Bericht über Archäologen und Hobbyisten in Israel

Begonnen von Andreas12, 17. April 2005, 16:00:38

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Andreas12

Hallo!

Vor ca. zwei Tagen sah ich einen TV-Bericht
(ARD-Nachtmagazin?) über Archäologen in Israel.
Ich hatte den Beitrag nicht so genau verfolgt,
da ich noch zu arbeiten hatte. Jedoch wurde
bereits in der Ankündigung der Sendung darauf
hingewiesen, dass sich in erheblichem Umfang
israelische Archäologen von Hobbyisten helfen
lassen und Hobbyisten dort sogar sehr willkommen
sind. Offenbar ist so eine Tätigkeit in Israel auch sehr
beliebt als Freizeitbeschäftigung.

Das fand ich schon bemerkenswert, wenn man die
Äußerungen manch hiesiger Archäologen ansieht, die
sogar in unglaublichen Forderungen nach staatlichen Verkaufs- und Besitzverboten für blosse technische Geräte wie Metalldetektoren, die zur Suche nach historischen Fundstücken genutzt werden könnten, gipfeln.

Wieso klappt anderswo scheinbar völlig reibungslos, was in Deutschland stets als riesengrosses Problem hingestellt wird?

Liegt dies wieder mal an der völlig verkehrten, typisch deutschen Ideologie, an denen bald alles im ganzen Land krankt, dass nur dann etwas gut ist, wenn die Obrigkeit es in Form einer staatlichen Stelle macht und der Bürger deshalb am besten gar nichts mehr darf?

[Bearbeitet am 17-4-2005 von Andreas12]

jason

Hallo Andreas12,

ich habe zwar den Beitrag leider nicht gesehen, aber ich kenne die Israelis
als blitzgescheite und vor allem geistig bewegliche Menschen.

Höchstwahrscheinlich handeln die israelischen Archäologen pragmatisch
nach dem Grundsatz  "If you can't beat them, join them" !

Das ist natürlich hierzulande nicht so einfach einzusehen, da immer noch
die Mehrzahl der Archäologen verbeamtet ist und somit hoheitliche
Aufgaben wahrnimmt. Als einfacher Bürger darf man dabei natürlich
nicht so einfach mittun.

Unter dem Einfluss der dramatischen Staatsverschuldung wird sich
allerdings noch so einiges ändern..............


Gruss jason



Archaeos

Zitat von: Andreas12 in 17. April 2005, 16:00:38
Hallo!

....Jedoch wurde
bereits in der Ankündigung der Sendung darauf
hingewiesen, dass sich in erheblichem Umfang
israelische Archäologen von Hobbyisten helfen
lassen und Hobbyisten dort sogar sehr willkommen
sind. Offenbar ist so eine Tätigkeit in Israel auch sehr
beliebt als Freizeitbeschäftigung....

[Bearbeitet am 17-4-2005 von Andreas12]


Daß die amtliche Archäologie von ehrenamtlichen Helfern (Hobbyisten) geholfen wird, das gibt es doch überall in Europa und darèber hinaus. Wurde denn in dem Bericht ausdrücklich von Sondengängern als Helfern berichtet?????????


Lojoer

Hi,
also viele Archäologen sind gar nicht so verknöchert und stur, wie es manchmal den Eindruck erweckt oder von manchen unterstellt wird. Ich habe jetzt schon einige kennengelehrnt und es sind wirklich nette und umgängliche darunter. Wenn sie merken, dass jemand ernste Interesse an ihrer Arbeit hat, lässt sich manches fruchtbare Gespräch führen. Ist erst mal das Misstrauen gegenüber Sondengänger beseitigt (wir wissen von welchen Seiten es geschührt wird), ist eine wirklich tolle Zusammenarbeit möglich. Auch Archäologen schätzen das von manchem Laien erarbeitete Fachwissen. Bisher ist es noch nicht vorgekommen, dass meine Ansichten zu einem Sachverhalt einer Fundstelle belächelt wurde, vielmehr wird ernsthaft darüber mit mir diskutiert.
Ich kann nur jedem empfehlen mal als Helfer bei einer Grabung mitzumachen, dort kann man viele Missverständnisse ausräumen.
Gruß Jörg