronze.

Der Schmelztiegel ist aus massiven Edelstahl-meinst das würde gehen? :schaem:

Deckel für den Ofen ist vorhanden,nur nicht auf dem Bild. :smoke:

Ach ja noch ne Frage zur Bronze-wieviel Teile Kupfer u. Zinn müsste es haben?

                                  :Danke2: :Danke2:

whitecrow68

Geologie ist die Lehre von Zeit und Druck.
Garrett ATX Minelab e-Trac

fleischsalat

#9
Zitat von: fischer in 22. Januar 2015, 17:49:17
:kopfkratz: :kopfkratz:

Äh-wie jetzt-die splitter sind nicht aus Bronze?
Wenn das so ist haben die Splitter sich erledigt,u. ich brauch dann echte Bronze.

Der Schmelztiegel ist aus massiven Edelstahl-meinst das würde gehen? :schaem:

Deckel für den Ofen ist vorhanden,nur nicht auf dem Bild. :smoke:

Ach ja noch ne Frage zur Bronze-wieviel Teile Kupfer u. Zinn müsste es haben?

                                  :Danke2: :Danke2:


Beim Tiegel würde ich trotzdem Ton oder Graphit nehmen.
Bei der Bronze würde ich etwa 10-12% (Rein-)Zinn empfehlen. Bei etwa 15% SN liegt die Schmerzgrenze, da die Bronze zwar härter, aber dadurch auch spröder wird. Andere Zinnvarianten, wie z.B. Lötzinn, sind nur bedingt geeignet, da meistens noch Blei und/oder andere Stoffe enthalten sind. Am Besten ist wirklich Reinzinn (99,9%) oder Stangenlot 99SN/1CU (Dann musst Du ein bisschen rechnen- 1CU ist ja schon mit drin).
Nach dem Guss Schmieden, um den Härtegrad zu erhöhen. Bronze kann übrigens bis zur Härte von Carbonstahl geschmiedet werden.
Geschmiedet wird kalt. Zum Entspannen muss das Werkstück dabei mehrmals aufgeglüht werden.

fischer

Also heute hab ich den ersten Versuch gestartet-mit Kupfer,Zinn u.Silber.

Naja war nicht so das beste ergebniss,die Schmelze war wohl nicht heiss genug :heul:

-aber was soll`s das nächste mal wird es vielleicht besser. :prost:

Hat vielleicht jemand einen Tipp wie man die richtige Temperatur erkennt? :schaem:

                                          :Danke2: :Danke2:

Nanoflitter

Muss nicht an der Hitze liegen, beim Abformen kann man auch viel falsch machen. Eine Form braucht z.B. an den höchsten Stellen Steiger, und am Einguss und Steiger so wie dickeren Punkten Materialspeicher....die durchaus mehr Volumen wie das Teil haben können.
Als Bilder mal ein einfaches Modell und Gussteil (Von mir!)
Gruss...

fleischsalat

Zitat von: fischer in 14. Februar 2015, 18:41:45
Also heute hab ich den ersten Versuch gestartet-mit Kupfer,Zinn u.Silber.

Naja war nicht so das beste ergebniss,die Schmelze war wohl nicht heiss genug :heul:

-aber was soll`s das nächste mal wird es vielleicht besser. :prost:

Hat vielleicht jemand einen Tipp wie man die richtige Temperatur erkennt? :schaem:

                                          :Danke2: :Danke2:

Von wo (oben, unten, Seite etc. und in was hast Du denn gegossen?
Die richtige Temperatur erkennst Du an der Farbe der Schmelze :kopfkratz:. Oder einfacher: Ordentlich Feuer geben, den Tiegel etwas öffnen, einen frischen Zweig in die Schmelze tauchen. Fängt der Zweig an zu Vibrieren, ist das schon ein gutes Zeichen. Man kann mit dem Zweig auch ein bisschen Rühren. Nur muss es schnell gehen- ruckzuck ist das Stöckchen verkokelt.
Positiver Nebeneffekt: Die Schmelze wird dadurch ein wenig entgast.
Ich heize den Ofen dann noch ca. 10-15min richtig hoch (Mit Holzkohleabdeckung, da ich einen offenen Lehmofen verwende), dann den Tiegel aus dem Ofen und Gegossen.
Es macht Sinn, den Ofen so nah wie möglich bei der Form zu haben. Als grobe Faustregel gelten etwa 5 sek. nach dem Öffnen des Tiegels bis zur vollständigen Formfüllung.

Ein weiterer Grund für eine nicht komplette Füllung der Form kann die Legierung (Auch hier noch eine Faustregel: Desto mehr Zinn in der Schmelze, desto besser fließt sie) oder/und die Formtemperatur sein.
Ist die Form warm, bleibt die Schmelze natürlich länger flüssig. Je nach Formstoff brauchst Du unterschiedliche Temperaturen. Während in Lehmformen eine hohe Formtemperatur nicht verkehrt ist, wäre z.B. bei einer Bronzekokille (z.B. für ein Lappenbeil) eine niedrige Formtemperatur besser, da die heiße Gussspeise sonst die Innenseite der Form anlöst und sich mit ihr verbindet.
Das alles sind halt Erfahrungswerte. Ein "Schema F" oder diese Form braucht XXX Grad gibt es nicht. Wenn Du im freien Arbeitest, spielt auch das Wetter eine Rolle (Wind, Frost etc.)