Bilderbuch Deutschland: Hobby-Archäologe sucht für Museum

Begonnen von Andreas12, 15. April 2004, 14:49:57

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Andreas12

In einer gestern als Wiederholung ausgestrahlten Folge der Reihe "Bilderbuch Deutschland" über den Oderbruch (Lebuser Land) kam auch ein Hobby-Archäologe, so die Autoren des Beitrages, vor. Dieser suchte mit einem Metallsuchgerät für ein regionales Museum und fand in Erdaushub aus Baugruben diverse Bronzebeile usw., die nun vom Landesdenkmalpfleger untersucht werden.
Dort gibt es offenbar keine Probleme mit Denkmalbehörden und sogar eine Zusammenarbeit. Wieso auch nicht?
In z.B. der Astronomie arbeiten Amateure
wie z.B. David Levy (Entdecker des Kometen Shoemaker-Levy 9, der in
Jupiter stürzte) selbstverständlich mit
Berufsastronomen zusammen, anstatt
ihre Arbeit gegenseitig zu torpedieren.

Zur Sendung siehe:

http://brandenburg.rbb-online.de/fernsehen/ard/bilderbuch/200404/

Andy


Hi Andreas !
Ich find da besteht ein wichtiger Unterschied zwischen Archäologie und
Astronomie:eine , ich nenn es mal Habgier
fehlt den Astronomen. Schwarze Löcher
kann man nicht auf dem Schwarzmarkt
verkaufen oder in die Vitrine stellen.:lol:
Einen Goldstater schon.
Deshalb wird wohl die Zusammenarbeit
zwischen Sondlern und Archäologen immer
kritisch bleiben.
Und einem Sterngucker wird wohl auch
niemand die Polizei auf den Hals hetzen.

Gruß

Andy:prost:

Andreas12

Andy schrieb:

>Ich find da besteht ein wichtiger
>Unterschied zwischen Archäologie und
>Astronomie:eine , ich nenn es mal Habgier
>fehlt den Astronomen. Schwarze Löcher
>kann man nicht auf dem Schwarzmarkt
>verkaufen oder in die Vitrine stellen.:lol:
>Einen Goldstater schon.

Gute Astrofotos kann man z.B. schon vermarkten und in Büchern verwerten
(wie z.B. Hans Vehrenberg's Atlanten und Bücher zeigen) wie andere Informationen
aus diesem Bereich zu vermarkten sind (man denke etwa die Publikationen von F. Espenak über Sonnenfinsternisse, die man auch kommerziell herausbringen könnte,
anstatt den Vertrieb der NASA und dem
US-Government Printing Office zu überlassen).

Die kann man anhand von Informationen
im Public Domain-Bereich und anhand eigener Aufnahmen erstellen.

Man sollte den Materialwert von
z.B. Goldmünzen ausserdem nicht überbewerten. So wertvoll ist Gold auch
wieder nicht und viele Goldmünzen werden
auch nicht gefunden.

Interessant finde ich auch, dass man
sich in der Mineralogie aufgeschlossener
verhält. Dort ist scheinbar kein Wissenschaftler so leicht auf Funde von Privatpersonen eifersüchtig, obwohl diese
einen erheblichen Wert haben können.
Und die kann man durchaus in eine
Vitrine stellen oder verkaufen und diese
können durchaus einzigartig sein.

Meiner Meinung nach liegt das Hauptproblem in der Archäologie und Paläontologie vermutlich eher an einem ganz anderen Punkt:

Es gibt weniger aktiv zu erforschen als in
anderen Wissenschaften. Man kann etwas
entdecken und den Fund dann präparieren, untersuchen und auswerten. Doch sind
die Untersuchungsmöglichkeiten begrenzt.

Daher misst man dem Akt der Entdeckung und dem Entdecker offenbar eine grössere Bedeutung zu.

Das erklärt dann, weshalb Archäologen
kürzlich im Fernsehen ein Verbot des
Besitzes von Metalldetektoren forderten,
um verborgene Dinge vor einer Entdeckung
(durch Laien) zu "schützen".

Man will selbst als Entdecker in die
Lehrbücher eingehen...

Mir als Naturwissenschaftler aus
einem anderen Forschungsbereich, in
dem Amateure (man denke nur an Albert Einstein's Relativitätstheorie) massgeblich das heutige Weltbild prägen, erscheint diese Auffassung völlig absurd.

>Deshalb wird wohl die Zusammenarbeit
>zwischen Sondlern und Archäologen
>immer kritisch bleiben.

Offenbar muss das nicht so sein.

>Und einem Sterngucker wird wohl auch
>niemand die Polizei auf den Hals hetzen.

Da unterschätzt Du manch örtlichen Freischütz, der sich schon durch astronomische Beobachtungen an einer öffentlichen Strasse gestört fühlt.