Moin,

auf meinem großen Fundplatz (u.a. RKZ) der letzten Monate wurde heute eine Geomagnetik-Prospektion vorgenommen,
um der Frage nachzugehen was ist es genau. Siedlung, Ofenanlagen, Gräberfeld, Kulturüberlagerungen usw. war die Fragestellung.

Da die Fundstreuung sehr groß ist, wurden die Bereiche für die Prospektion ausgewählt, die die größte Funddichte auswies.

Das vorläufige Ergebnis auf dem Monitor nach dem Auslesen der Daten war doch etwas überraschend.

Es gab in diesem Bereich eine äußerst interessante Struktur, die erstmal Rätsel aufgibt und evtl. sogar auf ein überpflügtes Großsteingrab hinweisen könnte.
Weitere Strukturen deuten auf Archäologische Befunde hin und würden sich mit der Fundverteilung decken.

Da hier in MV, zu Ostzeiten, der Boden bis zu 70cm!! tief gepflügt wurde, erklärt auch die teilweise fehlenden (zerstörten/gestörten) Strukturen.
Dazu gehören auch die evtl. einst vorhandenen Ofenanlagen, die aufgrund der Schlacke-Funde in der Geomagnetik erkennbar sein müssten.

Im Bereich der Senke und des Hanges zeichneten sich durch die dicke Kolluvium-Schicht, einige erhaltene Befunde ab.

In den nächsten Tagen werden die von mir gemachten Dateien zu dem vorläufigen Ergebnis dazu gelegt/übereinander gelegt und dann wird sich ein noch besseres Bild ergeben.

Auf das weitere Ergebnis bin ich schon sehr gespannt, wird aber noch ein paar Wochen dauern bis alle Daten verarbeitet sind.

Ein höchst interessanter Fundplatz. 

Auch die hohe Anzahl der römischen Münzen fand der Professor sehr ungewöhnlich.

Leider hatten wir mit dem Wetter nicht ganz so viel Glück. Nach dem Regen der Nacht und des frühen Morgens, war es zwar sonnig aber dann kam es dicke runter.
Nach fast sechs Stunden waren wir alle nass und durchgefroren.

Die Bilder sind durch das verkleinern leider nicht ganz so gut geworden, obwohl ich mit Kamera und Handy Fotos gemacht habe. 
Die Bilder sind mit Genehmigung entstanden.

Gruß

Gabi

Hi Gabi,
bin gespannt, was sich dort einmal befand.

Gruß Colobus

Klasse, Gabi! Ich durfte auch schon mal bei einem Kurs in Geoelektrik/Magnetik/Radar dabeisein. War schwer beeindruckt, die Möglichkeiten sind grossartig, wusste aber auch hinterher, das ich sowas nicht beruflich machen wollte. jedenfalls nicht das, was draussen passiert. Gruss..

Hallo Gabi,   

halte uns auf dem Laufenden 

Gruß Mike

Moin Gabi,

Zitat von: Wiesenläufer in 19. Februar 2020, 20:16:06
...
Da hier in MV, zu Ostzeiten, der Boden bis zu 70cm!! tief gepflügt wurde, erklärt auch die teilweise fehlenden (zerstörten/gestörten) Strukturen.
Dazu gehören auch die evtl. einst vorhandenen Ofenanlagen, die aufgrund der Schlacke-Funde in der Geomagnetik erkennbar sein müssten.
...

Wurde aus den von Dir genannten Umständen keine Feldbegehung gemacht, oder steht das noch aus?

Zitat von: Wiesenläufer in 19. Februar 2020, 20:16:06
...
auf meinem großen Fundplatz ...wurde heute eine Geomagnetik-Prospektion vorgenommen, um der Frage nachzugehen
was ist es genau. ...

Da die Fundstreuung sehr groß ist, wurden die Bereiche für die Prospektion ausgewählt, die die größte Funddichte auswies.

...

Oder ist das so zu verstehen, dass allein Du dort die Feldbegehung gemacht hast?

Ich war derzeit mit, Mike Scherbenauge, hier dabei > Klick <
Dort wurden auch ein paar Funde von Mike und mir in die Tüten gesteckt.

Zitat von: Wiesenläufer in 19. Februar 2020, 20:16:06
...
In den nächsten Tagen werden die von mir gemachten Dateien zu dem vorläufigen Ergebnis dazu gelegt/übereinander gelegt
und dann wird sich ein noch besseres Bild ergeben.
...

Schön, dass Deine Arbeit auf diese Weise gewürdigt wird und dort mit einfließt  

Gruß

Jürgen

Cool!
Aber, das Gerät zur Prospektion sieht so altertümlich aus.
Die Datenerhebung habe ich mir im 21 Jh. immer mit einer den Acker überfliegenden Drohne gewünscht.
Kommt vielleicht noch ; )

mfg

Moin an Alle,

@Colobus, ich auch. 
Wird vielleicht sogar noch eine kleine Grabung in diesem/nächsten Jahr stattfinden.

@Nano, bei mir umgekehrt.    Feldforschung statt Computerforschung.

@Mike, na klar, mache ich das. Man macht sich ja seine Gedanken über so einen liebgewonnenen Platz.

@Jürgen, den Platz begehe ich seit etwas über zwei Jahren zu 90 % alleine und 10 % mit Kollegen.
Bekannt ist der Platz aus den 80er Jahren durch ein paar Scherben- und Steinfunde. Funde waren wohl Keramik, Ofensau und Steingeräte.
Aufgrund des Gesamteindrucks des Feldes habe ich diese Prospektion "angeleiert", was auch geklappt hat. 

Da wir (vier) fast nur Zuschauer waren, (einer lief die Bahnen ab) habe ich mit noch einem nach Sicht-Funde Ausschau gehalten.
Gab immer noch was zu finden.
Der Prof. und die beiden Studenten wechselten sich mit dem schieben des Gerätes immer ab.

@hargo, versuche mal ganz korrekte Bahnen mit einer Drohne zu ziehen. 
Und wie tief müsste sie fliegen und sich sofort dem Gelände anpassen mit seinen Höhenunterschieden.
Die Technik wird bestimmt irgendwann mal kommen, doch dann braucht es "uns" wahrscheinlich nicht mehr.

Das Gerät mit der Software ist schon toll. Stick rein in den PC und man sieht sofort den abgegangenen Bereich mit seinen verborgenen Dingen
und natürlich auch die Fehlstellen, wenn man die Bahn nicht gehalten hat.

Gruß

Gabi

Moinsens,

das ist ja mal eine super Entwicklung!
So muß es sein!

@Gabi: Die Drohnen geben das schon her. Die fliegen ein vorher abgestecktes Gebiet autonom via GPS mäanderförmig ab und machen detailierte Bilder und messen gleichzeitig einen Höhenschichtenplan.
Wird hier in old Thuringia auf einzelnen Grabungen zur Dokumentation von größeren Flächen so angewendet.
Die Ergebnisse sind phantastisch.
Nur mit der Geomagnetik via Drohne klappt es leider "noch" nicht...

Gruß
Paul